Teil 17

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Ich weiß nicht, ob Vampire schlafen können, aber wenn ja dann hatte ich vorhin einen traumlosen Schlaf. Langsam streckte ich mich und fühlte mich wie neu geboren. Es hat mir eindeutig gut getan. Neben mir war der Platz leer. Wo ist Stas? Ich konzentrierte mich auf irgendein Geräusch, das vielleicht aus dem Bad kommen könnte, aber es war totenstill. Etwas traurig stieg ich aus dem Bett und schlenderte ins Badezimmer. Dort angekommen schaute ich verschlafen in den Spiegel. Ich erschrack als ich mein Spiegelbild sah: ein Mädchen mit langen weißen, zerzausten Haaren. Dann kamen wieder alle Erinnerungen hoch und mir wurde etwas mulmig im Bauch. Ich soll eine vor 14 Jahren verschollene russische Prinzessin sein. Irgendwie kann ich das immernoch nicht glauben. Das klingt einfach nur so lächerlich. Und es passierte alles so schnell. Ich beugte mich über das Waschbecken und wusch mir das Gesicht. Als ich wieder auftauchte, um mich abzutrocknen, stand Stas plötzlich hinter mir. Ich zuckte zusammen, fasste schnell ein Handtuch und wischte mir das Gesicht trocken.
"Kannst du dich vielleicht nicht immer so spontan von hinten an mich heranschleichen und mich so zu erschrecken? Wäre ich ein Mensch, wäre ich schon längst an einem Herzinfakt gestorben!", meckerte ich.
"Tja, nur bist du jetzt ja kein Mensch mehr.", flüsterte er verführerisch in mein Ohr und umfasste von hinten meine Hüfte. Er schmiegte sich näher an mich und begann meinen Hals mit Küssen zu liebkosen. Ich sah uns im Spiegel und bemerkte erst jetzt, was wir für einen Größenunterschied hatten. Er musste sich ziemlich weit runterbeugen, um wenigstens an meinen Hals zu kommen. Stas war ganze ein einhalb Köpfe größer als ich. Und mir ist das bis heute nicht mal aufgefallen.
Ich hörte Stas' Mund öffnen und wie er seine Zähne in meinen Hals vertiefte. Ich stöhne laut auf und genoss diesen Moment. Warum fühlt es sich nur so verdammt gut an?
Mein Mann löste sich wieder von mir und ich drehte mich um.
"Warum tust du das alles für mich?", fragte ich ihn.
"Weil ich dich liebe, Ele-.. Isabella, und du mir wichtig bist. Sehr wichtig.", antwortete er sanft und küsste mich leidenschaftlich.
"Ich liebe dich auch.", murmelte ich in den Kuss. Sofort hörte Stas auf und beäugte mich ungläubig: "Was hast du gesagt?"
"Ich liebe dich a-auch..", wiederholte ich und war selbst geschockt, dass das aus meinem Mund kam.
Ich wand mich von Stas ab und ging wieder in das Schlafzimmer. Es herrschte eine peinliche Stille. Warum muss ich eigentlich immer alle schönen Momente zerstören? 

"Wo warst du?", versuchte ich diese Stille zu unterbrechen.
"Ich war nur kurz nachprüfen, ob alles in Ordung ist und nicht wieder irgendwas ohne meine Erlaubnis 'geklaut' wurde.", erklärte er und folgte mir aus dem Bad, "hast du gut geschlafen, mein Engel?"
"J-ja", antwortete ich verlegen, "wie viel Uhr ist es?"
"Kurz vor 9 Uhr abends. Warum fragst du?", jetzt stand Stas wieder gegenüber von mir und schaute mir in die Augen.
"Ich- Wir wollten doch noch wegen dem 'Ausbruch' reden..., wegen Zeke und meinem kleinem Problem..", ich zeigte auf meine Haare und Stas nickte sofort.
"Wenn du möchtest, können wir dich nach Russland bringen. Also nur wenn du damit einverstanden bist... Du könntest dann auch wieder deine Eltern sehen-"
"Das ist glaub ich noch zu früh Stas. Ich brauch noch Zeit, um das hier zu verarbeiten. Ich mein, ich war bzw. ich dachte, ich wäre ein Waisenkind und jetzt stellt sich herraus ich bin eine reinblütige, russische, verschollene Vampirprinzessin mit weißen Haaren.", sagte ich mit einem leicht genervten aber auch verrücktem Unterton, "ich versteh nicht mal was an diesem 'reinblütig' so besonders ist."
"J-ja, da hast du recht, stimmt... Aber was möchtest du denn jetzt machen?"
"Wie gesagt: einfach nur raus aus diesem scheußlichem Labor, aber mit Zeke."
"Gut, verstanden. Ich hab da schon eine Idee. Wir müssen nur noch irgendwie Zeke holen. Du kannst das ja jetzt schlecht machen, Prinzessin, also übernehme ich diese Sache. Bleib bitte im Zimmer und warte auf mich. Ich bin in wenigen Minuten wieder da.", er gab mir noch einen hastigen Kuss auf die Lippen und dann war er weg.

Ich war nun wieder alleine in Stas' Zimmer. Spontan beschloss ich das Zimmer mal gründlich zu untersuchen. Meine Augen wanderten durch den Raum und suchten nach Türen, die ich noch nicht geöffnet habe. Und tatsächlich. Zwei Türen fand ich. Die sind durch ihre Farbe, die gleichen wie von dem Zimmer, und deshalb sehr unauffällig. Ich trottete zur Ersten, die gleich neben dem großem Bett war und öffnete diese. Meine Augen weiteten sich, als ich so viele Klamotten entdeckte. Und mit viel mein ich viel. Ein kompletter Raum war voll von Anziehsachen. Ich schüttelte nur entgeistert den Kopf. Wozu braucht man nur soviel Kleidung? Ich schloss wieder die Tür und schlenderte zur Zweiten. Diese stand versteckt hinter einer Kommode, die ich problemlos wegschob. Unglücklicherweise war diese verschlossen und den Schloss kriegt man wohl wirklich nur mit einem Schlüssel auf. Denn ich hämmerte und zog wie eine Verrückte daran.

Plötzlich hörte ich das Getrampel von zwei Personen in Richtung Stas' Zimmer kommen und schob den kleinen Schrank schnell wieder zurück an seinen Platz. Da schoss auch schon die Eingangstür auf und ein genervter Stas mit einem hilflosem Zeke kamen herrein.



Hallu again,
sorry echt, dass solange nix kam und dass dieses Kapitel so kurz ist. Tut mir echt sorry.  Euer langes Warten wird auch belohnt! Es werden jetzt regelmäßig neue Kapitel veröffentlicht. Jede Woche ein Kapitel. Wann? Das wird immer spontan sein. Also vielen Dank nochmal für eure Unterstützung! Ohne euch wäre ich nie so weit gekommen! ^^ <3 Verbesserungen und Kritik sind immer erwünscht.

Eure Kari-chan <3

UnsterblichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt