Kiss Me Kiss Me!

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Irgendwann lösten wir uns voneinander. Es war doch nicht allzu romantisch auf einer öffentlichen Toilette mit einem Rapstar rumzuknutschen. Er lächelte charmant und ein bisschen verschmitzt ehe er vorsichtig nach meiner Hand griff. "Kommst du? Ich möchte dich gerne meinen Freunden vorstellen." "Was?", erstaunt hielt ich die Luft an und musterte ihn. "Ich möchte dich meinen Freunden vorstellen.", wiederholte er und zog mich sanft zu seinem Auto. Anstatt der erwarteten Limousine standen wir vor einem normalen Auto. Sein Grinsen wurde noch breiter. Darf ich fragen mit was du gerechnet hast?" "Naja, nicht mit sowas...normalem.", gestand ich und lief knallrot an. "Hach wie sehr ich dieses Klischee denken liebe. Ich bin eigentlich nicht so.", erklärte er und in diesem Moment hätte ich ihm alles abgekauft, so sehr schlug mein Herz gegen den kleinen Brustkorb. Anscheinend schien er zu merken dass ich mich in einem leicht beeinflussbaren Zustand befand, denn seine Augenbrauen zuckten leicht nach oben: "Du glaubst mir nicht oder?" "Doch doch.", beeilte ich mich zu sagen und grinste um mein Statement zu verdeutlichen. "Eigentlich bin ich immer noch der kleine Junge aus dem Kaff." Ich warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk. Durch das Fabel meines Vaters für teure Uhren und schnelle Autos wusste ich dass dieses Modell sich im fünfstelligen Bereich bewegte. "Ja gut, also ein bisschen Luxus ist doch jetzt auch nicht verboten...", grummelte er leicht beleidigt. Kichernd stieg ich ein. An der Frage sollte er selber noch ein bisschen zu beißen haben. "Das ist unfair!", jammerte er als ich mich in Richtung des Fensters drehte. "Warum?" "Du...musst mir glauben!", quangelte er und bemühte sich nicht den Motor einzuschalten. "Mhmhm...", gab ich von mir und ignorierte den ungläubigen Blick. "Fahr mal ich hab hunger.", kicherte ich irgendwann in die drückende Stille. "Kochen kann ich aber!", er reckte stolz das Kinn in die Luft und gab Gas. "Soso...werden wir sehen."

Bei ihm angekommen klappte mir die Kinnlade nach unten. Von wegen Klischeedenken! Wir standen vor einer Villa die noch größer als unsere war. Erker und winzige Türme zierten das Gebäude und verliehen ihm den typischen Schloss-Fler. "Es ist bezaubernd...", murmelte ich begeistert als er die mit Kies gesäumte Auffahrt hinauffuhr. "Freut mich.", stolz stellte er den wagen ab und führte mich in eine Eingangshalle. Die Decke war bemalt mit Werken von LeonardoDaVinci und Michelangelo. "Interessante Mischung.", meinte ich und blickte hinauf. "Beides große Künstler, trotz ihres Konkurenzkampfes in irgend einer Weise miteinander verbunden." "Stellst du das in Bezug zu dir ?" "Seine Gesichtsmuskeln verhärteten sich: "Nein." Etwas versöhnlicher nahm er meine Hand und zog mich mit sich durch die anderen Räume bis wir in einer Art Atelier standen. Staffeleien, Ölfarben und Pinseln lagen im Raum verteilt. "Ich hatte noch keine Gelegenheit aufzuräumen.", murmelte er und schob einige Leinwände mit dem Fuß beiseite. Ich blieb stehen und schaute mir die Bilder an. Seine Striche waren perfekt geschwungen. Es schien als würden sie ähnlich wie bei Picasso aus einem Strich bestehen. Seine Augen schweiften plötzlich über meinen Körper ehe sie bei meinem Gesicht hängen. Langsam kam er näher und berührte mit dem Daumen sanft meine Lippen. "Ich will dich zeichnen. Jetzt...", seine raue Stimme versetzte mir eine Gänsehaut . Es schien eine Ewigkeit zu dauern ehe ich ein leises "okay" hauchte.

Bitch Please! (In Überarbeitung✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt