Mit selbstsicheren Schritten ging der junge Mann den dunklen Gang entlang. Ab und zu sah man Kerzen, an altmodischen Haltern angemacht, ansonsten war es stockfinster. Der Mann bog nach rechts ab, und öffnete die Tür am Ende des Korridors. Mit einem ächzenden Stöhnen schwang sie auf. Der Mann schien kurz zu zögern, doch dann trat er in den kleinen Raum ein.
,,Ihr wolltet mich sprechen, Slabados, mein Herr?'', machte er sich bemerkbar. Er konnte trotz seiner aussergewöhnlichen Sehkraft und verstärkten Sinnen nichts erkennen, doch er wusste, dass er nicht der einzige im Raum war. Slabados verliess diesen Ort schliesslich nie, und trotzdem schaffte er es, über seinen Teil der magischen Welt zu regieren. Eine Sache, die der Mann bis heute nicht verstand.
,,Naven, du bist spät", antwortete der Herrscher. ,,Doch das ist momentan unwichtig. Ich habe eine neuen Auftrag für dich. Ein Späher hat eine Hexe, eine Sayran um genau zu sein, entdeckt, die in der Menschenwelt lebt. Anscheinend meint sie tatsächlich, ein Mensch zu sein", ein spöttisches Lachen ertönte, ,, Nun ja, es ist deine Aufgabe, ihr Umwissen zu beseitigen." Der Mann seufzte, er mochte die Menschenwelt nicht, und ausserdem waren solche Angelegenheiten normalerweise nicht für ihn bestimmt. Momentan war er sowieso voll und ganz mit der Ausbildung seiner Drächin Serafin beschäftigt.
,,Verzeiht mir, aber warum genau ich? Normalerweise sind doch die unteren Diener für solche Aufgaben zuständig." Naven konnte seine Handlung wirklich nicht nachvollziehen.
,,Weil du einer meiner besten Ausbilder bist, und du die Sayran ausbilden wirst. Genauere Informationen über die Sache bekommst du noch. Am besten machst du dich aber schon auf den Weg, für Serafin wird gesorgt. Nun geh", die Stimme klang verärgert, während sie einfach so über die nächsten Monate des Mannes bestimmte. Naven seufzte und trat aus dem Raum, es war wohl besser den König nicht weiter zu verärgern.
Mit einer angespannten Miene blieb der Mann einige Meter nach dem Raum stehen und schloss die Augen. Er schien sich zu konzentrieren. Die Luft um ihn begann immer stärker zu flimmern und einige Sekunden später war er nicht mehr zu sehen. Nur noch ein paar flackernde Kerzen zeugten davon, dass er überhaupt da gewesen war.
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Die Gaben von Morvan
ParanormalMomentan überarbeite ich gerade die Geschichte. Lesen also auf eigene Gefahr. -Bist du dir sicher, dass du ein Mensch bist?- Eigentlich dachte ich, ich wäre normal. Abgesehen von meiner Angewohnheit ständig die Fingernägel abzukauen und Bäume zu beo...