Kapitel 8

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Eins muss man ihm lassen, Quidditch spielen kann er. Das was wir gerade veranstalteten war zwar kein richtiges Quidditchmatch, aber es tat gut. Während wir hier oben durch die Lüfte gleiteten und uns den Quaffel zuspielten, vergaß ich komplett, was unten im Verließ geschah. Wir sprachen zwar kaum, aber allein seine Anwesenheit half mir mich abzulenken. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich war froh, Draco Malfoy um mich zu haben.

Langsam begann es zu dämmern und wir flogen zurück zum Boden. "Super gespielt, du hast es echt verdient im Quidditch Team zu sein.", lobte mich Draco. "Danke, für nen Sucher kannst du aber auch echt gut mit nem Quaffel umgehen." Er lächelte mich kurz an, dann gingen wir schweigend zurück zum Manor. Irgendwie war es beruhigend auch mal schweigen zu können, aber es war auch komisch, da es Draco war, der mit mir schwieg und der Hauptgrund dafür die fehlenden Gesprächsthemen waren. So betrachtete ich einfach weiterhin Malfoy Manor, dass in der Dämmerung noch bedrohlicher aussah als am Tag. Mich grauste es davor in die kalten Gemäuer dieses Landhauses zurück zu kehren, ich wollte in den Fuchsbau zurück zu meiner Familie.

"Gibt es eine Möglichkeit, dass ich in naher Zukunft mal den Fuchsbau besuche?", fragte ich Draco. Dieser schwieg kurz, bevor er antwortete: "Frühestens nach unserer offiziellen Verlobung, aber wenn ich dich begleite sollte es gehen." Als Antwort nickte ich nur, Draco sollte also mit in den Fuchsbau kommen, in das Haus über das er sich Jahre lang lustig gemacht hat. Aber wenn das die einzige Möglichkeit war, meine Familie an einem anderen Ort zu sehen wie Malfoy Manor, würde ich es auf mich nehmen.

In der Eingangshalle wartete schon ein Hauself auf uns, der uns verkündete, dass wir bereits zum Dinner erwartet würden. Daraufhin machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal. Wie schon verkündet, warteten dort Dracos Eltern, Bellatrix, einige weitere Todesser und Lord Voldemort.

"Schon das ihr uns endlich auch mal beehrt.", spöttelte Bellatrix. "Tut uns leid, wir waren gerade für einen Spaziergang auf den Ländereien.", Bellatrix Gesicht war zu köstlich, damit hatte sie wohl nicht gerechnet, "My Lord, was beschert uns die Ehrer ihrer Anwesenheit?", fügte Draco hinzu. "Ich wollte sehen, wie sich unsere neue Todesserin so macht.", sagte er und bedeutete uns sich auf die beiden leeren Stühle zu setzen. Draco zog mich zu den Plätzen, ich hatte gar nicht bemerkt, wie er meine Hand genommen hatte, aber es störte mich nicht und wahrscheinlich machte es einen besseren Eindruck, wenn wir Händchen hielten, wie ein echtes Pärchen.

Wir begannen schweigend zu essen und ich fürchtete mich vor dem Moment, an dem wir zu dem Thema kamen, weswegen der Dunkle Lord gekommen war. Leider kam er noch während dem Essen auf das Thema zurück und ich fühlte mich ab diesem Moment unfähig überhaupt noch einen Bissen zu essen. "So, Ginny, wie war es das erste Mal jemanden zu Foltern?", fragte er mich direkt. Draco drückte kurz meine Hand, die er immer noch hielt, um mir zu signalisieren, dass ich lügen sollte: "Gut, zwischendurch hat es sogar Spaß gemacht", ich konnte nicht glauben, dass ich das gerade wirklich sagte und wollte mich am liebsten Ohrfeigen, aber Draco drückte ein weiteres Mal meine Hand und nickte in Richtung Bellatrix. Anscheinend sollte ich auch noch etwas über sie sagen, da kam mir in den Sinn warum. Wenn ich sie hier vor allen und vor dem Dunklen Lord loben würde, wäre sie mir bestimmt wohlgesinnter: "Und Bellatrix war einfach hervorragend, sie hat mir ein paar sehr nützliche Flüche beigebracht." Bellatrix

Gesichtsausdruck zu deuten, hatte ich mit meiner Vermutung Recht und der Dunkle Lord widmete sich jetzt ihr und nicht mehr mir, was ihr sicherlich auch gefiel. "Stimmt das, Bellatrix?", fragte der Dunkle Lord. "Ja, My Lord, ich habe ihr diverse Folterzauber beigebracht und ich muss sagen, sie hat wirklich Potential, sie hat den Cruciatus-Fluch beim ersten Versuch geschafft und sogar die Transmutations-Folter ist ihr gelungen." Den Gesichtsausdrücken der anderen Todesser nach, war dies eine herausragende Leistung und sogar der Dunkle Lord wirkte für einen kurzen Moment überrascht. Doch meine Freude währte nicht lange, denn der Dunkle Lord widmete sich wieder mir: "Sieht so aus, als hätte ich die richtige Entscheidung getroffen, als ich dich in meine Reihen aufnahm. Ich bin gespannt zu sehen, was noch aus dir wird, Ginny." Und damit war das Thema vom Tisch, er widmete sich nun anderen Todessern und wir wurden kurz darauf entlassen.

Oben in Dracos Zimmer, setzte ich mich erstmal auf sein grünes mit Samt bezogenes Sofa und ließ den Tag Revue passieren. Ich konnte kaum glauben, wie viel heute passiert war, erst die Familiengeschichte der Malfoys, dann die Haustour und dann noch die Folter und unser Quidditchspiel. Die Schreie der Schlammblutfamilie tobten immer noch durch meinen Kopf und ich sah sie, wie sie sich vor mir wanden und starben. Draco kam langsam auf mich zu, setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schulter. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und weinte. Sie sind tot und ich habe sie umgebracht, ich habe tatsächlich jemanden umgebracht und dann noch unschuldige Leute. Ein Baby, ich habe ein Baby umgebracht. Ich bin eine Mörderin.

Ihr habt echt Glück, dass gerade Wochenende ist und ich somit genug Zeit habe, um noch ein Kapitel zu schreiben. Aber ihr habt es verdient, so viele Kommentare und Votes, wie ich in den letzen Tagen bekommen habe, mein Handy ist echt ausgerastet

Das Kapitel ist übrigens meiner Schwester @Unicorn2804 gewidmet. Sie hat mich immer wieder bei der Ideenfindung und beim Beta-Lesen unterstützt. Wenn ihr wollt könnt ihr mal bei ihr vorbeischauen, sie schreibt auch eine Geschichte, allerdings keine HP-Fanfiction. Die Geschichte heißt A New life.

LG SpinningNinja

Die Geschichte einer rothaarigen TodesserinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt