Generationen

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20 Minuten später saß ich in einem kleinen Zimmer mit einem Stuhl. Sallys Boss hatte beschlossen, dass er mich erst in einer Stunde sehen wollte. Also saß ich da und starrte auf die Wand.

Warum hatte ich Sally je vertraut?!

Warum hatte ich sie nicht durchschaut?!

Warum machte sie das?!

Plötzlich ging die Tür auf und ich wurde auf die Beine gezerrt.

Sie brachten mich in eine große Halle, die wie aus Stein gemeißelt war; eine hohe Decke und einen unregelmäßigen Boden. mehrmals wäre ich fast gefallen, doch Connor hielt mich fest. Wenn auch nicht gerade begeistert.

In der Mitte der Halle standen mehrere Gestalten in schwarzen Kutten. Alle hatten sich um einem Mann versammelt. Als er mich kommen sah richtete er sich auf: „Hallo Ruby! Schön dich endlich kennen zu lernen. Ich habe schon viel über sich gehört!"

„Endlich?", fragte ich verwirrt.

„Oh, ja. Endlich, Ruby Sinthclear. Ich kannte deine Eltern. Deine Mutter war eine Klasse für sich! Und dein Vater der glücklichste Mann auf der Welt, doch er bekam Angst und verließ sie noch vor deiner Geburt. Traurig, oder?"

„Und wenn schon! Ich habe ihm nie gekannt!"

„Sei einfach froh. Er war ein Ignorant!"

„War er nicht!", brüllte jemand hinter mir. Diese Stimme kante ich. Sie gehörte zu ...

„Mom?!", rief ich und fuhr herum.

Am Eingang der Halle stand meine Mom. Doch die wirkte anders, als die Kellnerin im Royal. Sie trug schwarze Kampfmonitur. An ihrer Hüfte hing ein Schwert, welches eine silberne Aura umgab.

„Nimm die Finger von meiner Tochter!"

Normalerweise wurde Mom nie laut. Doch jetzt war sie der Inbegriff von Wut.

Connor neben mir griff nach seinem Schwert, als Mom näher kam. Doch anstatt auf die einzuschlagen fuhr er blitzschnell herum und schlug Jack das Heft im den Bauch. Und dann brach das Gemetzel aus. Connor und ein paar andere, die ich irgendwann mal auf Mythos gesehen hatte kämpften gegen meine Entführer. Meine Mom kam auf mich zu gestürzt und umarmte mich.

„Komm schon, Süße!", murmelte sie in mein Haar. Dann rannten wir los. Ich hörte, wie sich die anderen versuchten gegenseitig abzumetzeln, doch ich wagte es nicht zurück zu schauen.

Gerade, als wir an der Tür ankamen stand plötzlich der Mann vor uns.

„Wohin des Weges, meine Liebe?!", flötete er.

Bevor er auch nur einen Finger rühren konnte explodierte das Licht hinter ihm. Er fiel zu Boden. Im Eingang zur Halle stand ein blonder Mann. Er wirkte fast, wie ein Engel, oder ein Gott.

„Try!", meine Mom schien erleichtert, doch ich verzog das Gesicht. Das war also der Mann, der meine Mom, die wundervollste Frau der Welt, verlassen hatte.

Ich sah in wütend an und er mich traurig. Dann wandte er seinen Blick von mir ab und nickte Mom zu. Die packte mein Handgelenk und wir rannten weiter.

Mom kannte sich aus. Die führte uns durch viele Gänge, bis wir draußen waren.

Auf der Straße stand ein Wagen, der mir bekannt vorkam. Am Steuer saß Eamon. Mom ließ sich auf den Beifahrersitz sinken und ich setzte mich auf die Rückbank. Neben mir saßen Amanda und Sheela und hinter uns Colin, Sam und Leander. Eamon trat aufs Gas und der Wagen fuhr los. Ein Telefon klingelte. Es war von Leander. Er ging ran und hörte dem Anrufer eine Weile zu, dann antwortete er: "Ich bin bei ihr. Ja. Tschüss."

"Wer war das?", fragte Mom.

"Professor Haven", sagte er. Ich warf Mom einen skeptischen Blick zu. Wir verstanden uns blind. Professor Haven war bei den Kämpfenden und sie besaß kein Handy. Aber das würde heißen, dass Leander ein Verräter war ...!

Ich hatte eine leichte Schreibblickade. Sorry.

L.G. mmelli

Mythos AkademieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt