Christmas Time Is Here Again...

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"Sherlock, ich kann nicht mitkommen.", ich stand in der Baker Street und stäubte mich gegen Sherlock's Einladung, Weihnachten bei seiner Familie zu verbringen. "Wieso nicht?", er gab einfach nicht nach. Es ist nun ein paar Wochen her, seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Es ist alles fast wieder verheilt. Nur meine Seele nicht. Ich bin noch kein Stück weitergekommen, was Lestrade betrifft. Andersson hatte es weit gebracht, dennoch ist seine Spur ins Leere gegangen. "Das ist deine Familie.", konterte ich. "Sie wollen dich sowieso einmal kennenlernen.", er lächelte mich sanft an. Ich stieß die Luft aus: "Nagut." Er bot mir seinen linken Arm an. Ich hakte nur zögerlich ein, da mich das ganze stark an Lestrade erinnert. Mit dem Taxi fuhren wir in einen Stadtteil, außerhalb von London, den ich nicht kannte. Vor einem Haus blieben wir stehen. Abgelegen. Klein. Es war rot gestrichen und hatte einen Garten, welchen ein Zaun abgrenzte. Sherlock bezahlte den Taxifahrer und gemeinsam gingen wir in das Gebäude. Es begann langsam zu schneien. Drinnen wurden wir von zwei älteren Personen empfangen. "Och mein Kind schön dich endlich kennenzulernen.", schüttelte mir die ältere Frau die Hand wie auch der Herr. "Meine Eltern.", lächelte Sherlock. Sie geleiteten uns in eine Küche, wo es schon herrlich duftete. "Was zaubern sie denn da Mrs. Holmes?" "Nichts besonderes." Sherlock hatte sich auf einen Sessel niedergelassen und lass Zeitung. Mycroft war auch da. Er saß etwas weiter weg von uns. Er traute sich kaum mir in die Augen zu sehen. Ich fühlte mich ein wenig am falschen Ort. "Ist das dein Laptop Mike.", fragte ihn die Dame verwirrt. "Von dem die Sicherheit von ganz England abhängt, ja. Und du stellst Kartoffeln drauf.", sagte Mycroft sarkastisch, "Und ihr habt mich Mycroft genannt. Es wäre schön wenn du dieses Namen einmal aussprichst. Lange hast du nicht mehr." Das war jetzt ein wenig hart. Mrs. Holmes zuckte erschrocken zusammen und warf Mycroft einen Blick zu, denn er nicht beachtete. "Emily, mein Mann möchte ihnen gerne etwas zeigen, er wartet im Wohnzimmer." Ich nickte und ging zu Tür, die sich gleich neben uns befindet. Als ich drinnen stand, sah ich in die Augen von Mary. Nun war die Lage noch angespannter. Ich kratzte mich am Hinterkopf und wollte schon gehen. "Bitte nicht. Bleib hier...ich muss mit dir über etwas reden.", bettelte sie mich und stand auf. Ihr Babybauch wurde immer größer. Ich hatte immer noch ein wenig Angst, doch ich riss mich zusammen und kämpfte gegen den Drang an zurückzugehen. Sie sah mich schuldig an. "Es...es tut mir wirklich leid was da...." "Schon ok. Ich kann doch nicht mit der Freundin meines Freundes im Krieg sein." Nun standen ihr Tränen in den Augen, da sie mit dieser Antwort nicht gerechnet hat. Darauf folgte eine Umarmung, die leider von John gestört wurden. "Oh...entschuldige ich..." "Schon in Ordnung. Wo ist Sherlock?" "Draußen." "Ok, dann lass ich euch mal allein.", sagte ich flüchtig und huschte zur Tür hinaus. Den Mantel hatte ich noch an, also knöpfte ich ihn zu und ging nach draußen.

"Raucht ihr beide..." "Shhhh!!!!", wurde ich sofort zusammengestutzt. Ein wenig erschrocken stand ich da. "So schlimme Kinder.", sagte ich sarkastisch und gesellte mich zu ihnen. "Es ist Weihnachten. Dann darf mal wohl.", verteidigte sich Sherlock und zog genüsslich von dem glühenden Stängel. "Mycroft." "Hmmm." "Ich muss dich mal was fragen?" "Nur zu." Ich atmete einmal tief durch: "Weißt du wo Lestrade ist?" Nun sahen sich beide Holmes an. "Ähm...er wurde zuletzt in Middleston gesehen." Ich wollte noch etwas sagen, als die Mutter der beiden herauskam und ganz böse fragte: "Raucht ihr beide etwa?" So schnell meine Augen nicht folgen konnten, waren die Zigaretten hinter den Rücken beider verschwunden. "Nein.", sagte Mycroft. "Mycroft war's.", sagte Sherlock und fing sich damit einen bösen Blick seines Bruders ein. Zaghaft ging sie wieder rein. Sherlock pustete den Rauch heraus, den er zurückgehalten hatte. "Ach bevor ich's vergesse.", begann Mycroft, "Ich habe ein Angebot für dich Sherlock und ich würde dich bitten es auszuschlagen." "Ich schlage dein Angebot aus.", gab er mit einem Lächeln zurück, "Worum ging's?" "MI:6" Ein Schauer lief mir über den Rücken. Beide sahen mich an. "Alles gut.", entgegnete ich. Sherlock konnte nur schwer zuhören, da er wusste wie schlecht es mir ging. "Die würden dich nach Osteuropa schicken. Eine Undercovermission. Die tödlich enden würde. So nach 6 Monaten." "Wieso soll ich sie dann nicht annehmen?" "Verlockend. Doch wir brauchen dich in der Heimat um Drachen zu töten." Ich verstand nicht wirklich was er meinte. Mycroft hustete. "Das bekommt mir nicht." Er warf die halb gerauchte Zigarette auf den Boden und ging langsam rein. "Du musst Lights rauchen. Rauchst immer noch wie ein Anfänger.", rief ihm Sherlock nach. Mycroft blieb auf der letzten Stufe stehen: "Außerdem würde mir dein Verlust das Herz brechen." Sherlock hustete stark den Rauch ein wenig überrascht aus. Ich musste lachen, da es überaus komisch aussah. Er lächelte mich nur an und wendete sich wieder Mycroft zu: "Was zum Teufel soll ich denn dazu sagen?" Er lächelte zurück: "Frohe Weihnachten." "Du hasst Weihnachten." "Ja, vielleicht war ja irgendwas im Punsch." "Na klar. Trink noch was davon." Mycroft ging hinein. Sherlock verdrehte nur die Augen. Er warf die Zigarette weg und fragte mich: "Kommst du mit?" "Komme gleich.", er sah mich ein wenig misstrauisch an und verschwand letztendlich im Haus. "Tut mir leid Sherlock.", hauchte ich kaum hörbar und zog mein iPhone heraus.

Sherlock | Akte LestradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt