Da gibt es etwas, das du wissen solltest... Teil 1

Part 23

MERRY

Nach dem Wochenende kam wieder der Schulalltag. Gerade kam ich an der Schule an und schon stürmte Nina auf mich zu. Ihre großen blauen Augen, sahen mich besorgt an.

"Was ist passiert?" Wollte sie wissen. "Das ganze Wochenende konnte ich dich nicht erreichen."

"Es ist nichts schlimmes passiert.." Weiter kam ich mit meiner Aufklärung nicht, denn schon sprang Ben auf uns zu und küsste seine Freundin neben mir.

"Was war am Freitag mit dir los?" Fragte dann aber auch Ben.

"Alles ist gut.. Shawn und ich sind jetzt nur ein Paar."

"AH!" Stöhnte Nina auf. "Keine Wunder, dass ich dich nie erreicht habe. Du bist uns keine Erklärung mehr schuldig." Grinste sie, "Ich wusste ihr werdet mal zusammen finden."

"Wieso hat er mir nichts gesagt." Ben sprach dies mehr zu sich selbst.

Kaum hatte ich das den beiden gesagt kam Shawn zu uns gelaufen. "Aha! Das ist ja unser Romeo! Ich habe schon gehört, dass ihr zusammen seid." Ben zog das Ganze etwas auf.

"Dann ist doch gut." Shawn lächelte über das Ganze hinweg und küsste mich. Etwas verunsichert sahen wir uns danach gegenseitig in die Augen. Immerhin war, dass das erste Mal während jemand zusah. Vor allem geschah dieser Kuss öffentlich. Dazu logen Shawn und ich unsere besten Freunden an.

"Ich dachte ich wäre dein bester Freund. So etwas musst du mir sofort erzählen." Beklagte sich Ben.

"Schon gut.. Lass uns in das Klassenzimmer gehen. Der Unterricht beginnt gleich." Shawn versuchte Ben zu beruhigen, was auch gelang.

Hand in Hand liefen wir durch die Schulgänge. Einige Mitschüler sahen uns kritisch an. "Ich dachte sie wäre lesbisch." Hörte ich zwei Mädchen tuscheln.

Ich fixierte sofort Shawn, der ermutigend meine Hand leicht drückte.

Das wird alles noch sehr lustig werden und vor allem auch schwer. Wie lange können wir so tun als wenn wir ein Paar sind. Unsere Erzählungen müssen immer abgestimmt sein.

Vom Unterricht bekam ich nicht sehr viel mit. Zu sehr war ich mit meinen Gedanken beschäftig. Immer mehr bereute ich meine Idee, doch Shawn ließ alles so normal wirken. Alles wirkte mit ihm so lässig und ich fühlte mich auch an seiner Seite sicher. Um ehrlich zu sein verstand ich alles selber nicht mehr. Ich verstand mich selber nicht mehr. Was wollte ich denn oder besser gesagt was war ich denn jetzt? Was sollte ich meinen Eltern nur sagen? Wenn Ben wieder bei mir sein wird, dann kommt es sicher ans Licht, dass Shawn und ich kein echtes Paar sind. Meine Eltern werden dann sicher vollkommen verwirrt sein, genau sowie ich im Moment.

Am einfachsten wäre es, wenn ich sie einweihen würde, doch dann käme die Frage wieso ich so ein Geheimnis daraus mache.

Einfach gesagt.. Ich habe Mist gebaut.

"Merry? Alles klar?" Zischte Shawn und sah mich besorgt an. Oh Gott! Sah man mir schon meine Sorgen an?

"Alles gut." Ich versuchte sicher zu klingen und verdeutlichte noch alles mit einem Nicken.

Seine Augen lag noch auf mir und wandte sich dann aber wieder dem Lehrer zu, der irgendwelche Formel an die Tafel schrieb.

Wie konnte ich nur Shawn in meine Probleme mitziehen?

Ich hasse mich so sehr dafür.

-'-

In meinem Zimmer legte ich mich auf mein Bett und wusste nichts mit mir anzufangen. Meine Gedanken machten mich verrückt, weshalb ich entschied joggen zu gehen. Mein Handy sowie Kopfhörer griff ich mit und eilte die Treppen nach unten. Dort zog ich mir Sneakers an.

"Was hast du vor?" Fragte mich meine Mutter.

"Ich gehe eine Runde joggen."

"Du bist doch noch nie joggen gegangen, alles in Ordnung bei dir?"

"Ja. Ich fange an bewusster zu leben." Log ich und schaute auf mein Handy. Eigentlich wollte ich nach der Uhrzeit schauen, doch meine Augen fixieten meinen Sperrhintergrund. Dort waren Shawn und ich zu sehen, Shawn lächelte süß in die Kamera während mein Kopf gegen seiner Schulter gelehnt war. Unsicher versteckte ich mein Gesicht. Mich brachte das Bild zum Lächeln.

"Merry?" Erklang die Stimme meiner Mutter.

"Hm." Sofort sah ich zu ihr.

"Bist du verliebt?" Grinste sie.

"Nein." Mehr konnte sie nicht sagen, denn schon verschwand ich aus dem Haus und versuchte meine Gedanken los zu werden. Was nach der Aussage meiner Mutter nicht gelang.

Ja, ich war verliebt in Nina. Doch Shawn war und ist immer für mich da. Er hält mir bei allem den Rücken frei und hässlich ist er auch nicht, mit den braunen Augen und dem süßen Lächeln verzaubert er jedes Mädchen. Bisexuell bin ich auch und Shawn zu küssen war auch schön...

Ich verstehe diese Welt nicht mehr und mich erst recht nicht.