Meila POV
Alle sahen mich geschockt an. Ich stellte mich wieder auf meine Füße und starrte auf den Boden. Ich suchte fieberhaft nach einer guten Ausrede, auch wenn ich wusste, dass das nichts bringen würde. Doch ich versuchte es trotzdem „Das ist nicht das was ihr denkt..." murmelte ich eher zum Boden, als zu den anderen. Ich wusste, dass sie mir das nicht glaubten und mich immer noch anstarrten, doch ich wollte nicht in ihre fassungslosen oder enttäuschten Gesichter sehen. Krampfhaft versuchte ich nicht zu weinen, aber als jemand mein Kinn vorsichtig mit zwei Fingern hochdrückte und ich in Lukes besorgte Augen sah, kullerte mir eine Träne die Wange runter. Luke nahm mich sofort in den Arm und ich schluchzte leise an seiner Brust, während er mir beruhigend über den Rücken strich. Ich bekam am Rande noch mit wie er die anderen kurz rausschickte. Als wir dann alleine waren, drückte er mich leicht von sich weg und fragte dann ernst „Wann und wo?" Ich versuchte seinem Blick aus zu weichen, doch er legte wieder zwei Finger unter mein Kinn und brachte mich so dazu ihn anzusehen. Also murmelte ich leise „Heute vor der Schule hinter dem Gebäude." Er sah mich leicht geschockt an und umarmte mich wieder. „Warum hast du nichts gesagt? Du weißt doch dass wir immer für dich da sind." Fragte er. „Er hat gedroht euch etwas an zu tun und ich will nicht, dass euch wegen mir irgendwas passiert." Murmelte ich in seine Schulter. Er seufzte. Dann drückte er mich wieder ein wenig von sich weg, um mir in die Augen sehen zu können. „Wir fahren jetzt gleich zusammen zur Polizei ok? Es kann nicht sein das so ein Arschloch wie er immer noch auf freiem Fuß ist." Sagte er mit fester Stimme. Er bekam nur ein Nicken von mir. Zu mehr war ich gerade nicht in der Lage. Ich wollte und konnte ihm noch nicht sagen, was der Stiefpenner mir gesagt hatte. Das was meine Mutter getan hatte konnte ich immer noch nicht richtig glauben. Irgendwie machte sich wohl ein kleiner Teil meines Herzen immer noch Hoffnung, dass Rick nur gelogen hatte, aber eigentlich wusste ich schon, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Sie hatte immer gesehen, dass etwas nicht gestimmt hatte, doch sie hatte nie irgendwas getan. Nie hatte sie gefragt, ob alles in Ordnung sei. Seit sie mit Rick zusammen war, war sie nicht mehr die Selbe. Das wusste ich, doch ich wollte es mir nie eingestehen. Nick hatte es wahrscheinlich auch mitbekommen. Auch wenn er immer weniger zu Hause war, was wahrscheinlich genau aus diesem Grund war. Ich konnte ihn verstehen. Schließlich ging es mir nicht anders. Doch ich hatte nie mit jemanden darüber geredet, sondern immer versucht alleine damit klar zu kommen. Jetzt wusste ich, dass das nicht mehr gehen würde. Ich hatte mich verändert, außerdem hatte ich meine Freunde, Nick und ich hatte Luke. Irgendwie würde ich damit klar kommen und ich wusste, dass die Anderen mir dabei helfen würden. Luke drückte mich nochmal an sich bevor er sich löste und ein paar Schritte in die Richtung ging, aus der die Stimmen der Anderen leise kamen. Ich folgte ihm. Auf einmal hatte ich Angst. Was würden die Anderen jetzt von mir denken? Ich war wohl in meine Gedanken versunken gewesen, denn auf einmal stand Luke wieder vor mir und sah mir besorgt in die Augen. „Ich hab Angst." Flüsterte ich und ich wusste, dass er genau wusste was ich meinte, denn er nahm mich wieder in den Arm und flüsterte „Du brauchst keine Angst zu haben... Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht mehr allein. Sie werden das schon verstehen." Nachdem er das gesagt hatte drückte er mich wieder von sich weg, küsste mich kurz, aber gefühlvoll und lächelte mich dann aufmunternd an. Ich nickte und lächelte schwach zurück. Er nahm meine Hand und wir gingen dann weiter auf die Stimmen der Anderen zu.
Luke POV
Ich wusste das es schwer für sie war, doch ich würde für sie da sein und die Anderen auch. Etwas bedrückte sie und es war nicht nur die Sache mit dem Stiefpenner. Da war noch etwas anderes, doch sie wollte es mir nicht erzählen also beließ ich es dabei. Ich hielt immer noch ihre Hand, als wir zu den Anderen stießen. Nachdem ich mich kurz zu ihr umgedreht hatte und sie mir mit einem Nicken zu verstehen gab, dass ich den Anderen das erzählen sollte, was sie mir noch vor wenigen Minuten erzählt hatte. Ich drückte noch einmal kurz ihre Hand und drehte mich dann wieder zu den Anderen, die mich abwartend ansahen. „Es war heute Morgen nachdem wir gegangen sind und Meila noch auf Nina warten wollte. Er hat sie hinter die Schule gezogen und ihr gedroht uns etwas anzutun, wenn sie es jemandem erzählt, deshalb hat sie nichts gesagt." Erklärte ich ihnen. Sie sahen uns kurz geschockt an, bis Nina auf Meila zu ging uns sie umarmte. Nina murmelte irgendetwas in Meilas Ohr, sodass nur Meila verstand was sie gesagt hatte. Sie schüttelte den Kopf und antwortete darauf. „Wir sollten noch mal zur Polizei fahren und nachfragen, warum dieser scheiß Kerl noch nicht hinter Gittern sitzt." Sagte Calum in die entstandene Stille hinein. Wir anderen nickten nur zustimmend, bis auf Meila. Etwas zögerlich fragte Ash an alle, aber hauptsächlich an Meila gewandt „ Sollen wir es Nick sagen?" Er überlegte kurz und fuhr dann mit Nachdruck fort „Er hat ein Recht darauf es zu erfahren Meila! Er ist dein großer Bruder! Er macht sich genauso sorgen um dich wie wir." Nun sah er sie fragend an. Sie zögerte kurz nickte dann aber. Ich lächelte sie aufmunternd an und wollte gerade noch etwas sagen, wurde aber durch das Klingeln zum Ende der Stunde unterbrochen. „Wir sollten uns umziehen und dann gehen." Sagte Micheal und Nina fügte noch kurz ein „Ihr sagte es Nick." hinzu, während sie sich mit Meila auf den Weg zur Mädchenumkleide machte. Wir sahen uns alle ein wenig verzweifelt an, als die Mädchen weg waren. Keiner von uns wollte es Nick sagen. Schließlich wussten wir alle, wie er wahrscheinlich reagieren würde. Trotzdem machten wir uns auf den Weg zur Umkleide. Plötzlich sagte Michael „ Ich bin dafür das du Luke es ihm sagst. Schließlich sind du und Meila ja jetzt zusammen oder nicht?" Am Ende wackelte er kurz mit den Augenbrauen. Peinlich berührt kratzte ich mich im Nacken. Ich dachte nicht, dass es so offensichtlich ist. Nach ein paar Sekunden räusperte ich mich und sagte dann einfach „ Ja... und ja ich sags ihm." Die anderen klopften mir kurz auf die Schulter und nickten dann. Nun standen wir vor der Umkleidetür. Calum drückte sie auf und wir gingen rein und zu unseren Sachen. Nick war auch schon da. Wir sahen wohl alle ein wenig bedrückt aus, denn er sah uns kritisch an und fragte „Alles okay bei euch?" Wir nickten nur uns fingen an uns umzuziehen. Es hatte nicht lange gedauert und wir waren die Letzten in der Umkleide. Ich atmete noch mal tief durch und ging dann auf Nick zu.
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Hass wird zu Liebe ...
FanficMeila ist sechzehn Jahre alt und ihr Leben ist nicht gerade das leichteste und trotzdem kämpft sie dafür. Doch dann passieren viele Dinge gleichzeitig. Das erste Problem ihr Stiefvater, dass zweite, sie verliebt sich in den Jungen den sie am meisten...