31. Kapitel

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Scott

,,Es tut mir leid Rachel, aber es ist wahr. Alles ist wahr. Alles was du gesagt hast. Dein Vater, ist nicht so wie du denkst. Ich weiß nicht viel, eigentlich nur das was du mir erzählt hast.'' Ihr Gesicht färbt sich zu einem erstaunlichen rotton. Ihre Hände ballen sich zu Fäusten, und sie schaut mich an, als würde sie mich gerne von der Klippe schmeißen wollen. Keine Ahnung von welcher, aber ich weiß, sie ist sauer und will alles in ihrer Macht stehende tun, um Antworten zu bekommen. Das verstehe ich. Sie braucht Antworten.

Aber es wäre doch falsch, wenn ich ihre fragen beantworte, wo sie sie doch selber herausfinden sollte? Oder sollte ich ihr einfach alles erzählen? Auch den Unfall? Nathaniel? Mir gehen gerade so viele Fragen durch den Kopf und ich merke, dass ich antworten brauche. Dringend.

,, Was habe ich dir alles erzählt?! Ich habs satt! Warum bist du eigentlich hier? Sags mir! Wenn du mich lieben würdest, dann würdest du mir alles über mich erzählen. Alles. Siehst du nicht wie hoffnunglos ich bin? Ich will wieder meine Mutter, echte Mutter in die Arme nehmen, sie spüren, ihren Geruch riechen..Meinen kleinen Bruder sagen wie sehr es mir leid tut, ihn verlassen zu haben..Ihnen sagen, wie sehr ich sie liebe! Aber, aber anstatt meine hundert fragen zu beantworten, kommen neue hundert dazu..Liebst du mich, oder nutzt du mich nur aus? Ich hab genug Bücher gelesen, um zu wissen, dass Jungs alles dafür tuen würden, um ihren Spaß zu bekommen! Bin ich dein Betthäschen? Etwas, mit was du Spaß haben kannst, und dann sitzen lässt, wenn du befriedigt wurdest! Ich hasse..'' Ich schlinge meine Arme um sie und drücke sie gegen die Wand. Dann Küsse ich sie. Erst verteile ich leichte küsse auf ihrem Hals.
Ich spüre wie sie, diese erst versucht zu verhindern.

Sie ist sauer. Aber ich weiß, dass sie mich liebt. Ich sehe das doch daran, wie ihre Augen funkeln, wenn sie mich ansieht. Und ich liebe sie. Oh, und wie ich sie liebe! Ich liebe ihre Haare, die nicht immer so ordentlich sind. Ihre wunderschön, einzigartigen Augen. Die schönsten, die ich je gesehen habe. Ihren perfekt geformenten Körper. So fucking perfekt! Sie ist einfach so perfekt! Ihre vollen Lippen, die ich nie aufhören könnte zu küssen. Ich liebe sie mehr als jeden anderen auf dieser Welt. Sie ist meine Welt. Sie ist doch mein Ein und alles. Alles, was ich je wollte und will.

Inzwischen habe ich mich hoch zu ihrem Mund geküsst. Sie ist wieder locker, und nicht mehr so wie vor ein paar Minuten. Sauer, verzweifelt und hoffnungslos. Sie lässt es zu, dass ich sie berühre. Sie erwiedert meine Küsse.

Als sich unsere Lippen voneinder lösen, weil wir außer Atem sind, ringen wir beide gleichzeitig nach Luft. Kaum zu glauben, was ein Kuss alles anstellen kann.

,, Rachel?" Ich schaue sie an, mit der Hoffnung sie erwidert diesen. Sie tut es tatsächlich. Sie sieht mich an. Erst hatte ich angst, sie sähe mich an, wie gerade. Mit Wut auf mich, und sich selber. Sie hatte mich noch nie so angesehen. Aber ich verstehe es.

,, Scott, es tut mir.."
,,Nein Rachel, du sollst dich doch nicht entschuldigen! Ich liebe dich.."
,, Ich weiß, Scott. Ich weiß das du mich liebst. Ich liebe dich auch.." Die Schmerzen, und meinen Magen, der sich verdreht hatte, sind verschwunden. Ich nehme ihr Gesicht zwischen meine Hände und küsse sie ein weiteres mal, ganz zärtlich. Sie schmeckt so gut nach Erdbeeren. Liegt wahrscheinlich an den ganzen Erdbeeren, die sie gegessen hat, anstatt den Kuchen damit zu gestalten.

Ich sehe in ihre Augen. Man sagt, dass man durch die Augen, in die Seele eines Menschen sehen kann. Genau jetzt sehe ich, wie verletzt sie eigentlich ist. Ich werde alles dafür tuen, damit ihre Seele wieder glücklich ist. Damit, sie wieder glücklich ist.

,, Rachel, ich werde alles dafür tuen, um deine Mutter und Matthew zu finden. Damit ihr wieder eine Familie werdet. Glaub mir. ", sage ich und versuche zu Lächeln. Ich nehme sie in meine Arme und drücke sie ganz fest an mich. Wir stehen gefühlte Stunden einfach so. Ihr Kopf an meiner Brust, meine Hände um ihren geschmeidigen Rücken.

Ein Klingeln durchbricht die Stille, in der wir uns befanden. Nochmal. Und nocheinmal. Nur einer klingelt so oft, hintereinander. Timothy

,, Sie sind da. Bisschen zu früh.", sage ich grinsend zu Rachel. Sie erwidert diesen. ,, Geht's dir wieder einigermaßen?", frage ich sie.
,, Ja, danke. Ich frage mich nur was wir mit dem Kuchen machen.", sagt sie und zieht eine Grimasse.
,, Lass das nur meine Sorge sein, honey. Komm, du lernst jetzt Addy und Timothy kennen. Mach dich auf etwas gefasst!", sage ich melodramatisch und ziehe sie mit zur Tür.




Finding myselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt