Wir verabschiedeten uns noch von Darius und Natejac, danach folgten wir Stas. Er ging gemütlich einen breiten Weg entlang, bis wir auf eine riesige Tür stoßten, die mich an ein Kirchentor aus den Bilderbüchern erinnerte. Zwei bewaffnete Wachen standen davor und verneigten sich, als sie meinen Mann erblickten und öffneten uns danach das riesige Tor.
"Vielen Dank.", sagte Stas und führte uns hinaus. Eine Brise wehte mir durch meine langen weißen Haare. Ich schloss meine Augen und genoss es. Erschrocken zuckte ich zusammen, als mich jemand an der Hand fasste und ich blickte in ein vertrautes Gesicht. Stas sah mich an und küsste mich sanft. Ich schaute zu Zeke, dessen Augen angestrengt in die Dunkelheit hin und her wanderten und sich umschauten. Es war ja das erste Mal, dass er wieder draußen war. Für mich ist es einfach wieder das Genießen, welches ich bei meinem ersten Ausflug nach draußen hatte. Stas zog mich weiter auf einen schmalen Kiesweg. Ich rief noch schnell meinen Freund zu uns und er lief dann schnell hinterher. Wir folgten eine gefühlte Ewigkeit, dem schmalen Weg, durch die nächtliche Stille.Für Zeke müsste alles stockdunkel sein, für mich und Stas war es aber hell, als wäre es Tag. Ich bemerkte es nämlich dadurch, dass er langsamer lief als wir und versuchte sich nur auf mich zu konzentrieren, um uns wenigstens folgen zu können. Ich nahm ihn an die Hand und wir gingen in einer Kette durch die Nacht. Der Mond erhellte uns kaum den Weg, aber die Sterne ermöglichten uns einen wunderschönen Blick in den Himmel. Ich hörte ein lautes Heulen rechts von mir und drehte schlagartig meinen Kopf in diese Richtung. Mehrere gelben Augenpaare blitzten mir aus weiter Entfernung durch Gebüsch entgegen.
"Alles gut, Elena. Es sind nur Wölfe. Schmecken nicht besonders lecker.", sagte Stas gelassen. Mir kam dann sofort der böse Wolf aus Rotkäppchen in den Sinn, welcher das Mädchen und die Oma mit einem Haps gefressen hatte und starrte ihn von hinten entgeistert an: "Was ist mit Zeke? Er ist zufälligerweise kein Vampir, Stas! Was ist, wenn die Wölfe ihn von hinten angreifen?"
"Dann nimm ihn halt in die Mitte.", gaffte mein Mann genervt zurück. Ich zog Zeke rasch vor und stellte ihn zwischen mir und Stas hin. Ich spürte an Zekes Geruch, dass er verdammt Angst hatte. Nur wusste ich nicht von was mehr, vor den Wölfen oder vor Stas.Die Biester näherten sich uns schleichend, dass nur noch Stas und meine Ohren deren leise Schritte durch das Gras schleifen hören konnten. Sehen konnten wir sie auch. Mein Mann ignorierte diese jedoch und gab ein zügiges Tempo an. Ein leises Knurren war zu meiner Rechten zu hören und ich vermutete, dass die Wölfe nur noch 10 Meter von uns entfernt lauerten. Stas gab ein etwas lauteres Grummeln von sich und blieb stehen.
"Seit wann sind diese blöden Geschöpfe nur so anhänglich geworden?!", meckerte er lautstark und löste sich aus unserer Reihe. Mein Mann ging geradewegs auf das Rudel zu und stellte sich direkt vor sie.
"Easy, was macht Stas? Was passiert gerade?", flüsterte Zeke panisch und drehte sich zu mir nach hinten.
"Ich vermute mal er will, dass die Wölfe sich endlich aus dem Staub machen.", antwortete ich etwas entspannter, nachdem der Vampir sich von uns entfernt hat. Ich spürte Zekes kleine Erleichterung und ich stellte mich schützend vor ihn. Meine ganzen Sinne waren geschärft und passten auf, dass uns kein Wolf aus dem hinterhalt kam. Denn Stas fing an laut zu knurren und zu fauchen. Ein Wolf sprang aus dem Rudel und griff ihn an. Mein Mann, wie ein Vampir halt, kam ihm zuvor und schlug ihn während des Fluges mit der bloßen Hand gegen die Rippen. Fazit: das Tier wurde in einem hohen Bogen zur Seite geschleudert und blieb regungslos liegen. Ich sah von der Ferne, dass sich ein Wolf wirklich von der Gruppe löste und zu uns schlich.
"Stas? Was mache ich mit dem Wolf, der geradewegs auf uns zukommt?", rief ich ihm laut zu.
"Töten...", murmelte er während er einen Wolf in den Genick biss und dieser augenblicklich tot war."Okay..gut...Zeke, du bleibst hier stehen und rührst dich nicht vom Fleck. Ich bin sofort wieder da."
"o-okay...", brach aus ihm raus.
Ich konzentrierte meine vampirischen Kräfte und preschte auf den Wolf zu. Dieser blieb erschrocken stehen, als ich plötzlich vor ihm stand. Das Tier war groß und sah trotz seines Schocks mächtig und gefährlich aus. Es hatte schwarz-graues dichtes Fell und starrte mich direkt mit seinen gelb-leuchteten Augen an. Verwirrt änderte ich meine Meinung mit dem Töten und sprach auf ihn ironisch ein.
"Lieber Herr Wolf, könnten Sie uns bitte in Ruhe lassen? Wir würden gerne einfach nur unseren Weg ohne jegliche Gefahr weiter fortsetzen." Wie blöd muss ich eigentlich sein, dass ich jetzt sogar mit einem Wolf spreche und dann noch mit einem ironischen Unterton...Ich mein, als ob mich ein Wolf verstehen könnte...
Zu meinem Erstaunen setzte sich der Wolf hin und antwortete knurrend: "Wenn der werte Vampir sich bei meinem Rudel entschuldigt und die Toten begräbt."
Ich wich sprachlos von dem Wolf und rief Stas zu, er solle die Wölfe sofort in Ruhe lassen. Er wirkte sehr verwundert, befolgte aber meine Aussage.
Hiii, lange nichts mehr geschrieben.. I'm so sorry, aber wie gesagt, es wird immer seltener was von mir kommen und das tut mir auch von Herzen Leid. Die letzte Szene ist auch etwas seltsam..aber keine Sorge, Isabella ist nicht die einzige, die mit Tieren sprechen kann..Dazu bestimmt mehr in dem nächsten Kapitel. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass euch die Kapitel immernoch gefallen.
Eure Kari
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Unsterblich
Vampire»Ich spürte, wie sich seine Zähne in meinen Hals bohrten und er mein Blut aussaugte.« Die sechzehnjährige Isabella lebt seit ihrer Kindheit in einer Gruft mit ihrer »Familie« und sind die Gefangenen der Vampire. Ihnen wird jede Nacht das Blut von de...