Kapitel 55.

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Am Abend hatte ich mich über die Machenschaften meiner Gegner erkundigt, ein bisschen nach den Schwächen geguckt und tatsächlich bei allen etwas gefunden.
Bei Alexander war es seine Schwester, die gerade erst in die Schule gekommen war und in Mishigan lebten.
Bei James war es sein ein Jahre alter Sohn, der mit seiner Mutter - also James Freundin - in New York lebte.
Und bei Leonard hatte ich mehrere gefunden. Zum Ersten war seine Schwäche der Nahkampf, wodrin er auf allen Streetfights verloren hatte. Zum zweiten war es einmal sein Laptop, aufdem anscheinend wichtige Daten waren und dann einmal sein kleiner Bruder Aaron. Dieser war - wie die Schwester von Alexander - gerade erst in Mishigan eingeschult worden. Vermutlich kannten sie sich sogar, da Leonards Vater ein Enger Freund von Alexanders Mutter war. Wie in der Akte stand.

Ich hatte mich von Bays stylen und beraten lassen, wie ich Leonard am ehesten verwirren und verunsichern könnte, da er vermutlich einer mit der schwersten Gegner war.
Wir hatten uns entschieden, ihn mit mir zu verwirren und ihn so richtig unsicher zu machen, indem ich die Unschuldige spielte und dann im Rennen seine Stärken testete.
„Los, Sam. Verwirr ihn." Bays klopfte mir auf die Schulter und schob mir zur Tür, während ich mein Top zurecht rückte und meine Haare von den Schultern schüttelte.
„Oh Gott. Ich glaub' ich kann das nicht." Rief ich aus und strampelte mich von der Tür weg.
„Wieso? Es ist doch nur Leonard!" Bays schien verwirrt.
„Das ist es ja. Es ist Leonard. Ich habe ihn mal als meinen besten Freund gesehen und muss jetzt einsehen, dass ich mich geirrt habe."
„Sam, du bist doch stark, oder?"
„Bei sowas eindeutig nicht. Ich kann doch nicht meinen Ex-Besten-Freund umbringen!" Ich rang nach Atem. Sowas verpasste mir meistens Atemnot.
„Sieh's mal so: er hat dich verarscht, obwohl er wusste, dass du ihm vertraust. Und jetzt erfährst du, dass er zurück ist."
„Das ist doch kein Grund, ihn gleich abzumetzeln." Schnaubte ich.
„Ich hasse es auch, Leute umzubringen - aber du kannst deine Gefühle abstellen. Stell dir vor, ich klau dir jetzt deine Gefühle.", Bays machte eine Fangbewegung vor meinem Gesicht und zog eine geschlossene Hand zurück zu sich. „Jetzt bist du gefühlslos. Kalt. Du hast keine Gefühle mehr dafür, dass er dein Ex-Bester-Freund ist. Wie fühlst du dich?"
Ich sah Bays mit einem Nicht-Dein-Ernst-Blick an und sagte dann als Antwort: „Mit Ironie vollgepumpt."
„Geht doch. Hopp Hopp. Leonard wartet bestimmt schon."
Man Bays. Nicht so hyperaktiv. Du bist auch nur eine Zarte Rose, während ich hier die Dornen spiele.

„Leonard?", fragte ich geschockt, als ich ihn sah. Alles nur gespielt. Keine Sorge. Ich wusste ja, dass er hier war. „Bist du nicht in Deutschland?"
Verwirrt drehte er sich um. „Ähm...naja, Hi. Sam. Äh...ich bin...frühzeitig...zurück gekommen." Stotterte er.
„Guck mal, meine Haare. An Wahrheit-Oder-Pflicht habe ich mich gehalten." Grinste ich und umarmte ihn. Ich konnte Deston von hier aus sehen - er wirkte angespannte.
„Sie stehen dir. Was machst du hier?" Fragte er - jetzt wieder ruhiger.
„Oh, Deston - ich glaube den kennst du -", ein bitteres Nicken von Leonard. „Ist ein guter Freund von mir. Er hat mich eingeladen."
„Fährst du mit?" Fragte Leonard. Nun klang seine Stimme nicht mehr so stark und gesichert.
„Ich weiß nicht. Er wollte mir noch ein Auto besorgen, aber wahrscheinlich hat er das vergessen oder nicht geschafft."
„Gott sei dank."
„Was?"
„Äh...sei froh, dass du...nicht...mitfährst.", er hustete. „Das ist ein echt hartes Rennen."
„Super. Ich geh dann mal zu ihm." Grinste ich und schlenderte in richtung James, um noch etwas mit ihm zu quatschen. Alexabder war danach dran.

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