23.Kapitel

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Rose

Ich bin wütend, sehr wütend. Nicht das es reicht, mich meiner Mutter wegzunehmen. Nein, auch noch meinem Bruder, Matthew. Ich könnte die Wand zertrümmern, soviel Wut habe ich gegen diese Leute, die mich entführt haben. Was fällt ihnen ein, haben sie denn gar kein Herz? Ich hätte niemals gedacht das 'Dad' nicht mein Dad ist, er war immer so fürsorglich. Wenn ich Alpträume bekam, war er die erste Person, die an meinem Bett stand, um mich zu trösten. Ich sah in seine Augen, und da war Liebe. Hätte mir je jemand gesagt, dein 'Dad' und deine 'Mum' haben dich entführt und Scott, der neue Schüler, kennt deine ganze Vergangenheit. Ihr seit zusammen aufgewachsen und nach deinem Unfall sind deine Erinnerungen, wie weggeweht, hätte ich ihn wohl oder übel ausgelacht. Ich frage mich, warum sie mich entführt haben. Ich hasse sie! Wie konnte ich sie nur lieben? Ich muss hier so schnell wie möglich weg! Einen plan habe ich nicht wirklich..

Das erste was mir einfällt ist, meine Sachen zu packen und mit meinem Auto nach meiner Familie zu suchen..Der einzige Hacken ist, dass ich nicht mal weiß, wo ich herkomme, geschweige denn, wo meine Mutter und mein Bruder leben. Ob es ihnen gut geht? Ich hoffe doch sehr.

Ich habe einen Bruder. Er heißt Matthew. Mehr weiß ich nicht. Ich dachte immer das ich keine Geschwister habe, weil meine 'Eltern' mit mir zufrieden waren und es kein Grund für zweites Kind gäbe. Eigentlich akzeptierte ich das. Sie sagten ein weiteres Kind wäre nicht nötig, sie haben mich und alles ist perfekt..Aber meine Mutter, hat ein weiteres Kind bekommen. Matthew.

Plötzlich erinnere ich mich daran, was der Arzt gesagt hatte. Das sie mehr auf sich aufpassen muss, sonst würde sie Matthew verlieren...Warum hat sie nicht auf sich aufgepasst? War Dad schon...Tod? Wenn ja, dann war das bestimmt schwer für Mum alles alleine hin zubekommen.. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schwer das für sie gewesen sein muss.

Oft stelle ich mir die Frage was wohl in dem Raum, im Keller ist. Sie ist jeden Tag verschlossen. Manchmal versuche ich sie zu öffnen, aber egal was ich probiere, sie geht nicht auf. Als wäre sie verriegelt oder so. Was wenn es da etwas über mich gibt, was die von mir geheim halten wollen? Okay ich hab einen Plan. Ich muss in das Zimmer.

Ich stehe auf und schaue auf die Uhr. 10:30 Uhr. Um diese Zeit sind meine Eltern normalerweise arbeiten. Sie arbeiten jeden Tag in der Woche außer Sonntags. Heute ist Samstag. Ich bin also alleine mit Lissy, der Putzfrau und Camille. Der perfekte Moment um ins Schlafzimmer meiner 'Eltern' zu gehen um nach etwas zu suchen, das mich weiterbringt.

Leise laufe ich Richtung Schlafzimmer, mit der Hoffnung das Lissy mich nicht hört. Camille hat unten einen Raum für sich alleine. Ich öffne die Schlafzimmertür, ganz langsam. Mir kommt ein Duft entgegen, Kamille. Ich finde, ich sollte erst einmal die Nachttische durchstöbern. Erst gehe ich zu 'Dads'. Hier liegt nur ein Buch über einen Mann, der ins Gefängnis kam und ein Armband. Da ich nicht weiß, wem das Armband gehört umklammere ich ihn fest mit meiner linken Hand, sodass dieser keine Möglichkeit hat, runter zufallen. Ich gehe auf die andere Seite zu 'Moms' Nachtisch und finde ein Foto. Ich nehme es in die Hand.

Drei Personen. Mom und Dad sind die zwei größeren Personen, das weiß ich. Ich erkenne sie. Aber das Mädchen in der Mitte? Wer ist sie? Sie kommt mir sehr bekannt vor. Ihr Lachen, ihre langen blonden Haare..

Die Art wie meine 'Eltern' sie anschauen, das ist Liebe. So haben sie mich noch nie angesehen. Ihre Augen funkeln, während sie das kleine süße Mädchen anschauen. Das macht mich traurig. Lieben sie mich überhaupt?

Kurze Zeit später bemerke ich erst das hinter dem Foto etwas steht. Wir werden nie aufhören dich zu lieben. Du wirst immer in unserem Herzen bleiben. Wir leben für dich, wir atmen für dich. Jeder einzelne Tag, Minute und Stunde der ohne dich vergeht, ohne dich zu berühren, zu umarmen, dir Gute Nacht und Guten Morgen zu wünschen, ist wie Leid. Aber wir versprechen dir, sie werden es bereuen. In Liebe, Mom und Dad. Erst jetzt ist mir aufgefallen das ich zittere und mir das Armband runtergefallen ist.





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