Kapitel 21

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Erschöpft stellte ich meine Handtasche, in welcher ich einige Lebensmittel verstaut hatte, auf dem Boden ab und atmete schwer aus, da mich die vielen Treppenstufen ziemlich geschafft hatten. "Du machst es mir nicht gerade leichter." flüsterte ich und strich mit einem Lächeln über meinen kugelrunden Babybauch, bevor ich die Tasche mit den Einkäufen wieder aufhob und die Haustür zu Spencer's und meinem gemeinsamen Apartment, welches wir vor knapp einem Jahr gekauft hatten, aufschloss und es anschließend betrat. "Denkst du nicht, dass es noch zu früh ist?" hatte Spencer mich damals unsicher gefragt als wir abends auf seiner Couch saßen und ich unbeabsichtigt angefangen hatte von einer gemeinsamen Wohnung zu sprechen. "Es war bloß... ich habe nur laut gedacht." hatte ich verlegen gemeint. "Vergessen wir einfach, dass ich es erwähnt habe." hatte ich schnell hinzugefügt und wollte vom Thema ablenken, indem ich Spencer küsste. Der Kuss hielt jedoch nicht lange an, da dieser von ihm unterbrochen wurde. "Wie kommst du auf das Thema?" hatte er stattdessen gefragt und mich liebevoll näher zu sich gezogen, nachdem ich mich nach dem unterbrochenem Kuss etwas von ihm entfernt hatte. "Weil ich dich vermisse." war das einzige was ich leise erwidert hatte, woraufhin Spencer mich ein wenig fragend anschaute. "Ich meine nicht in diesem Augenblick." hatte ich aus diesem Grund erklärt. "Für mich ist es auch schwer." hatte Spencer daraufhin geflüstert und seine Arme von hinten um mich gelegt. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns in den drei Monate in denen wir zusammen sind kaum gesehen haben. Wenn du von einem Einsatz kamst war ich gerade losgeflogen und wenn ich dann endlich wieder Zuhause war und dachte, dass wir endlich Zeit miteinander verbringen können, musstest du schon wieder weg." hatte ich ärgerlich gesagt und meinen Kopf vorsichtig zurückgelegt, während Spencer immer wieder sanft über meinen Arm strich. "Es wundert mich, dass du noch keine Nachricht von Penelope oder Hotch bekommen hast." hatte ich beleidigt genuschelt. "Das klingt ja fast so als wäre da jemand eifersüchtig." hatte Spencer mich aufgezogen, weshalb ich mich zu ihm umgedreht und sein Grinsen gesehen hatte. "Oh ja ich bin eifersüchtig, denn die anderen verbringen mehr Zeit mit dir als deine eigene Freundin." hatte ich in einem zickigen Tonfall erwidert und meine Unterlippe nach vorn geschoben, was Spencer leise auflachen ließ, bevor er meine Wange küsste und seine Arme fester um mich schloss. "Ich dachte einfach, dass wir mehr Zeit für einander hätten, wenn wir zusammenziehen würden." hatte ich kurz darauf kaum hörbar entgegnet, während ich mit meinen Händen über Spencer's Beine, zwischen welchen ich saß, streichelte. "Und du verschweigst mir nichts?" hatte er nachgefragt und dabei über meinen Bauch gestrichen, weshalb ich meinen Kopf so gedreht hatte, dass ich ihn anschauen konnte. "Willst du mir gerade sagen, dass ich zugenommen habe?" hatte ich ihn entsetzt gefragt und seine Hand verärgert von meinem Bauch geschoben. "Nein." hatte Spencer mir schnell kopfschüttelnd versichert und mich wieder an sich gedrückt, wobei ich dennoch beleidigt meine Arme vor der Brust verschränkt hatte. "Es ist nur..." hatte er leise begonnen. "Nur was?" "Ich habe mir auch Gedanken gemacht." hatte Spencer mit zögernder Stimme weiter gemacht, was ihn mich erneut anschauen ließ. "Weder mein Apartment noch deine Wohnung sind für drei Leute groß genug." "Spence. Ich bin nicht schwanger." hatte ich ihm verwirrt erinnert. "Ich weiß, aber ich... ich liebe dich und werde auch nicht damit aufhören." hatte er geantwortet und mich liebevoll angesehen. "Es sind bloß drei Monate vergangen, doch es fühlt sich an als wären Spencer und ich bereits seit Jahren zusammen." hatte ich gedacht. "Ich halte es deshalb für eine tolle Idee..." "Aber?" war ich ihm ins Wort gefallen. "Aber ich..." hatte er es erneut versucht. "Du hast Angst." hatte ich festgestellt und ihn anschließend lächelnd angesehen. "Ich habe keine Angst." wollte Spencer sich herausreden, hatte jedoch kurz darauf laut geseufzt. "Du bist nicht der einzige." hatte ich ihn beruhigt, wobei ich seine Hände, welche er wieder um meinen Bauch gelegt hatte, vorsichtig in meine nahm. Es war eine Weile lang ruhig, bis ich die Stille mit einem leisen Lachen unterbrach. "Was?" hatte Spencer mich belustigt gefragt. "Du hast dir gewünscht, dass ich schwanger bin und ich plane im Kopf bereits unser gemeinsames Zuhause." hatte ich kopfschüttelnd entgegnet, was Spencer leicht grinsen ließ. "Überstürzen wir es?" hatte er anschließend mit ernster Stimme gefragt. Ich hatte ihm bloß einen ahnungslosen Blick geschenkt. "Sie werden sich nicht ändern." hatte ich geflüstert. "Wen meinst du?" "Meine Gefühle zu dir." hatte ich lächelnd gesagt und meinen Kopf gegen Spencer's Brust gelegt. "Erzähl mir von unserem Zuhause." hatte er mich ebenfalls lächelnd gebeten, nachdem er mir einen behutsamen Kuss auf meine Wange gegeben hatte. "Es ist ein Apartment, aber größer als deins." hatte ich euphorisch begonnen Spencer von meiner Vorstellung zu erzählen und sah mich in seinem Apartment mit den grünen Wänden um. "Und heller." hatte ich dann entschlossen hinzugefügt. "Eine offene Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden ist, damit ich beim Kochen..." ich hatte gestoppt und fing zu lächeln an. "Damit du beim Kochen." hatte Spencer gespannt wiederholt. "Damit ich die Kleine oder den Kleinen im Auge habe, aber trotzdem kochen kann ohne mir Sorgen zu machen." "Klingt als würdest du nicht nur über ein Zuhause für uns beide nachdenken." hatte Spencer grinsend entgegnet und mich zärtlich an sich gedrückt. "Als ich erfahren habe, dass ich schwanger war, habe ich gehofft, dass der Test falsch war und habe einen zweiten gemacht." hatte ich zu erzählen angefangen, während Spencer meine Hände sanft drückte. "Ich wollte nicht wahr haben, dass ein One-Night-Stand mein ganzes Leben verändert. Ich wollte nicht, dass sich dein Leben deswegen verändert und du womöglich deinen Job verlierst." "Es tut mir leid Case." hatte Spencer geflüstert, allerdings schüttelte ich meinen Kopf. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir jemals wieder über ein gemeinsames Baby nachdenken würden." hatte ich leise geantwortet, wobei ich plötzlich Schuldgefühle bekam. "Das wir bereits nach drei Monaten über dieses Thema sprechen." "Vielleicht ist es doch alles noch etwas zu früh." hatte Spencer leise gemeint. "Das ist ja das Problem. Ich finde nicht, dass es zu früh ist, aber..." "Du hast Angst." hatte Spencer meine Worte wiederholt, woraufhin ich genickt hatte. "Ich habe Angst vor der Reaktion der anderen." hatte ich zugegeben. "Hotch und JJ sind..." "Die einzigen, die von der Schwangerschaft wussten." beendete ich Spencer's Satz. "Es ist völlig egal was irgendjemand anderes über unsere Entscheidungen denkt, solange wir sie für richtig halten und..." Spencer hatte abgebrochen und mich angesehen. "Wir uns sicher sind und vorher alles planen." hatte er weiter gesprochen. "Ich liebe dich Spencer und möchte mit dir zusammenziehen." hatte ich mit einem Lächeln und Tränen in den Augen erwidert, ehe Spencer mich liebevoll geküsst hatte. "Klingt als hätten wir eine Entscheidung getroffen." hatte er nach dem Kuss mit strahlenden Augen gesagt, woraufhin ich glücklich genickt hatte. Meine Erinnerung verschwand als ich die Haustür hinter mir leise schloss, während mir ein Blick auf das links neben der Tür stehende Schuhregal, in welches ich meine Schuhe hineinstellte, ausreichte um zu wissen, dass Spencer bereits Zuhause war. Ich zog mir meinen schwarzen Mantel, den ich schon aufgeknöpft hatte als ich im Hausflur angekommen war, aus und hing diesen an die Garderobe, ehe ich zu der offenen Küchenzeile, die ans Wohnzimmer angrenzte und welche ich mir so sehr gewünscht hatte, ging, um den Zucker in einen der hohen Schränke zu stellen oder es zumindest versuchte. Ich seufzte laut als ich kläglich scheiterte und stellte die Verpackung frustriert auf der Küchentheke ab. Die restlichen Dinge, welche aus Kaffee und einer Packung Milch bestanden, ließen sich glücklicherweise ohne Probleme einräumen, sodass ich zufrieden den Kühlschrank schloss, bevor ich mich müde ins Wohnzimmer begab, wobei ich mit einem Lächeln zur eben geschlossenen Tür sah, da mein Kopf eine weitere Erinnerung weckte. Ich hatte aufgeregt vor der Haustür gewartet, während ich meine Füße immer wieder nervös auf und ab bewegt hatte. Es war schon eine Ewigkeit vergangenen in der ich auf Spencer gewartet hatte, weshalb mich jede Minute nervöser machte. Als plötzlich das Geräusch eines klirrenden Schlüssels ertönte, war mein bereits riesiges Lächeln noch größer geworden, wodurch meine Wangen leicht zu schmerzen begannen. "Wurde aber auch Zeit." hatte ich freudestrahlend gequiekt, nachdem ich die Haustür aufgerissen und Spencer stürmisch in unser Apartment gezogen hatte. Ich ließ ihn damals gar nicht die Chance etwas zu erwidern, stattdessen war ich ihm überglücklich um den Hals gefallen, nachdem er seine Tasche abgestellt hatte. "Du hast mir gefehlt." hatte ich geflüstert und Spencer, der mich etwas verwirrt ansah, liebevoll geküsst, bevor ich ihn erneut mit leuchtenden Augen anschaute. "Was ist los?" hatte Spencer lächelnd von mir wissen wollen, woraufhin ich in meine Hosentasche griff. "Sagst du mir, dass du mich liebst?" hatte ich ihn mit leiser Stimme gefragt. "Ich liebe dich Case." hatte Spencer geantwortet und wollte mich küssen, doch ich schüttelte sanft lächelnd meinen Kopf und hielt ihn davon ab, indem ich meine eine Hand zaghaft auf seine Brust legte. "Noch nicht." hatte ich geflüstert und tief durch geatmet, ehe ich ihm das, was ich zuvor aus der Hosentasche meiner Jeans geholt hatte, entgegen hielt. Spencer hatte mit offenem Mund auf den positiven Schwangerschaftstest gestarrt und mich anschließend völlig überwältigt angesehen. "Ich bin schwanger." hatte ich mit einem Lächeln verkündigt, woraufhin Spencer vor Freude zu strahlen anfing. Ich hatte vorsichtig nach seiner Hand gegriffen, welche er unsicher unter mein T-Shirt geschoben und auf meinen noch flachen Bauch gelegt hatte. Spencer's Hand hatte leicht gezittert, während er zärtlich über meinen Bauch gestrichen hatte, was mich lächeln ließ. "Ich liebe dich." hatte ich leise gesagt und Spencer geküsst, wobei er seine Hand unter meinem T-Shirt hervor genommen, meine Hüften umfasst und so nah wie möglich zu sich gezogen hatte. "Ich hoffe, dass wir keinen Fehler gemacht haben." hatte ich, nachdem wir den Kuss beendet hatten, gegen Spencer's Brust geflüstert, wobei ich sein Herz regelmäßig schlagen hören konnte. "Casey." hatte Spencer zurück geflüstert, während er mein Kinn sanft angehoben hatte und mich somit dazu gezwungen hatte ihm in seine Augen zu schauen. "Ich weiß, dass wir drüber gesprochen haben, aber... andere entscheiden sich nicht innerhalb von vier Monaten dazu, zusammenziehen und eine Familie zu gründen." war ich Spencer zuvor gekommen. "Ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass alles so schnell geht... dass, das so schnell geht." hatte ich weiter gesprochen und dabei auf den positiven Schwangerschaftstest gedeutet, welchen Spencer auf die Kommode, die sich rechts neben der Tür befand, gelegt hatte. "Ich habe Angst Spencer." hatte ich mit Tränen gefüllten Augen gesagt. "Erzähl mir wovor." hatte Spencer mich liebevoll aufgefordert. "Was ist, wenn ich noch nicht bereit dazu bin Mutter zu werden? Wenn ich unser Baby..." ich hatte abgebrochen und war in Tränen ausgebrochen als mir der Gedanke gekommen war, den Verlust eines Kindes ein zweites mal durchzustehen. "Du wirst die beste Mum, die sich der oder die Kleine wünschen kann." hatte Spencer eingeworfen und mich fest an sich gedrückt. In diesem Augenblick war es einfach zu viel für mich gewesen, sodass die Tränen, welche gnadenlos an meinem Gesicht hinunterliefen, nicht zu stoppen waren. Es waren so viele Gedanken gewesen, welche in meinem Kopf herumschwirrten und so viele Ängste, die mich unter ihrer Kontrolle hatten. "Ich habe auch nicht erwartet, dass es so schnell geht." hatte ich Spencer leise sprechen hören, während ich wahrnahm wie er mit einer Hand behutsam über meinen Kopf streichelte. "Aber du glaubst nicht wie sehr ich mich freue." war er leise fortgefahren, wobei ich die Freude in seiner Stimme hören konnte. "Ich freue mich auch." hatte ich beinahe Tonlos erwidert und ihm ein ehrliches Lächeln geschenkt. "Ich weiß." hatte Spencer lächelnd geflüstert. "Und es ist okay, dass du Zweifel und Ängste hast. Mir geht es genau so." hatte er mir anschließend leise versichert, was mir einen Teil dieser beiden Gefühle nahm und woraufhin ich meine Arme enger um ihn schlang. "Ich nehme mir ein paar Tage frei, damit wir in aller Ruhe sicher gehen können, dass mit dir und dem Baby alles in Ordnung ist." "Und ich fahre morgen früh ins Büro und spreche mit meinem Boss." hatte ich gesagt und Spencer kurz darauf ängstlich angesehen. "Können wir zusammen mit ihm sprechen?" hatte ich leise und schüchtern gefragt, woraufhin Spencer lächelnd genickt hatte. "Der Boss meines neuen Teams ist unglaublich nett und hatte mich herzlich aufgenommen, dennoch bin ich mir sicher, dass er alles andere als erfreut sein wird, wenn er erfahren wird, dass ich schwanger bin." war es mir durch den Kopf gegangen. "Was ist, wenn er mich rauswirft?" hatte ich leise geflüstert und Spencer panisch angesehen. "Hat Hotch JJ rausgeworfen?" hatte er gefragt, woraufhin ich meinen Kopf geschüttelt hatte. "Nur weil du schwanger bist heißt es nicht, dass du deinem Team keine Hilfe sein kannst. Es gibt nur gewisse Tätigkeiten, die für dich nicht in Frage kommen. Da wären zum Beispiel Außeneinsätze, Wohnungsdurchsuchungen, irgendwelche..." "Ich verspreche dir, dass ich keine dieser Sachen tun werde und mich nicht in Gefahr bringen werde." war ich Spencer ins Wort gefallen, ehe ich ihn sanft geküsst hatte. "Wir bekommen ein Baby." hatte ich anschließend leise gesagt, wobei es mir noch so unwirklich vorgekommen war. "Wir bekommen ein Baby." flüsterte ich lächelnd als die Erinnerung langsam verblasste und legte meine Hände sanft auf meinen Babybauch, welcher nicht mehr zu übersehen war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es nur noch einen Monat dauern wird, bis ich unser Baby endlich in den Armen halten würde. "Nur noch einen Monat." sagte ich leise, während ich das Kinderzimmer, welches Spencer mit Hilfe von Derek und Will gestrichen hatte, betrat. Die hellblauen Wände sorgten dafür, dass ich ruhiger wurde und nahmen mir meine Ängste vor der Geburt, zumindest für einen Augenblick. Ich dachte nicht mehr darüber nach was schief gehen könnte, sondern dachte nur noch daran wie es sein wird, meinen Sohn das erste Mal zu sehen und ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe. "Wie sehr ich dich bereits neun Monate zuvor geliebt habe." flüsterte ich, während ich über die kleine Decke, die in seinem weißen Bettchen lag, strich. Als ich aufsah und mich im Raum umschaute, fielen mir die Ultraschallbilder, welche auf dem Schaukelstuhl lagen, auf. Ich hatte mir diese gestern Abend angesehen, nachdem Spencer mich angerufen hatte. Er hatte gemeint, dass er länger bleiben müsste, weil noch so viel Papierkram zu erledigen sei und würde erst spät nach Hause kommen, was der Fall gewesen war. Ich konnte mich nur leicht daran erinnern, mitbekommen zu haben, wie Spencer sich irgendwann zu mir ins Bett gelegt hatte, wobei diese Erinnerung nur durch die unordentliche Bettdecke bestätigt wurde, da er bereits weg war als ich diesen Morgen wach geworden war, was in dem letzten Monat immer häufiger geschehen war. Spencer hatte kaum Zeit für mich, war ständig im Büro und gab mir das Gefühl Luft für ihn zu sein. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und mich abzulenken, weshalb ich mir die Ultraschallbilder zur Hand nahm und mich mit diesen in den gemütlichen Schaukelstuhl setzte. Ich lächelte als ich das erste Bild, welches in der neunten Schwangerschaftswoche gemacht wurde, sah, da ich daran denken musste, wie aufgeregt Spencer damals war und wie nervös er mich mit seiner Aufregung gemacht hatte. "Hör auf." hatte ich gereizt verlangt als wir im Krankenhaus auf Savannah gewartet hatten und Spencer vor lauter Nervosität im Gang auf und ab lief. "Spencer!" hatte ich ihn ein weiteres mal ermahnt, da er nicht aufgehört hatte. "Tut mir leid." hatte Spencer gemurmelt und neben mir Platz genommen. "Hey." hatte ich lächelnd geflüstert, während ich seinen Hinterkopf sanft streichelte, nachdem Spencer seinen Kopf seufzend und mit geschlossenen Augen zurückfallen lassen hatte. "Es wird alles gut sein. Du brauchst dir keine Sorgen machen." hatte ich ihm mit leiser Stimme versichert und ihm einen liebevollen Kuss auf seine Wange gegeben, bevor Savannah auf uns zugekommen war. "Wie geht es euch?" hatte sie mit einem herzlichen Lächeln gefragt, woraufhin ich grinsend zu Spencer geschaut hatte. "Wir sind aufgeregt." hatte ich ihr mitgeteilt und nach Spencer's Hand gegriffen, ehe wir mit Savannah zusammen das Krankenzimmer betreten hatten. "Schau nicht so." hatte Savannah sich an Spencer, der sichtlich angespannt wirkte, gewandt und ihm ein Lächeln geschenkt. "Es wird alles in Ordnung sein." hatte sie hinzugefügt, während ich mich etwas unsicher hingelegt hatte. Spencer hatte mir einen aufbauenden Blick zugeworfen, ehe er sich neben die Liege gehockt und meine Hand in seine genommen hatte. "Kann es losgehen?" hatte Savannah vorsichtig nachgehakt und mich auffordernd angesehen, woraufhin ich genickt hatte. "Es wird ein wenig kalt werden." hatte sie erklärt, nachdem ich mein Oberteil nach oben geschoben hatte und sie etwas von dem kühlen Gel, welches mich zusammenzucken ließ, auf meinem Bauch verteilt hatte. "Es ist alles gut." hatte Spencer geflüstert und mir einen kaum spürbaren Kuss auf meine leicht zitternde Hand, mit welcher ich seine fest umschlossen hatte, gegeben. Gespannt hatte ich meinen Blick auf den Monitor gerichtet auf dem wie vor ein paar Wochen nichts zu erkennen war, das heißt zumindest für mich. Savannah hatte mir damals versichert, dass es durchaus normal ist und vorkommen kann, dennoch war ich enttäuscht gewesen, schließlich hatte ich mein erstes Baby sofort sehen können, wobei es sich nur um einen winzigen dunklen Punkt gehandelt hatte und nicht als ein Lebewesen zu deuten war. "Seht ihr?" hatte Savannah's Stimme mich aus meinen Gedanken gerissen. Ich hatte völlig perplex auf den Monitor gestarrt, da ich nicht nur etwas erkennen konnte, was mein Baby darstellte, sondern auch sah wie es sich leicht bewegt hatte. "Spence?" hatte ich geflüstert und gespürt wie meine Augen sich derweil mit Freudentränen gefüllt hatten, während ich in seine ebenfalls glänzenden braunen Augen geschaut hatte. Ich wischte mit einem kleinen Lächeln meine Tränen beiseite und betrachtete das Ultraschallbild, welches ich in meinen Händen hielt. Es war sechs Monate her, dennoch fühlte es sich für mich an als wären erst wenige Stunden vergangen seitdem das Bild, welches ich zusammen mit den anderen ins Wohnzimmer nahm, entstanden war. Dort legte ich diese in den Ordner, den Penelope für Spencer und mich zusammengestellt hatte, der bereits mit etlichen Bildern gefüllt war, da Penelope in den letzten acht Monaten nicht ohne ihre Handykamera ausgekommen war. Ich stellte den Ordner zurück in eines der Regale, von denen die meisten mit Büchern gefüllt waren, ehe ich zaghaft an die halbgeöffnete Schlafzimmertür klopfte. "Hey." sagte ich leise und küsste Spencer's Wange. "Hey." erwiderte Spencer abwesend, während er dabei war seine Krawatte zu binden. "Lass mich das machen." schlug ich mit einem Lächeln vor und wollte nach Spencer's Krawatte greifen, ließ es jedoch bleiben, da er mich zurückwies. "Ich mach das schon." bekam ich von Spencer zu hören, woraufhin ich ihn verletzt ansah. Es tat weh, dass er sich nicht von mir helfen lassen wollte, allerdings konnte ich ihm meine Hilfe nicht aufzwängen, weshalb ich ihn diese kein zweites mal anbot. Stattdessen wartete ich bis Spencer mit der Krawatte fertig war, bevor ich mich etwas unsicher vor ihn stellte und meine Hand auf seine Wange legte. Ich schloss die Augen, stellte mich leicht auf meine Zehenspitzen und küsste Spencer vorsichtig. "Casey." brachte Spencer ernst hervor, nachdem er den Kuss unterbrochen hatte. "Was Spencer?" fragte ich frustriert und schaute ihn verzweifelt an. "Ich habe jetzt keine..." Keine Zeit für mich." beendete ich seinen Satz verärgert. "Es ist nicht das erste Mal." nuschelte ich und wandte mich von ihm ab. "Es tut mir leid Case, aber..." "Aber was?" unterbrach ich ihn mit Tränen in den Augen. "Ich muss jetzt los." erklärte Spencer mir leise, gab mir einen behutsamen Kuss auf meine Stirn und ließ mich anschließend einfach im Schlafzimmer stehen. "Spencer!" rief ich fassungslos und folgte ihm ins Wohnzimmer, in welchem er sich bereits seine Jacke über zog. "Bitte geh nicht." flehte ich ihn an, während die ersten Tränen über mein Gesicht rollten. "Du weißt, dass ich das nicht zu entscheiden habe." bemerkte Spencer und zog sich seine Schuhe an. "Aber ich brauche dich." flüsterte ich unter Tränen. "Casey ich muss ins Büro." sagte er und schien gestresst. "Sag Hotch, dass du nicht kannst." bat ich ihn wimmernd. "Bitte mach es mir nicht schwerer als es ist." "Schwerer als es ist?" hakte ich spöttisch nach. "Es kommt mir nicht so vor als würdest du ein Problem damit haben mich allein zu lassen!" fügte ich wütend hinzu und umfasste meinen Babybauch. "Als hättest du ein Problem uns allein zu lassen!" verbesserte ich mich, wobei meine Stimme noch immer genauso wütend wie zuvor klang. "Ich liebe euch!" warf Spencer mir aufgebracht entgegen. "Dann hör auf dich so zu verhalten und mich zu ignorieren." verlangte ich kühl. "Wir reden, wenn ich wieder da bin." war das letzte was Spencer sagte, ehe er mich abermals allein zurück ließ.

The heart wants what it wants// criminal mindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt