Kapitel 1

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Samantha PoV

"Samantha! Du musst aufstehen los!", hallt die Stimme meiner Mutter durch mein Zimmer.

"Warum denn?", murre ich und kuschel mich in meine Decke ein.

Ich liebe es lange zu schlafen, doch ist das ist meiner Mutter herzlich egal. Hauptsache ist, dass ich endlich mal gebucht werde. Wofür fragt ihr? Für Werbespots. Warum für Werbespots? Naja, ich hatte als kleines unschuldiges Kind die doofe Idee zu sagen, dass ich Schauspielerin werden will. Ich war 5 Jahre alt als ich das sagte! Da hat man doofe Ideen, die Eltern nicht ernst nehmen sollten. Doch meine Mutter hat es ernst genommen. Nagut, sie tut es immer noch. Seit ich 6 Jahre alt bin, werde ich von ihr von einem Casting zum Nächsten geschleppt. Das ich schon lange nicht mehr Schauspielerin werden will, ist ihr egal. Dabei würde ich viel lieber singen.

"Wir müssen in 45 Minuten losfahren! Also steh endlich auf!", meckert sie und zieht mir die Bettdecke weg.

Ich stöhne genervt und setze mich langsam auf.  

Wie ich es hasse, wenn sie mich zu einem Casting schleppt. Warum kann ich nicht wie die anderen Teenager eine normale Mum haben? Ist das zuviel verlangt?

Ich schwinge meine Beine aus meinem Bett und reibe mir verschlafen die Augen. ,,Denk daran, dich..." "...ordentlich anzuziehen!", beende ich genervt ihren Satz.

Das sagt sie mir vor jedem Casting. Seit verdammten 11 Jahren, fast 365 Tage im Jahr. Das hatte ich schon nach einem halben Jahr auswendig gelernt. Und trotzdem sagt sie es mir jedesmal.

Langsam stelle ich mich auf meine Füsse und tapse ins Badezimmer. Und wie jedemal, hatte meine Mum mir schon meine Klamotten bereitgelegt. Warum sie mir dann noch jedes Mal sagt, dass ich mich ordentlich anziehen soll? Ich habe mich vor ein paar Jahren nicht daran gehalten und mich, sagen wir mal, nicht ganz so ordentlich angezogen wie sie wollte.

Schnell ziehe ich meinen Pyjama aus und stelle mich unter die lauwarme Dusche. Das Wasser fliesst an meinen nackten Körper runter.

Nach 15 Minuten trete ich aus der Dusche und trockne mich ab. Meine Haare wickel ich in eine Handtuch. Schnell putze ich meine Zähne und ziehe mir die Klamotten an. Wie immer eine hellblaue Röhrenjeans, ein weißes schlichtes Tanktop und einen grauen Cardigan.

Zurück in meinem Zimmer wickel ich meine Haare aus dem Handtuch, bürste sie durch und föhne sie. Damit sie mir nicht ins Gesicht fallen, binde ich sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich setze mich an meinen Schminktisch und tusche mir meine Wimpern.

"Bist du fertig?", ruft meine Mum hoch.

Ich verdrehe genervt meine Augen. Hat man nicht mal für 5 Minuten seine Ruhe? Ich binde mir meine Glücksbringerkette um, schnappe mir mein Handy und ziehe mir meine schwarzen Ballerinas an. Schnell gehe ich noch mal ins Badezimmer und überprüfe mein Aussehen. Aber nur, damit meine Mum nicht rummeckern kann.

Okay, meine Klamotten sind nicht zerknittert. Meine Haare sind ordentlich zusammen gebunden. Ich bin nicht zu doll geschminkt, aber so das meine blauen Augen zum Blickpunkt werden.

,,Samantha! Jetzt komm endlich runter!", ertönt wieder die schrille Stimme meiner Mutter.

,,Komme!", rufe ich zurück und gehe die Treppe runter.

,,Guten Morgen Daddy!", begrüsse ich meinen Vater, der hinter seiner Zeitung nur noch zu erahnen ist. So sitzt er jeden Morgen am Tisch. Total hinter der Zeitung verschwunden.

"Guten Morgen Sam!", sagt er und guckt kurz hervor.

Meine Mum stellt mir eine Schüssel mit Obstsalat auf den Tisch. Ich ziehe die Schale dichter zu mir und piekse etwas Wassermelone mit der Gabel auf.

"Für welchen Werbespot ist es diesmal ein Casting?", frage ich und versuche interessiert zu klingen. Doch so ganz will es mir nicht klappen, denn es interessiert mich nicht. Jedes Casting läuft gleich ab. Vorstellen, Werbeslogan aufsagen und freundlich lächeln.

"Für eine Chipswerbung!", lächelt sie mich an.

Eine Chipswerbung? Mein Niveau sinkt ohne das ich es will! Ich gebe meiner Mum das Zeichen, dass ich mitgekriegt habe, was sie gesagt hat. Schnell esse ich meineb Obstsalat auf, stehe auf und stelle mein Geschirr in die Spülmaschine.

"Bist du fertig?", fragt meine Mum. Ich nicke, gehe in den Flur und nehme mir meine kleine schwarze Umhängetasche. Meine Mum zieht ihre Schuhe an, schnappt sich ihre Autoschlüssel und verabschiedet sich mit einem Kuss von meinem Dad.

"Viel Glück Sam!", wünscht er.

"Danke Daddy!", bedanke ich mich.

"Du sollst sie nicht immer 'Sam' nennen!", motzt meine Mum Dad an. Sie hast meinen Spitznamen. Ich hasse meinen vollen Namen. Samantha Joana Johnson. Wie zur Hölle kommt man auf den Namen Samantha Joana? Das ist der schlimmste Name auf der Welt!

Schnell schiebt meine Mum mich zu ihrem Auto. Ich steige ein und schnalle mich. Sie läuft ums Auto rum, steigt ebenfalls ein und schnallt sich an.

"Und? Bist du aufgeregt?", fragt sie neugierig. Warum sollte ich noch aufgeregt sein? Ich mache das hier seit verdammten 11 Jahren!!! Doch anstatt das zusagen, antworte ich: "Ein bisschen!"

"Musst du nicht! Du kriegst den Job bestimmt!", sagt sie und wirkt sich dabei sehr sicher. Doch ich weiß, dass sie viel aufgeregter ist als ich.

"In drei Tagen gehst du zu einem Casting für ein Musikvideo!", lächelt sie. War klar, dass ich nicht lange Ruhe haben werde.

"Was für ein Musikvideo?", frage ich. Sie hat meine Neugier geweckt.

"Von einer britischen Band. Ich weiß nicht wie sie heißen, aber sie sollen berühmt sein. wenn du bei denen in einem Musikvideo mitspielst, wirst du sicher öfters für Werbespots oder weitere Musikvideos gebucht!", strahlt sie.

Ich lächel sie kurz an, weil ich es echt hasse, wenn sie so etwas sagt,  und schaue dann aus dem Fenster. Meine Mum startet den Motor und fährt unsere Auffahrt runter.

Die Landschaft zieht an uns vorbei. Ich mache das Radio an. Es läuft 'We are never ever getting back together' von Taylor Swift. Erst summe ich nur leise mit, doch beim Refrain fange ich an mitzusingen. Meine Mutter lächelt mich an und konzentriert sich wieder auf die Strasse.

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Hanne :D

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