Ende?

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Es waren einige Monate vergangen seit der unangenehmen Begegnung...


Wir bewegten uns auf den Herbst zu.

„Die Zeit der Vergänglichkeit."

So könnte man Felix und meine Beziehung beschreiben. Die meiste Zeit war er auf Tour, verbrachte Tage-bis Wochen in Hotels in fremden Städten und warf mir vor zu wenig Verständnis für ihn und seine Karriere aufzubringen. Es war zum Verzweifeln. Wenn er nicht gerade neben mir lag, weinte ich mich Nacht für Nacht in den Schlaf, in der unendlichen Hoffnung, dass dieses bedrückende Gefühl endlich platzte. Doch, wie zu erwarten, das tat es nicht.

Der Einzige der sich Mühe gab mich abzulenken war Summer. Er stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Schleppte mich während Felix Abwesenheit ins Kino, fuhr mit mir in üppige Dinas und erzählte mir alte Geschichten, die mir jedoch nicht mehr als ein müdes Lächeln entlockten.

Irgendwann riss auch sein Rettungsring und trieb auf dem weiten Meer der Traurigkeit.

Heute sollte er wiederkommen und ehrlich gesagt ich war null vorbereitet.

Meine grünen Augen betonte ich mit etwas Wimperntusche, die Lippen ließ ich in einem zarten Rosé erscheinen. Meine violetten Augenringe ließen sich kaum überdecken und so gab ich es nach einiger Zeit resigniert auf.

Nachdem meine Haare sich durch die Hitze des Lockenstabs eingedreht hatten zog ich sein Lieblingskleid aus dem Schrank und ließ es über den zierlichen Körper gleiten. Es saß etwas lockerer als sonst, aber das war bei meinen Spatzen-Mahlzeiten auch kein Wunder. Alleine heute hatten meine Mahlzeiten aus trockenen Cornflakes und einem halben Apfel bestanden. Ich ließ mich auf der Cremefarbenen Couch nieder und stierte in die Flammen des Kamins der leise vor sich hinzischte und brodelte.

Zwei Stunden nach seiner vermeidlichen Ankunft löschte ich das Feuer, schlüpfte aus dem Kleid und schminkte mich ab. Natürlich, er hatte mich versetzt. Wahrscheinlich hatten sie einen Zwischen-Stop in einem der beliebtesten Clubs Düsseldorf eingelegt und feierten bis in die frühen Morgenstunden. Ich war es gewohnt und leid. Unschlüssig stand ich vor dem großen Doppelbett und schluckte die aufsteigenden Tränen tapfer herunter.

Nein. Es musste Schluss mit diesem Nervenkrieg sein!

Mein Handy lag griffbereit auf dem kleinen Eichenholz- Nachttisch . Ich scrollte durch meine Kontakte und stoppte bei „Papa".

Nach einer unendlichen Zeit des Tutens hob er mit seiner rauen Nachtstimme ab.

„Kleines? Alles in Ordnung?", er klang besorgt und mit einem mal hellwach.

„Paps...kann ich zu dir kommen?", meine Unterlippe begann zu beben. Nicht heulen!

„Ist etwas passiert?", die Bettdecke raschelte im Hintergrund und das Bett knarzte.

„Ich...kann hier nicht bleiben.", jetzt endlich liefen die Tränen wie Sturzbäche und ich brachte nicht einen Satz über meine zitternden Lippen.

„Kleines! Ich bin gleich da! Zieh dir eine Jacke an es ist kalt!"

Hach, Daddy, als ob das mein größtes Problem wäre. Dennoch gab ich ein Geräusch, welches halb bejahend, halb unverständlich aus meiner Brust entwich.

Kurz darauf sah ich aus dem Fenster seinen schwarzen Geländewagen vorfahren. Eilig lief ich zur Tür und direkt in seine geöffneten Arme.

Bestürzt hielt er mich von sich und musterte mich aufs Genauste.

„Hat er dir etwas getan?"

Mein Herz gebrochen? Gilt das?

Anstatt auf eine Antwort zu warten zog er mich mit sich und erst als ich tief eingesunken in dem beigen Ledersitz saß regenerierte sich meine Atmung wieder und die Tränen versiegten.



Mein Zimmer sah noch genauso aus wie ich es zurückgelassen hatte. Selbst die Bettdecke lag aufgeklappt , mit einer Ecke den Boden berührend dort.

„Ich mach dir einen „Papas-Spezial-Kakao"? Okay?", er wirkte nervös und unschlüssig ob er mich alleine lassen könnte. Seit meinem Suizid Versuch hatte ich die strikte Anweisung mich von scharfen Gegenständen fernzuhalten. Ich hielt mich dran. Das Leben war zu kostbar. Das hatte ich eingesehen.

Kurze Zeit später stand ein dampfender Kakao, verziert mit bunten Streuselnd und einer gehörigen Portion Sahne vor mir.

„Schau mal Prinzessin.", er zog den Strohhalm an und bunten Gummibärchen ploppten an die Oberfläche.

Er lachte und einige Fältchen bildeten sich um seine Augen, als er sah, dass ich nicht mitlachte verstummte er:

„Entschuldige. Du bist dafür wohl etwas zu alt. Damals hast du nur immer so gelach..."

Ich schlag blitzschnell meine Arme um seinen Brustkorb.

„Ich hab dich lieb ,Papa."

Er schluckte und ich spürte wie ein Zitternd durch seinen Körper ging.

Das letzte mal, dass ich ihm gesagt hatte wie lieb ich ihn hatte, war der Aben gewesen, bevor meine Mutter Abschied genommen hatte.

„Ich dich auch Prinzessin. Ich dich auch."


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Hallo, meine Lieben.

Ich weiß der Teil ist grottig aber ich bin wieder da.

Tut mir leid,dass ich so lange nicht geupdatet habe aber mir hat das gewisse Etwas gefehlt.

Als Entschädigung eine Frage:

Hättet ihr Bock auf ein Halloween Special?

Wenn ja:

Schreibts mir in die Kommentare, gebt einen gewissen Handlungspunkt an und gebt mir eine Zeit vor ab wann ich posten soll und für welche meiner drei Geschichten.

Schönen Abend euch! Haltet durch, morgen ist Freitag!

Hab euch lieb.

Eure May <3


Bitch Please! (In Überarbeitung✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt