Mein Kind in deinem Bauch

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So ist das Leben. Du verlernst es irgendwann. Sei es durch eine unpassende Situation oder ein Wort, dass dein kleines, sicheres Häuschen zum einstürzen bringt. Shindy blieb in den nächsten Tagen rund um die Uhr bei mir. Es schien, als arbeite er seine Sozialstunden ab.
"Du musst das nicht.",seufzend strich ich mir ein paar fettige Haarsträhnen hinter die Ohren und befeuchtete mit der Zunge meine spröden Lippen.
"Ich mach das gerne. Ehrlich.",er zuckte entschuldigend mit den Schultern ehe er in der geräumigen Küche verschwand und mit den Töpfen hantierte.
"Ich hab dich als "dummer Ausrutscher" bezeichnet.", müde lehnte ich mich gegen den hölzernen Türrahmen und schlug leicht mit der Schläfe dagegen. Der Schmerz tat gut.
"Passiert.", murmelte er und trat von einem Fuß auf den anderen.
"Soll ich deine Jogginghose mitwaschen?", fragend blickte ich auf die graue Hose mit dem weißen Nike-Symbol.
Er nickte lächelnd und streifte sie sich über die behaarten, durchtrainierten Beine.
Ich musste bei dem Anblick lächeln.
Ungemachte wuschige Haare, der Bart eine Geschmacksverirrung zu lang, nur mit Shirt und Boxershorts bekleidet und den angenehmen Geruch nach Chanel for Men an sich haftend stand er in dieser Küche und gab sich Mühe mir ein überdurchschnittliches Essen zuzubereiten.
"Du kannst gut kochen."
" Δόξα το θεό ειπάρχει μαμά"
"Bitte was?",lachend legte ich den Kopf schief.
"Gott sei Dank gibt es Mama!", erklärt er grinsend und fuhr sich durch die verwuschelten Haare.

Das Essen schmeckte wie erwartet köstlich. Eine bemerkenswerte Menge Knoblauch, die jedoch keineswegs meine Freude daran hemmte.
"Ich bin so voll!", japste Shindy und fuhr sich theatralisch über den aufgeblähten Bauch.
"Ich auch.", kichernd deutete ich auf die kleine Halbkugel in welche sich mein Bauch verformt hatte.
"Es wäre schön, wenn da auch noch was anderes als das Essen drinnen wäre...", seufzte er leise und senkte den Blick.
"Bitte was?", in dem Glauben mich verhört zu haben wand ich mich ihm zu.
"Nichts. Vergiss es.", er begann das Geschirr wegzuräumen.
Ich blieb mit immer wachsenender Verwirrung zurück. Hatte er mich gerade indirekt um ein Kind gebeten...?

Bitch Please! (In Überarbeitung✔)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt