Kapitel 3

2.7K 99 11
                                    

"Dann sind wir ja endlich vollzählig." bekam ich von Hotch, der mich ernst ansah, zu hören. Ich schenkte ihm einen entschuldigten Blick und ließ mich neben Derek in den Stuhl fallen. "So viel länger kannst du nicht hier gewesen sein." flüsterte ich ihm zu. Wir waren zusammen zurück zu meiner Wohnung gejoggt, wo Derek seinen Wagen, mit dem er anschließend zu sich gefahren war, stehen gelassen hatte. Da ich nicht die einzige war, die schnell duschen gehen wollte. "Können wir anfangen?" unterbrach Hotch mich mit strenger Stimme, ehe ich das Gespräch hätte fortsetzen können. "Garcia." wies er Penelope an. Sie tippte auf ihrer Fernbedienung herum und sofort tauchten zwei Bilder auf dem Monitor, der sich vor uns befand, auf. Die Bilder zeigten zwei junge Männer die beide in die Kamera lächelten. "Ich hoffe, dass ihr euch die widerlichen Diskussionen aufheben könnt, bis ich aus dem Raum bin." sagte sie und schaute bittend in die Runde. "Sean Davis und Lane Crossman." zählte sie anschließend auf und deutete nacheinander auf die beiden Männer, die ich auf Ende 20 schätzte. "Die beiden wurden im Abstand von fünf Tagen ermordet." erklärte Hotch. "Keine besonders lange Abkühlphase." bemerkte Dave, während Penelope erneut auf ihre Fernbedienung drückte, wodurch die Bilder der Tatorte auf dem Monitor erschienen. Die Tatorte waren anscheinend die Wohnungen der Männer, denn beide lagen mit aufgeschnittener Kehle in einem Bett, wobei es sich auch um ein Hotelbett handeln konnte. "Standen die Männer in irgendeiner Verbindung zueinander?" erkundigte Derek sich und schaute von seinem Tablet auf. Penelope schüttelte den Kopf. "Ich konnte zumindest noch keine finden, aber ich mache mich sofort wieder an die Arbeit." antwortete sie und machte sich mit lauten und schnellen Schritten davon. "Wir beide sprechen mit den Angehörigen von Davis und Crossman." wandte Hotch sich an JJ, die daraufhin nickte. Ich lächelte leicht als ich die Kopfhörer sah, die sie um ihren Babybauch gelegt hatte. "Morgan und Reid ihr fahrt in die Gerichtsmedizin und danach zum ersten Tatort." wies Hotch die beiden an, bevor er sich an Dave und mich wandte. "Da der Mord an Lane Crossman erst heute Nacht geschehen ist, ist seine Leiche noch am Tatort. Wir treffen uns auf dem Präsidium in Alexandria wieder."

"Es sieht aus als wäre er gefesselt wurden." teilte ich Dave mit und hob vorsichtig Lane's Handgelenk an, welches deutliche Fesselspuren aufwies. "Aber er hat keine Verletzungen die daraufhin deuten, dass er sich gewehrt hat." fügte Dave hinzu. "Du denkst, dass er sich freiwillig fesseln lassen hat?" fragte ich skeptisch nach, woraufhin Dave mich nachdenklich anschaute. "Es könnten Drogen im Spiel gewesen sein." vermutete er. Ich holte mein Handy hervor und rief Spencer an, da er und Derek sich mit Sicherheit noch in der Gerichtsmedizin befinden würden. "Hier Dr. Spencer Reid." meldete Spencer sich schon kurz darauf. "Ich bin's." erwiderte ich lächelnd und stellte den Lautsprecher meines Handys an. "Hat Davis in der Nacht der Ermordung irgendwelche Drogen konsumiert?" wollte Dave wissen und ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen. "Durch den toxikologischen Bericht wurde nichts nachgewiesen." erklärte Spencer. "Danke Reid." antwortete Dave und legte, ehe ich mich von Spencer verabschieden konnte, auf. Mein Blick ging zu Dave, der bereits wieder auf die Leiche fixiert war. "Vielleicht wurde er bedroht und hat sich aus diesem Grund nicht gewehrt." warf ich ein und schaute nun ebenfalls auf den leblosen Körper. "Jemand ist ohne Spuren zu hinterlassen eingebrochen, hat ihn bedroht, gefesselt und dann umgebracht? Ohne etwas mitzunehmen?" hakte Dave misstrauisch nach. "Das ergibt keinen Sinn." stimmte ich ihm zu und fing an mir den Raum genauer anzusehen. "Er hat nicht allein gelebt." bemerkte ich als ich den Schrank öffnete und mir sofort einige Kleider auffielen. "Du hast recht. Er war verheiratet." bestätigte Dave. "Es ist gewagt einen verheirateten Mann umzubringen." murmelte ich, während ich den Schrank wieder schloss und langsam den Raum verließ. "Seine Frau ist gestern zu ihren Eltern nach San Diego geflogen und hat ein wasserdichtes Alibi." erzählte Dave und folgte mir in den ersten Stock des Hauses. "Der Täter muss gewusst haben, dass Lane allein sein würde." vermutete ich, was Dave mit einem Nicken bestätigte. "Hotch hatte erwähnt, dass er zuvor in einer Bar gesehen wurde. Es kann sein, dass er dort auf seinen Mörder getroffen ist." schlussfolgerte Dave. "Ich sehe nichts was die beiden Männer verbunden hat. Nach was wurden sie, also ausgewählt?" fragte ich, wobei es weniger als Frage gemeint war als, dass ich laut gedacht hatte. "Sie haben nicht viele Gemeinsamkeiten." stimmte Dave mir zu. "Aber vielleicht hatten die anderen mehr Glück als wir." fügte er hinzu.

The heart wants what it wants// criminal mindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt