Unsterblich

3

Wir drehten uns in die Richtung, aus der die Stimme kam und wurden sogleich bleich, als wir einen adeligen Vampir entdeckten.

"Was ist denn los? Noch habe ich euch nichts getan.", sprach der Vampir hönisch, "ihr müsst doch keine Angst haben, meine Blutsäcke.."
Der Adelige zeigte uns seine spitzen Reißzähne und uns gefror das Blut. Dann schaute er einen nach dem anderen an, als ob er überlegte, wem er zuerst die Zähen in den Nacken rammen sollte.

"Wo sind Ran und Jake?!", fauchte ich den Vampir unüberlegt an.
"Easy! Beruhige dich. Bitte.", flehte mich Zeke flüsternd an. Er griff behutsam meinen Arm. Ich zog ihn sofort wieder weg und blickte ihn nur wütend an, sagte jedoch nichts.
"Ai, was sehe ich da? Ein verliebtes Ehepaar!", lachte uns der Vampir aus, "Doch leider wird diese Ehe nicht mehr lange bestehen." Der Adelige hob die Hände drohend hoch und fletschte seine widerlichen Zähne. "Wir haben damit nichts zu tun! Bitte verschont uns!", wir schauten zu Emilia rüber, die sich flehend auf die Knie warf und blickten sie entsetzt an.

Der Vampir zögerte. "Na gut. Ihr dürft gehen, auch wenn's mir schwer fällt.", er stoppte kurz und drehte sich wieder langsam zu Zeke und mir, "ich habe ja hier eine interessante Göre mit ihrem Lover gefunden." Er lächelte mich mit einem breiten bösartigem Grinsen an.

Ich wollte mich schon auf ihn stürzen und ihm in seine hässlichen Eier treten -falls er welche besaß - (natürlich weiß ich, dass ich das nie schaffen würde), wenn Zeke mich nicht warnend anschauen würde.

Nachdem sich die Klars still wieder in ihr Haus verkrochen haben, standen Zeke und ich immernoch dem angsteinflößenden Vampir gegenüber, der sich jederzeit auf uns stürzen und unser ganzes Blut aussaugen könnte, bis nur noch Knochen und Haut übrig blieben. Ich bekam sofort Gänsehaut bei diesem Gedanken und Anblick. 

"So, was darf ich denn jetzt alles mit euch machen...", überlegte der Adelige laut, "wie wäre es mit 'ihr kommt mit in mein Zimmer'?" Grinsend wartete er auf unsere Zustimmung. Jedoch wurde er wütend, nachdem wir still, wie angewurzelt dastanden. "Ihr sollt gefälligst antworten!", brüllte der Vampir. "Wo sind Ran und Jake?!", schrie ich abermals zurück, Bin ich dumm?!  woraufhin ich sofort gegen eine Wand prallte. Mir ging die Luft aus und ich spuckte Blut aus. Geschwächt fiel ich wieder zu Boden und blieb liegen. In Sekunden war der Vampir schon wieder bei mir: "Du gefällst mir, Mädchen. Sag, wie ist dein Name?" Als ich versuchte mich aufzurichten, spuckte ich abermals Blut, nur diesesmal auf seine Schuhe. Scheiße! Das war ausversehen! Ich hoffte, dass er mir nicht noch mehr Leid zufügte. Was aber das totale Gegenteil war: Der Adelige packte mich an meinen Haaren und zog mich hoch, als wäre ich eine Feder. Ich spürte wie mir eine warme Flüssigkeit am Arm runterlief. Mit hasserfüllten blutroten Augen schaute er mir in meine: "Du hast meine Schuhe mit deinem Blut beschmutzt." Er leckte mir über meinen Arm, "Köstlich!" Er ließ mich wieder los und ich fiel mit einem dumpfen Prall auf den Boden.

Ich versuchte mit aller Kraft zu Zeke zu blicken. Er stand mit Tränen in den Augen da und konnte nichts machen. Als der Vampir merkte, wohin ich schaute, drehte er sich zu Zeke um, griff ihm an die Kehle und hob in drohend hoch.
"Ich schlage dir einen Deal vor, Göre! Entweder du stirbst und wirst meine Frau oder dein Freundchen hier wird sein letzten Atmenzug geatmet haben!"

Ich stand vor der Qual der Wahl. Was sollte ich jetzt noch tun? Das Problem ist: Ich will weiterleben. Das andere ist, dass ich nicht möchte, das Zeke sterben muss nur weil ich so selbstsüchtig bin. "Ich warte auf eine Antwort! Wird's bald!", fauchte mich der Vampir an. Ich hustete, als ich versuchte etwas zu sagen. Zeke blickte besorgt zu mir, bewegte sich aber keinen Millimeter. "Ich...,", abermals spuckte ich Blut aus meinem Mund, "werde zu deiner...Frau." "Isabella!", mit Tränen in den Augen schaute Zeke mich an.

"Aber dafür...sollst du ihn,... Ran und Jake gehen lassen.", verlangte ich erschöpft von dem Adeligen. Und mir wurde langsam schwarz vor Augen..