Das Geschenk

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Silbermond

In ihrer Wahlheimat Berlin hatte es die letzte Nacht geschneit. Jetzt liegt dort eine schöne Schneedecke, welche den Dreck der Stadt unter sich begräbt.
In der Wohnung von Stefanie und Thomas herrschte ein reges Treiben, denn in guten 30 Minuten wollen sich die vier Monde auf den Weg nach Bautzen machen. Dort verbringen sie die Festtage und Silvester. Außerdem sollte dort auch das Kind von Stefanie zur Welt kommen, diese war in der 37 Woche schwanger, denn es sollte Bautzen als Heimat empfinden.

"Thomas komm jetzt endlich, wir sind schon viel zu spät. Hannes und Andreas sind auch schon fertig. Sonst kommen wir zu spät zum Kaffee bei Mutti" "Ja ich komme schon ich habe nur noch etwas geholt" , unauffällig tastet er nochmals nach dem Kästchen, welches sich nebst seines Schlüssel in der Jackentasche befand.
Die Autobahnen waren frei. Anscheinend befindet sich,bis auf die vier Musiker,schon jeder bei seinen Liebsten.
In der Heimatstadt angekommen ging es auf direktem Weg zu Steffs Mutter,welche alle zum Kaffee geladen hat. Diese hielt hinter der Küchengardiene schon angespannt ausschau nach ihrer Jüngsten, als endlich der BMW vor fuhr. Hielt sie es nicht länger im Haus aus.

,,Hallo Stefanie wie geht's euch denn? Ist mit dem Baby alles in Ordnung?"
,,Hallo Mama. Ja mir und den Baby geht es gut"
,,Das freut mich zu hören. Kommt rein der Tisch ist schon gedeckt"
Das lassen sich die Musiker nicht zweimal sagen,zumal es draußen wirklich kalt ist. Während des Kaffees wird die Frontfrau immer ruhiger. So gut es ihr gelingt versucht sie, das leichte Ziehen in ihrem Unterleib zu überspielen. Immerwieder erntet Stefanie einen besorgten Blick von ihrem Freund, den sie versucht mit einem leichte Lächeln und Kopfschütteln zu überzeugen, dass es ihr an nichts fehlt. Seufzend erhob sie sich schließlich.
,,Entschuldigt mich kurz, ich brauche mal dringend frische Luft." Verwirrt sehen sich die anderen an. Ihre Sängerin meidet doch vor allem kaltes Wetter, diese Verhalten hat sich eigentlich während der Schwangerschaft verstärkt. Nach kurzem Zögern folgt Thomas ihr schließlich auf die Terrasse.
,,Steff, was ist los mit dir?" Die Angesprochene zuckt zusammen, so sehr war sie in ihre Gedanken vertieft. Fragte sie sich doch gerade, ob ihr Körper ihr nur einen Streich spielen wollte. Oder ihrer kleine Prinzessin tatsächlich an Weihnachten das Licht der Welt erblicken möchte. Aber just in diesem Moment erschüttert ein neuer Krampf ihren Körper, geräuschvoll atmet sie aus.
,,I...Ich...glaube...ich habe Wehen. Oder so." ,,Oder so? Man Stefanie das kann doch locker sein. Also ich...äh...meine du bist in der 37. Woche. Deswegen warst du auch beim Kaffee so ruhig. Wie lange hast du die Schmerzen jetzt schon?" ,,Ich...bin mir nicht sicher...aber sie werden stärker." Antwort Stefanie unsicher. ,,Warum hast du nicht früher was gesagt?" ,,Weil ich euch doch, das Schöne Fest nicht verderben möchte." Ungläubig schüttelt Thomas seinen Kopf. ,,Du verdirbst uns gar nichts. Und hey ein schöneres Geschenk könnte ich mir gar nicht wünschen. So jetzt sagen wir den anderen bescheid und fahren ins Krankenhaus. Keine Widerrede mehr. " Gesagt getan. Thomas berichtet es schnell den andern, während seine Freundin sich schon anzog. Nach guten 10 Minuten Autofahrt, es schneite zum Glück nicht mehr, erreichen die beiden das Krankenhaus. Dort werden sie von der Notaufnahme direkt in den Kreißsaal gebracht. Thomas war sich unsicher, ob er mitkommen sollte. Konnte er es wirklich ertragen seine Freundin so leiden zu sehen. Aber er konnte sie ja auf der anderen Seite nicht alleine lassen,immerhin war er ja an ihrem Zustand mitschuld. Außerdem hat Stefanie genau so viel Angst wie er, da muss er doch der Liebe seines Lebens zur Seite stehen. Die nächsten Stunden ziehen an den Paar vorbei, als befänden sie sich in einer anderen Welt. Stefanie schrie, weinte, beschimpfte Thomas, wollte ihn rausschmeißen und bat  ihn dann doch zu bleiben, ein paar mal war sie kurz vorm aufgeben gewesen, hat sich dann aber doch bis zum Schluss durchgekämpft. So dass, die Hebamme jetzt ein kleines schreiendes Bündel auf sie legen kann. ,,Hier ist ihre Tochter Frau Kloß" Überglücklich und weinend schaute Stefanie auf ihr kleines Christkind. Langsam löste sich ihr Blick von dem Neugeborenen und wanderte zu Thomas der seine beiden Frauen mit Tränen in den Augen beobachtet. Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss ,,Ich bin so stolz auf dich" flüstert er leise. ,,So jetzt führen wir mal die ersten Untersuchungen durch" sanft nahm die Hebamme das Kind an sich. ,,Also sie ist 2980 Gramm schwer und na...49 cm groß. So jetzt brauche ich nur noch einen Namen" Stefanie und Thomas sahen sich an. Der Name war noch nicht geklärt. Die beiden konnten sich nicht zwischen Emilia, Sophie oder Mira einigen. Wobei Thomas für Mira ist. Stefanie gefällt der Name nicht so gut,jedoch findet sie , dass Sophie zu oft vorkommt. Deshalb antwortet sie zögerlich ,, Mira und als Zweitnamen Sophie" Verwundert blickte Thomas sie an. War es nicht Stefanie die noch bis vor kurzem auf einen längeren Vornamen bestanden hatte. ,,Warum?" Sanft lächelt Stefanie ihn an ,,Weil es mein Weihnachtsgeschenk an dich ist und zweitens weil ich neulich geträumt habe, dass unsre Tochter Mira heißen wird." Nachdem Thomas seine kleine Mira in ihr Bettchen gelegt hat, beugt er sich zu seiner Freundin runter und küsst sie. ,,Danke dieses Geschenk werde ich niemals vergessen. So und jetzt ruf ich die anderen an und sage, dass es unserer Prinzessin gut geht." ,, Ja mach das, ich ruhe mich in der Zwischenzeit aus"
So ging er aus ihrem Zimmer und zückte sein Handy. ,,Thomas ich dachte schon du meldest dich gar nicht mehr" Der Angesprochene schmunzelt nur. ,,Hallo Johannes, also wollte euch nur bescheid geben, dass unser Prinzessin da ist. Und Stefanie geht es so weit ganz gut..." ,,Soweit?!Was ist mit ihr" ,,boah lass mich doch ausreden. Es ist ja alles in Ordnung. Sie ist 'nur' erschöpft" ,,Achso ich sage den andern bescheid und dann kommen wir so in knappen 90 Minuten vorbei. Dann habt ihr noch Zeit zu Dritt." ,,Macht das, bis dann" Leise ging er in Stefanies Zimmer zurück, wollte er sie nicht, aus dem so dringend benötigten Schlaf reisen. Er legte sich zu ihr ins Bett , denn auch an ihm haben die letzten Stunden ihre Spuren hinterlassen. Kurze Zeit später wacht Thomas jedoch auf. Weil ihm kalt ist verwundert sucht er nach seiner Freundin, diese findet er vor Miras Bettchen stehend. Langsam stellt er sich hinter Stefanie um sie zu stützen, da sie noch schwach auf den Beinen ist. ,,Steff in einer guten Stunde kommt unsere Familie" ,,Ok. Ist sie nicht das schönste Baby der Welt?" ,,Ja das ist sie.aber du bist doch noch schwach leg dich wieder in dein Bett." Sie ignoriert Thomas gekonnt, sie merkt ja selbst,wie schwach sie noch ist. Aber auf keinen Fall bringt sie irgendwer dazu sich von ihrer Tochter zu trennen, Stefanie zeichnet unaufhörlich kleine Kreise auf Miras Bauch. ,,Stefanie bitte leg dich hin" Ganz sanft schob er sie zu ihrem eigenen Bett zurück,drückte sie sanft auf die Matratze. Dabei bemerkte Thomas, das Kästchen.Welches sich in seiner Hose befand. Er war sich nicht mal sicher,  wann er es von seiner Jackentasche in die Hosentasche gepackt hatte. Ach egal,der Moment ist einfach perfekt. So nahm er allen Mut zusammen. ,,Steff..." Seine Freundin schaut ihn aufmerksam an. ,,du weißt, dass du mir heute das beste Weihnachtsgeschenk in meinem Leben geschenkt hast. Seit sechs Jahren sind wir nun zusammen. Unsere Beziehung wurde mit unserer Prinzessin gekrönt. Ich liebe dich über alles. Deshalb möchte ich dich fragen, willst du mich heiraten?" Während seinem Antrag war Thomas auf die Knie gegangen und hielt ihr nun ein kleines Kästchen entgegen in dem ein schlichter Silberring mit einem kleinen Stein steckt. Unfähig zu antwort sah Steff ihren Freund nur an. Hatte sie doch damit nicht gerecht, weil sie über dasThema nie geredet hatten. Langsam realisierte sie die Frage. Thomas sah sie nervös an.Greade überlegte er, ob er einen Rückzieher machen sollte. Als er merkte wie sich Stefanie zu ihm runter bewegte und ihn küsste. ,,Ja" haucht sie leise. Thomas steckte ihr den Ring an und küsste sie erneut. Als er,plötzlich Tränen schmekt liebevoll küsst er seiner Verlobten alle Tränen von der Wange, dann nimmt er sie hoch und legt sie ins Bett zurück. Dort deckte er sie zu. Schnell zieht Stefanie ihn wieder in einen Kuss. Dieser wird von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. ,,Herein" Zaghaft öffnet sich die Tür und der Rest der Band tritt herein. ,,Eure Eltern kommen erst Morgen. Sie wollten euch noch ein bisschen Zeit zum Erholen gönnen" ,,Schön, dass ihr zwei da seit" ,,Ist doch selbstverständlich Steff",meinte Nowi. Thomas nahm seine kleine vorsichtig aus dem Bett und legte sie in die Arme ihrer Mama. ,,Sie ist ja goldig und wie heißt jetzt eure Prinzessin",fragete der stolze Onkel Hannes neugierig. ,,Mira" antwortete Thomas. Die kleine fängt an etwas zu quengeln. Deshalb legt Stefanie sie vorsichtig etwas anders hin. Dabei fällt Hannes ihr neuer Ring ins Auge. Anerkennend drückte er Thomas Schulter. Hatte er doch genau mitbekommen, wie lange sein kleiner Bruder nach dem perfekten Ring gesucht hatte. ,,Darf ich sie auch einmal halten", bittet der Schlagzeuger die Mutter. Anstatt einer Antwort gab Stefanie ihm sanft ihre Tochter in den Arm. Behutsam nahm Andreas Mira entgegen. In diesem Moment wurde Steff bewusst, dass jeder der hier Anwesenden sein Möglichstes und Bestes geben wird um die kleine in Zukunft zu beschützen. Vor allem, komme was wolle.

Alltag - SilbermondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt