Chapter 3

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„Miauuuu". Bereits seit gefühlten 5 Stunden ging das jetzt schon so, doch Anabelle versuchte trotzdem das Gebrüll ihres Katers zu ignorieren und hoffte, dass Cookie irgendwann freiwillig nachgeben würde. Das Bett war einfach zu gemütlich, um so früh aufzustehen. Auch wenn sie nicht einmal wusste, wie spät es war. Ihr Gefühl sagte ihr, es sei sechs Uhr morgens. Das reichte ihr.

„Miaaauuuuuuu". Mit einem tiefen Seufzer rollte sie sich ein letztes Mal in ihrem Bett herum. Sie musste wohl oder übel irgendwann nachgeben. „Manchmal bist du richtig anstrengend, du nerviger Kater", brummelte sie in ihr Kissen und rappelte sich nach ein paar weiteren Sekunden auf, um den Kater schlussendlich aus dem Zimmer zu lassen, damit er in der Küche auf Essen hoffen konnte. „Na los Kleiner", scheuchte sie ihn, nachdem Cookie die ersten Sekunden, nach dem Öffnen der Türe, sie nur mit großen Augen angeschaut hatte. Typisch.

Seufzend zupfte sie das Haargummi aus ihren Haaren, das diese über Nacht zusammen gehalten hatte und fuhr sich dann durch die langen, blonden Haare.

Sie tapste, noch immer verschlafen, wieder zu ihrem Bett, setzte sich für einen Moment auf die Bettkante und tastete dann nach ihrem Handy, das auf ihrem Nachttisch lag. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie vollkommen falsch mit ihrer Schätzung der Zeit lag: Es war bereits elf Uhr. Der arme Kater.

Nachdem sich der erste Schreck gelegt hatte und ihr auffiel, dass sie noch eine Woche Ferien hatte und sich somit nicht beeilen musste, stand sie auf und lief in das angrenzende Bad.

Nachdem sie eine halbe Ewigkeit unter der Dusche gestanden hatte, schlang sie ein Handtuch um ihren Körper und ein weiteres um ihre nassen Haare und setzte sich dann grübelnd vor ihren Kleiderschrank. Wieso hatte sie nur so wenig zum Anziehen? Oh.... Deswegen. Ihr Blick fiel auf den riesigen Kleiderstapel, der noch immer auf ihrem Teppich lag. Man sah kaum noch den Teppich darunter vor lauter Klamotten. „Ich bin wirklich faul", sagte sie zu sich selber und beschloss, daran etwas zu ändern.

Doch vorher schnappte sie sich eine schlichte Jeans Short und ein weißes Trägertop und zog beides an. Im totalen Gegensatz zu ihrem Sommerlichen Outfit (das vollkommen gerechtfertigt war, bei den spätsommerlichen Temperaturen) zog sie ein paar handgestrickte Kuschelsocken an, die eher an den Winter erinnerten. Doch das war ihr egal. Sie bekam so schnell kalte Füße, dass das üblich für sie war.

Noch bevor ihr Magen sich beschweren konnte, dass sie noch nichts gegessen hatte, machte sie sich daran, so schnell wie möglich, alle Klamotten und anderen Dinge, die sie nach Paris mitgenommen hatte, auszupacken und aufzuräumen. Fünfzehn Minuten später hatte sie es tatsächlich geschafft und konnte nun in Ruhe frühstücken. Zu Mittag essen. Was auch immer.

Als sie durch die Wohnung lief, fiel ihr auf, dass es ungewöhnlich still war. Ihr Vater war arbeiten, das wusste sie. Aber wo waren ihre Mutter und Schwester?

Die Antwort lag in Form eines Zettels auf der Küchentheke: „Sind einkaufen. Hab dich lieb, Mom".

„Ich dich auch", murmelte Belle lächelnd und stopfte den Zettel in ihre Hosentasche. Nun hatte sie endlich Zeit in Ruhe zu essen. Doch bevor sie sich endgültig entscheiden konnte, was auf den Tisch kommen würde, klingelte ihr Handy.

„Ja?"

„Hey, Belle!"

„Was gibt's, Simon?", fragte sie lachend. Er klang noch ziemlich verschlafen. „Auch gerade erst aufgestanden?"

„Was heißt hier auch? Du hörst dich total wach an", beschwerte er sich prompt und Anabelle lachte.

„Alles eine Frage der Übung. Außerdem hatte ich schon eine angenehme Dusche", erklärte sie.

City of...wait what?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt