"Stoffhaus"

179 22 0
                                    

Ich wusste genau, wo ich meine Informationen herbekomme. Viel schneller und was Schmiergeld angeht viel entspannter. Also ging ich in meinem grauen Sweater in das "Stoffhaus", wie ich es gerne nenne. Es sollte mal gestrichen werden. Die Hecke müsste auch geschnitten werden. Ich betrat das alte Haus und schon kam ein Jugendlicher um die Ecke. Er schwankte hin und her. "Schon ok. Ich bleib nicht lange.", schnappte ihn an den Oberarmen und setzte ihn in die Ecke. Über die Treppe nach oben zu meinen Quellen. Es waren auf den Holzboden halb zerfetzte Matratzen aufgelegt. Einige der großen Kinder hatten schon etwas von dem harten Zeug und starrten kalt in die Leere. Manche verkrampften ihre Finger und andere schrien. Jetzt denke ich mir, hätte ich es mir vorher überlegt und wäre ich ins Untergrundnetz gegangen. Doch Emily hat alles schon herausgefunden. Jetzt nicht zögern. Für Lestrade. Für Emily. Ich kannte ja die Auswirkungen des Giftes. Und auch den Geruch. Marihuana, Haschisch, LSD, Extacy, Kokain. Alles vorhanden und auch zu viel davon. Unter meinen Schuhen knirrschten die Glassplitter zerbrochener Spritzen.

"Willst du Haschisch, Marihuana, LSD, Kokain. Irgendwas.", mich hat einer am Fuß gepackt, da er nicht einmal mehr stehen konnte. Ein heruntergekommener Mann um die 25. Nach dem Rauswurf bei seiner Firma hat ihn seine Frau auch noch verlassen und er hat sich hier mit seinem Freund niedergelassen. Hoch verschuldet. Kriegt immer etwas, doch kann nicht bezahlen. Sein Freund ist an einer Überdosis LSD gestorben. "Nein, danke. Hatte schon.", ich schüttelte ihn ab. Ging weiter. Bis zu der einen, die ich gesucht hatte.
"Lizzy, ich brauche deine Hilfe." Die gemeinte Person stieß ihre rote Kapuze nach hinten und eine blonde Lockenpracht erschien. "Sherlock, was willst du hier. Lass mich in Ruhe." Sie blitze mich böse an und drehte sich weg. Ich drehte sie wieder zurück. "Ich brauche deine Hilfe." "Ich werde dir nicht helfen. Niemals." Sie sah auf den Boden. "Komm schon, so schlimm war das ja doch nicht." "Doch, war es.", sie stand auf und ging. Ich rannte ihr nach. "Lizzy..." "Nein!" "Lizzy.", sie blieb stehen, wie auch ich, "Es muss wichtig sein, sonst hättest du schon aufgegeben." "Es geht um diesen Bombenattentat." "Ich weiß nicht mehr als, dass dieser Lestrade schuld daran war und lass mich jetzt endlich ihn Ruhe, dass du mich damals so herzlos verraten hast, ist der beste Grund dafür." Sie ging und ließ mich vor der Treppe stehen. Ja, ich habe sie damals an Scotland Yard verraten, dass sie die ganzen Drogen nach Europa geschmuggelt hatte. Sie wollte mich nie wieder sehen. Ja, sie schmuggelt immer noch. Ich lief zurück zur Baker Street. Vielleicht haben die anderen was herausgefunden.

John....
Ich habe mich in der Praxis umgehört, aber auch nichts mitbekommen. Ich hoffe die anderen haben mehr gefunden. Um 12 bin ich schon in die Baker Street, doch die gesenkten Blicke verrieten nichts gutes. "Die gute Nachricht.", begann Emily, "Chase lebt und die schlechte, ich habe nichts herausgefunden." "Wer ist Chase?", fragte Sherlock. Emily legte den Kopf in ihre Hand. "Ist das nicht dein Freund, der dich zu Emily Carter gemacht hat." Sie sah mich mit geweiteten Augen und offenen Mund an und deutete mit ihrer Hand zwischen Sherlock und mir hin und her. Holmes verdrehte nur die Augen. "Wir müssen zurück und die Akte in Scotland Yard holen.", sagte Emily und wir folgten ihr.

Sherlock | Akte LestradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt