Kapitel 7

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Als ich den kühlen Gefängnisraum betrat, saß er bereits da und musterte mich, wobei ich das Gefühl hatte, dass er mich mit seinen Blicken ausziehen würde. Während ich nur dran dachte wurde mir schlecht. "Du scheinst dich einfach nicht von mir trennen zu können." flüsterte Keith mit einem bösartigen Grinsen, welches mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Ich will, dass du endlich aus meinem Leben verschwindest." sagte ich und erhoffte mir stark zu klingen, doch meine Stimme war heiser und kaum hörbar. "Du kannst mich nicht gehen lassen. Das wirst du nie können." entgegnete Keith und lachte im nächsten Moment auf. Es war als würde sich unsere letzte Begegnung wiederholen, wobei eine Sache anders war und diese bereitete mir eine riesen Angst, weshalb ich schützend eine Hand auf meinen Bauch legte. Niemand außer mir war mit ihm im Raum, weder Hotch noch ein Wärter, da dieser vor der Tür stand. Ich war ganz allein mit ihm, weshalb ich ein beklemmendes Gefühl wahrnahm und meine Panik zu steigen begann, da er nicht einmal Handschellen trug. "Du hast zugenommen." bemerkte Keith mit einem dreckigen Unterton in seiner Stimme und ich sah wie sein Blick zu meinen Brüsten ging. Ich schaute ihn verbittert an, als ich daran dachte wie er mich damals berührt hatte. "Wie geht es deinem Baby?" fragte Keith grinsend, woraufhin ich ihn mit großen Augen ansah. Bevor ich reagieren konnte, wurde schlagartig die Metalltür aufgerissen, die lautstark gegen die schwere Steinmauer schlug, was mich zusammenzucken ließ. Völlig durcheinander drehte ich mich um. Mein Blick fiel sofort auf den Gefängniswärter, mit dem ich noch vor einigen Minuten gesprochen hatte. Aus der Eintrittswunde seines Bauches lief Blut, welches in die Blutlache, in der er sich befand, tropfte. Ich musste nicht lange überlegen um sagen zu können, dass er bereits tot war, doch viel Zeit zum überlegen blieb mir ohnehin nicht. Denn plötzlich kam ein breit gebauter Mann mit grimmigem Gesichtsausdruck und derselben orangenen Gefängniskleidung auf mich zu. In der Hand hielt er die Waffe des Wachmannes, die er jedoch im nächsten Augenblick Keith überreichte. Ich war aufgestanden und stand ihm ängstlich gegenüber, wobei ich betete, dass meine Angst nicht allzu sichtbar war. Uns trennte bloß knapp ein Meter, weshalb ich perfekt in seine fast schwarzen Augen sehen konnte und was ich sah, gefiel mir keines Wegs. Es war purer Hass, welcher seine Augen ausstrahlten. "Wie kann ein Mensch so viel Hass in sich tragen?" fragte ich mich, wobei ich ihm noch immer in seine Augen schaute. Nur langsam wandte ich meinen Blick ab und begann mich auf seine Körpersprache zu konzentrieren. Diese war jedoch auch nicht einladender, als sein gefährlicher Blick. Seine Hände waren zu Fäusten verkrampft, wodurch seine Fingerknöchel fast schon weiß waren. Seine Unterarme hatte er unglaublich doll angespannt, sodass ich seine Adern deutlich erkennen konnte, die durch seine Anspannung hervorgehoben wurden und auch sein Kiefer war stark angespannt. Ich sah und spürte, wie sehr er sich zusammenriss, um nicht auf mich los zugehen, wobei ich dem Frieden, der bis dahin noch herrschte, nicht traute. Misstrauisch schaute ich zu Keith, der ein breites schon beinahe triumphierendes Grinsen im Gesicht trug, jedoch keinen Schritt auf mich zu machte. Stattdessen übernahm der Mann, der den Wächter erschossen hatte, diesen Part und blieb erst stehen als wir uns fast berührten. Ich versuchte seinem stechenden Blick so gut es ging standzuhalten, doch ich konnte dies nicht mehr als er mich grob an meinen Armen packte. "Jemand wird kommen und mir helfen." dachte ich, wobei mein Gefühl mir sagte, dass dem nicht so sein würde. Meine Arme fingen schon wenige Sekunden nach seinem Griff an zu schmerzen. Ich wehrte mich, doch dadurch wurde der Schmerz nur noch größer, weshalb ich leise wimmerte. "Was soll das?" brachte ich mühsam hervor, während ich zu Keith blickte. Dieser antwortete nicht, sondern stellte sich hinter mich und fuhr mit der Waffe über meinen Rücken. "Das." begann Keith, wobei mich der bedrohliche Ton in seiner Stimme schaudern ließ. "Ist meine Rache." hauchte Keith mir in mein Ohr und umfasste meine Hüften. "Bitte nicht." flehte ich mit schwacher Stimme und Tränen in meinen Augen. Keith verstärkte den Griff um meine Hüfte, weshalb mein Körper sich zu verkrampfen begann. "Du weißt was geschieht, wenn du dich wehrst." raunte er und ließ seine Hand über meinen Bauch gleiten. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite um ihn anzuschauen und vernichtend anzufunkeln. "Du hast dir die falsche Frau ausgesucht." entgegnete ich sauer, während ich Keith meine Ellbogen in die Rippen stieß. "Du blödes Miststück." hörte ich ihn fluchen, konzentrierte mich jedoch nicht auf ihn, sondern trat mit dem Knie zwischen die Beine des Mannes, mit den fast schwarzen Augen. Er tat es Keith gleich und ließ mich schlagartig los. "Es war ein Fehler." versuchte Keith mich einzuschüchtern, aber es gelang ihm nicht. Seine Drohung ließ mich völlig kalt und unbeeindruckt. Gerade als ich etwas erwidern wollte, wurde ich erneut gepackt und mit einer gewaltigen Wucht in Richtung Boden katapultiert. Ich konnte mich rechtzeitig drehen, sodass ich meinem Bauch vor dem Aufprall bewahrte. Dennoch fiel es mir schwer zu atmen, aber ich konnte mir keine großen Gedanken darüber machen, weil ich schon im nächsten Moment sah wie Keith den anderen Mann beiseite schob und mit seinem Fuß ausholte. Ich wollte ausweichen, indem ich mich wegdrehte, dies gelang mir hingegen nicht. Der Tritt traf mit voller Wucht meinen Bauch, auch wenn ich versuchte diesen mit meinen Händen zu schützen und den Tritt gleichzeitig abzufangen. Ich stöhnte schmerzerfüllt auf und schloss vor schmerzen meine Augen. Keith ließ es jedoch nicht lange zu. Er kniete sich neben mich und drückte meinen Kopf nach hinten, weshalb ich meine Augen wieder öffnete und ihn schwach ansah, wobei meine Sicht nicht völlig klar war. Ich hörte wie eine Waffe entladen wurde und spürte schon im Anschluss darauf einen unfassbaren Druck gegen meine Stirn. Ich blinzelte einige Male um wieder besser sehen zu können, was ich im nachhinein mehr als bereute. "Viel Spaß in der Hölle." flüsterte Keith und drückte ab.

The heart wants what it wants// criminal mindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt