Träume

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Die Widmung geht an meine liebe Redhead, weil sie mich beim Schreiben so toll genervt hat.

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Träume

Ich lief die Strandpromenade von Los Angeles entlang und genoss die Hitze der Sonne und das Gelächter der wirklich vielen Mensch um mich herum.

Es war mein erster Besuch der USA und ich genoss den Urlaub hier wirklich sehr. Ich war allein hier, da dieser Urlaub eher eine Spontan-Aktion gewesen war.

Es war wunderbar hier. Die Sonne knallte vom Himmel, Alles war voll von Menschen, und obwohl LA eine beeindruckende Großstadt ist, ist hier alles bunt und lebendig. Ich hatte selten so viel Lebensfreude erlebt, wie hier.

Ich hatte schon länger davon geträumt, hier her zu kommen, doch hatte bisher nicht getan. Umso mehr genoss ich diesen Urlaub jetzt.

Plötzlich wurde ich von hinten angesprochen. „Alex?"

Ich zuckte zusammen. Ich war auf der anderen Seite der Welt, wie wahrscheinlich war es schon, hier, in Los Angeles, jemanden zu treffen, den ich kannte.

Ich drehte mich also um und sah eine Frau, etwa in meinem Alter auf mich zu laufen. Sie trug hohe Schuhe und mit einem etwa knielangen Rock und einem Blazer. In der Hand trug sie eine Aktentasche.

Sie zog ihre Sonnenbrille aus, doch ich erkannte sei erst bei genaueren Hinsehen.

„Maya?"

„Hey! Was machst du denn hier?" Sie lächelte mich fröhlich an.

Ich war wirklich sehr überrascht. Ich hatte Maya seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

„Urlaub. Was machst du hier?"

„Ganz alleine?" Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich wohne hier! Und sag nicht, ich bin spießig geworden, so was muss man tragen, wenn man Managerin eines mehrere Milliarde schweren Unternehmens ist! Sag mal, was gibt's auf der anderen Seite der Welt so neues? Was hab ich verpasst?"

Wir unterhielten uns ein bisschen über dies und das und schlenderten gemeinsam die Promenade herunter. Ich erfuhr, dass sie nach der Uni hierher gezogen war und anfangs in einer Zweizimmerwohnung lebte. Sie bekam einen Job in ihrer Firma und wurde vor zwei Jahren zur Obersten Managerin befördert. Sie lebte seit anderthalb Jahren mit ihrem Freund in einem eigenen Haus.

„Sag mal, in welchem Hotel bist du eigentlich momentan?", fragte sie mich grade.

„Das Glorious Grand Hotel"

„Möchtest du nicht bei uns wohnen, solange du hier bist? Wir haben freie Gästezimmer.", bot sie mir an.

„Gerne, wenn's dir wirklich nichts ausmacht."

„Nein, gar nicht"

Nach etwas hin und her beschlossen wir, erst zu meinem Hotel zu fahren, um meine Sachen zu holen und auszuchecken und dann sofort zu ihr. Maya entschuldigte sich kurz und ging ein paar Meter weg und telefonierte. Sie kam wieder und teilte mir mit, dass wir jeden Moment abgeholt werden würden. Wir warteten schweigen.

Ich dachte darüber nach, was für ein Riesen-Zufall es war, Maya ausgerechnet hier wiederzutreffen. In der Uni waren wir zusammen. Zwei Monate lang. Dann hat sie mit mir Schluss gemacht. Sie sagte, wir würden nicht zusammen passen. Ich sei nicht spontan genug. Und noch andere Sachen. Ich würde mir zu viele Gedanken machen.

Ich war schon immer jemand gewesen, der viel nachdachte. Der sich viele Sorgen machte. Was wäre, Wenn... Ich hatte bei jedem größerem Schritt Angst vor negativen Konsequenzen. Ich hab nie etwas riskiert. Ich hab nie viel Abenteuer gebraucht. Sie schon. Sie war eine der fröhlichsten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe. Sie brachte einfach alles und jeden in ihrer Umgebung zum Lachen. Sie lebte in den Tag hinein. Sie feierte gerne und war am liebsten unterwegs. Sie tat einfach immer, wonach ihr war.

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