Teil 2

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Ich laufe grade über die Straße als meine Gedanken wieder zu meinem Traum wandern. Schon den ganzen Tag verfolgt er mich. Ich glaube ich muss mal zum Arzt.
Meine Freunde bekommen schon mit, dass ich irgendwie anders bin, nicht mehr so bei der Sache.

Klar weiß ich was dieser Traum mir sagen will, ich weiß auch, das ich jetzt nicht wieder auf Frauen stehe. Sie ist nur ein Symbol für mein Unterbewusstsein.
Mein Unterbewusstsein, was mir sagt, das irgendwas nicht funktioniert.

Ich raufe mir heute schon das gefühlte 20ste mal durch die Haare.
Ich bin zu gestresst, dass weiß ich.
Ich find einfach keine Ruhe mehr.. soll der Immer-Lächelnde sein, obwohl ich manchmal einfach nur heulen möchte. Ich hab angst das was mit mir ist.

Das erzähle ich auch Kayla, als wir im Diner sitzen.

Sie guckt mich an, wie ein totes Tier, was sie analysieren soll.

"Also? Was denkst du?", ich ziehe eine Augenbraue dabei hoch. Ich muss wissen was sie dazu denkt.

"Mhhh...", sie stößt hörbar Luft aus & guckt schräg an die Decke, als sie beginnt: "Ich glaube,", dann sind ihre Augen wieder ernst auf mich gerichtet, "Youtube wird dir langsam zu viel."

Das kann doch jetzt nicht ihr Ernst sein?! Selbst wenn das so wäre... was soll ich denn machen? Ich kann nicht Youtube aufgeben! Schließlich mach ich das schon seit ich 12 bin.

"Kayla..-", beginne ich, aber sie stoppt meinen Protest. "Ich weiß Troye.. wie Scheiße es sich für dich auch anhören muss.. aber denk mal drüber nach.
Geh zum Arzt. Du weißt das ich es nicht böse meine. Ich will nur das es dir gut geht."

Ja.. das weiß ich. Und leider weiß ich auch das Kayla immer recht hat.

"Mh. Ich werde drüber nachdenken..
Aber Youtube ganz aufgeben kann ich nicht. Da muss es irgendwie eine andere Lösung geben."

"Ach Troye.. ich wünschte ich hätte eine unproblematische Lösung. So eine Art Zaubertrank den du nehmen musst und dann ist alles wieder gut... Glaub mir.", sie lacht am Ende.

Ich lache mit ihr und muss mir vorstellen wie schön einfach diese kuriose Idee doch wäre. Wieviele Menschen dies helfen würde.

"Aber so fair ist die Welt nicht", lache ich.
"Aber man muss das beste daraus machen", vollendet sie meinen Satz.

"Jap... ", ich lächele sie an, mein berühmtes Troye Lächeln.

"Siehst du! So will ich meinen Troye-boy! Smile and the world smiles with you!", sie beugt sich vor & strahlt mich an. Ich muss noch mehr lächeln.

¤♡♥¤

Nun sitze ich im Wartezimmer einer bekannten Arztpraxis, wie es mir Kayla befohlen hatte.
Was ist, wenn ich was habe?
Depressionen?
Oh nein.. ich will keine Depressionen haben.

Mein Kopf explodiert nur so mit solchen Fragen. Schon wieder raufe ich mir die Haare.

Mach dir nicht so einen Stress.

"Mr. Sivan?",
Ich blicke auf & nicke dem Arzt zu.

"Kommen sie mit", sagt er vor mir, mit seinem Klemmbrett in der Hand.

Ich atme tief ein.

Du wirst nichts schlimmes haben.

"So...,", er guckt mich an, "Ach, nehmen sie doch erstmal Platz!"

Ich nehme nervös auf dem blauen gepolsterten Stuhl platz, der gegenüber von dem Arzt steht.
Meine Hände habe ich unter dem Tisch.

"Also? was bedrückt sie?", er guckt mich an.

"Ich bin fertig. Ich kann mich seit Tagen nicht mehr konzentrieren, handle ohne nachzudenken.
Ich fühle mich einfach unglaublich leer & bin dauernd gestresst."

"Mh.. & denken sie das es dafür einen Grund gibt? Was sie so gestresst macht?"

Ich überlege, ob ich ihm von dem Traum erzählen soll und entschließe mich, es ihm einfach zu sagen.

"Ich habe seit 2 Wochen einen Traum. Immer der gleiche. Und ich wache jedesmal schweißgebadet davon auf."

"Ein Traum?", er guckt mich nachdenklich an.

Ich bin nervös. Ich will ihm ungern erzählen was darin vorkommt.

"Mh", ich nicke, dann sehe ich auf meine Hände.

"Worum ging es?"

Ich wusste es.

Diesmal überlege ich.
Wie soll ich ihm das bitte erklären?

"Also es geht so los dass..", beginne ich, und als ich fertig bin guckt er mich belustigt an.

"Was?", frage ich total perplex von seiner Reaktion.

"Naja.. also für mich scheint es so, dass sie einfach eine Beziehung brauchen."

"Tja..,", ich lache auf und gucke immer noch auf meine Hände,
" Das kann gut möglich sein. Aber sicher nicht so.

Ich bin schwul"

Kurz tritt ein erstauntes Funkeln in sein Gesicht, aber er fängt sich & dann sagt er: "Entschuldigen sie. Es war sehr unangebracht."

"Ach, nicht schlimm", ich winke ab.

Ich bin es gewöhnt. Wie sollen Fremde auch von meiner Homosexualität wissen?

"Nun... also... ich würde meine Vermutung zurückziehen.
Vielleicht will sie der Traum auch nur darauf hinweisen, dass sie nun doch nicht schwul sind?"

"Nein, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Aber trotzdem... ich weiß nicht genau was er mir sagen will.", sage ich & fahre mir dabei durch die Haare.

Er guckt aus dem Fenster & überlegt.

Meine Nervosität sinkt langsam.

"Was sagen ihre Freunde, ihr Bekanntenkreis?", durchbricht er auf einmal die Stille.

"Naja.. sie machen sich Sorgen.
Sie denken ich brauche eine Auszeit.",
ich reibe mir die Augen.

"Sie fliegen nach L.A."

Was?!

Ich gucke ihn geschockt & entgeistert an.
Das hat er doch grade nicht wirklich gesagt?

"Was tue ich?!"

"Sie fahren nach L.A., ich schreibe ihnen gerade eine Zulassung."

Empty Hearts (Troye Sivan FF) *wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt