Am Flughafen angekommen, erkannte Heather bereits von weitem den auffallenden, pinken Hartschalenkoffer ihrer Freundin. Daneben stand wie erwartet Bianca, die nervös an ihrer Lederjacke herumfummelte und auf ihren Absätzen auf und ab wippte. Die platinblonden Haare, die sicherlich nicht ihre Naturhaarfarbe waren, auch wenn sie dies immer behauptete, hatte sie zu einem nahezu perfekten Dutt zusammengesteckt. Als ihre Augen durch die Sonnenbrille hindurchblinzelten, trafen sich die Blicke der jungen Frauen und Heather genoss eine überschwängliche Umarmung.
»Hey Süße«, säuselte Bianca. »Ich hab schon auf dich gewartet. Was hat dich aufgehalten?«
»Ach, der übliche Kram.«
Bianca zog die Stirn kraus und legte den Kopf schief. Belustig hob Heather die Hände in die Luft und deutete ihr an, dass es sich um nichts Wichtiges handelte. Während die zwei noch eine Weile redeten, brachte Heathers Chauffeur ihre Koffer zum Empfang.
»Wenigstens haben wir erste Klasse gebucht«, stöhnte Bianca und ließ ihr Handgepäck von einer Angestellten begutachten. »Ganz ehrlich, Economy würde ich mir nicht mal für Geld geben.«
»Komm schon. So schlimm ist es auch nicht und sei lieber froh, dass wir uns den Luxus noch leisten können. In ein paar Tagen sieht das wahrscheinlich ganz anders aus.«
»Sag das nicht«, sie klammerte sich an Heathers Arm. »Ich vermisse mein Zimmer ja jetzt schon. Wieso haben wir uns noch mal bei der Uni eingeschrieben? Wenn ich genau drüber nachdenken, war das deine geniale Idee.«
»Ja, deshalb ist sie ja auch genial«, lachte Heather und schob ihre Freundin weiter. »Wenn wir weiter trödeln, dann verpassen wir noch unseren Flug.«
»Ach, die warten bestimmt auf uns.«
Der Start des Fliegers erfolgte wie geplant und selbst die Landung, vor der sich Heather heimlich fürchtete, verlief problemlos. Einzig auf ihre Koffer mussten die Beiden über eine Stunde warten, was Bianca sichtlich missfiel und die machte ihrem Ärger lautstark Luft.
»Das kann ja mal nicht angehen, dass wir hier eine geschlagene Stunde auf unsrer dämlichen Koffer warten müssen. Ich meine, wir haben schließlich was Besseres zu tun als hier herum zu vegetieren.«
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Gottessplitter
ParanormalEin Forschungsinstitut, das kein Student betreten darf, thront wie ein Mahnmal mitten auf dem Gelände der Freyer Akademie. Zwei Studentinnen, die unterschiedlicher nicht sein können und nur zu gerne die Geheimnisse des Instituts ergründen wollen. Di...