Geschockt von meiner Reaktion, wich ich von Stas und hielt mir meinen Arm vorm Mund. "Und bist du jetzt satt?", er grinste mich teuflisch an. Als Antwort fauchte ich nur und zeigte meine Zähne. Aber nun war wenigstens mein Hunger gestillt.
Seid wann sind meine Gedanken so kalt?
"Wie lange halte ich es ohne Blut aus?", grummelte ich, nachdem ich von meinem Schock einwenig runtergekommen bin. "Eine Woche.", kam es von dem Adeligen promt. Danach gingen wir still gemeinsam aus dem Wald und durch die große Tür zurück in die Höhle.
"Und... was willst du jetzt machen?", fragte ich ihn gespannt.
"Wie schon gesagt: Ich gehe zur Blutabnahme und da du ja kein Menschenblut willst, musst du hier im Zimmer bleiben und warten bis ich zurück komme. Hast du das verstanden?", Stas hatte so einen befehlerischen Unterton.
"Ja, ja...", ich verdrehte meine Augen.
"Und außerdem hättest du es dort sowieso nicht ausgehalten. Bei dem ganzem leckerem Blut." Mit dieser Feststellung verließ er grinsend den Raum.Endlich war ich für mich alleine und konnte nochmal alles überdenken: Wie dumm ich doch war, dass ich mich zu einer Unsterblichen hab machen lassen. Wie dumm ich doch war, dass ich jetzt Zeke alleine lassen musste... Halt! Zeke! Den hab ich ja total vergessen!
Ich rannte aus dem Zimmer, durch den Flur, in die Richtung, aus der der Geruch von Blut kam, Blut ,die Blutabnahme! Meine Augen weiteten sich. Ich folgte der Spur und kam in einer riesigen Halle an.
Ich suchte eine Tür und entdeckte einen großen Spiegel. Ohne darüber zu denken, ging ich auf diesen zu.Ich will wissen, wie ich jetzt aussehe!, schoss es mir in diesem Augenblick nur noch durch den Kopf, habe ich auch rote Augen?, bin ich jetzt auch gewachsen?, oder sogar kleiner geworden?, aber hat sich mein Aussehen überhaupt verändert?
Als ich mich dem Spiegel näherte, stockte mir der Atem. Vor mir stand ein bildhübsches blasses Mädchen mit langen braunen Haaren, die mir glatt runterhingen und rotbraune Augen. Also hat sich meine Augenfarbe auch verändert. Ich machte zögerlich, da ich Angst hatte zu sehen was für ein Monster ich doch geworden bin, den Mund auf. Zwei Reißzähne kamen zum Vorschein. Ich machte schnell den Mund zu und spürte auch sogleich den Geruch von Menschen wieder. Erneut schaute ich kurz in den Spiegel und sah meine Augen rot aufglühen.
Ich folgte weiterhin der frischen Spur und kam an einem Fenster an, das ungewöhnlich lang war. Aber man konnte nicht raus auf die riesige Wiese schauen, sonder man sah sozusagen eine Fabrik. Langsam näherte ich mich ihm und blickte auf einen riesigen Raum, wo Kinder in einem Stuhl saßen und ihnen Blut aus dem Körper gezapft wird. Mir wurde schlecht, aber mein innerer Dämon regte sich. Ich zwang ihn sich zu beruhigen, was auch einigermaßen gut klappte. Dann durchsuchte ich mit meinen "neuen" Augen den Raum und entdeckte endlich Zeke, der mit einem leeren Blick irgendwohin starrte.
Ich muss ihn retten! Wenigstens ihn!
Das schaffst du nicht Isabella.
Und ob ich das schaffe!Entschlossen drehte ich mich um und mit einem Schlag fiel ich zu Boden.
Was zur..?!
Ich schaute hoch und sah einen unbekannten Vampir vor mir.
"Oh es tut mir Leid! Ich dachte, du wärst ein Mensch!", sie verbeugte sich und reichte mir dann die Hand. Ich nahm sie dankbar an und richtete mich wieder auf. "Der hat gut gesessen.", sagte ich möglichst unauffällig. Sie blinzelte verwirrt, aber dann lächelnd zurück.
"Dein Name? Du scheinst wohl einen Neue zu sein. Ich mein, dich hab ich noch nie gesehen und... Ach, tschuldige ich rede wieder zu viel..."Kichernd schüttelte ich den Kopf: "Haha, das passt schon. Ich heiße Isabella. Und du?"
"Ich heiße Anastasia Belstavski. Und dein Nachname?", sie schaute mich mit großen neugierigen Augen an.Scheiße, ich habe doch keinen! Mist, wie hieß Stas' seiner noch mal?
"S-sksavier. Isabella Sksavier. Ja, genau! Das ist mein Name...", ich zitterte leicht und hoffte, dass Anastasia mir das abkaufen würde.
"Waas? Du bist Stas' Frau? Unglaublich! Du bist so hübsch! Aber ich kann dich noch hübscher machen. Komm mit in mein Zimmer.", sie grinste mich an.
"Ähm, i-ich kann n-nicht."
"Doch, doch. Die Blutabnahme ist doch schon rum.", sie lachte und zog mich einfach mit.
Nein! Was ist jetzt mit Zeke?... Und Stas...?
Ich blickte noch einmal durch das Fenster, aber der Raum war Menschenleer...
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Unsterblich
Vampire»Ich spürte, wie sich seine Zähne in meinen Hals bohrten und er mein Blut aussaugte.« Die sechzehnjährige Isabella lebt seit ihrer Kindheit in einer Gruft mit ihrer »Familie« und sind die Gefangenen der Vampire. Ihnen wird jede Nacht das Blut von de...