Gesagt getan. Wir gehen jetzt also den schmalen Waldpfad entlang und genießen die angenehme Stille.
Wir laufen immer tiefer in den Wald und nach einer Weile fragt Ethan: "Weißt du noch wo wir lang müssen?"
"Ja, na klar. Keine Sorge wir kommen hier schon wieder raus", beruhige ich ihn. "Jetzt sollte gleich eine Abzweigung kommen. Wenn wir rechts lang gehen, sind wir in einer guten viertel Stunde wieder raus aus dem Wald."So war zumindest mein Plan. Jetzt sieht es so aus als würden wir wohl noch länger im Wald bleiben. Ethan hat nämlich eine Bank entdeckt, sich kurzerhand darauf nieder gelassen und mich auf seinen Schoß gezogen.
Tja, eins führt zum anderen und wir küssen uns. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals, um ihn noch näher an mich zu ziehen. Seine Hände wandern unter mein Oberteil.
Seine Finger üben etwas Druck aus und wandern von meinen Schultern meinen Rücken nach unten. Ich bekomme eine Gänsehaut und ein wohliges Gefühl breitet sich in meinem Unterleib aus.Plötzlich lässt mich ein Geräusch aufhorchen.
"Was ist denn?", fragt Ethan.
"Ich hab da was gehört", antworte ich und zeige in die Richtung, aus der ich glaube das Geräusch gehört zu haben.
"Ach das war bestimmt nur ein Tier", meint er und versucht mich wieder zu küssen.
Ich drehe meinen Kopf zur Seite, so dass er mich nicht küssen kann.
"Können wir bitte nach Hause? Es wird langsam dunkel und wir laufen noch 15 min."
Außerdem ist mir etwas schwindelig, aber das verschweige ich.
"Nagut", gibt er sich mit einem Seufzer geschlagen.Wir laufen den düsteren Waldweg entlang. Ich fühle mich schon wieder so beobachtet. Links neben mir raschelt es.
"Ethan! Da ist was", rufe ich und klammere mich an seinen Arm.
"Bestimmt nur ein Tier. Mach dir keine Sorgen, ich bin ja bei dir."
Seine Worte sind beruhigend, jedoch vertreiben sie nicht das Gefühl beobachtet zu werden. Wir laufen immer weiter in die Richtung meines Hauses.Nicht mehr lange, dann liege ich in meinem Bett.
Immer wieder mustere ich meine Umgebung. Links sind Bäume, rechts sind Bäume. Nichts ungewöhnliches.
Was ist das? Da war doch grad so eine Gestalt neben dem Baum... Oder habe ich mir das eingebildet?
"Jess, was ist los? Du schaust als hättest du einen Geist gesehen."
"Was? Ach nichts. Lass uns einfach schnell nach Hause."
"Okay."Plötzlich springt eine Gestalt aus dem Gebüsch und stellt sich vor uns. Sie ist ganz in schwarz gekleidet und das Gesicht ist blass.
Sie kommt immer näher auf uns zu. Ich bin zu geschockt um zu schreien.
Beim näheren betrachten erkenne ich, dass sie ein Messer hat.
Ich sehe verängstigt zu Ethan, der sich beschützerisch vor mich stellt.
Jetzt sehe ich die Gestalt nicht mehr. Das nächste was ich höre, möchte ich nicht glauben. Aber meine Vermutung wird bestätigt, als Ethan vor mir auf den Boden sinkt. Sie hat ihn getötet. Meinen Ethan. Und ich werde als nächste dran sein.
Meine Kehle ist zugeschnürt und ich blicke abwechselnd zu Ethan, der bewegungslos auf dem Boden liegt, und zu der Gestalt, die sich nun auf mich zu bewegt.
Ich kann nun endlich schreien: "ETHAN!"
Mir laufen ununterbrochen die Tränen. Ich schließe meine Augen, damit ich nicht sehe wie sie mich umbringt. Ich hoffe es geht schnell." Jess? JESS?"...
..."Jess, hörst du mich?"
Ich beginne wieder klar zu sehen.
Was ist los? Was ist passiert? Wo ist die Gestalt?
"Ethan?", frage ich.
"Gott sei dank. Geht es dir gut? Du warst wie weg getreten. Was war los? Du hast geschrien."Was? War das alles nur ein Traum? Das kann nicht sein, es war so real.
Ich falle Ethan um den Hals und fange an zu weinen.
"Kön..nen wir bitte nach Haa.. use?, schluchze ich.
"Ja natürlich."
Den Rest des Weges trägt er mich. Er legt mich in mein Bett und deckt mich zu.
"Wenn du darüber reden möchtest, ich bin für dich da." Er küsst mich auf die Stirn und will mein Zimmer verlassen.
"Nein, bitte bleib hier."
Er kommt wieder auf mich zu und setzt sich auf die Bettkante.
"Dann rutsch rüber", sagt er mit einem Lächeln. Er zieht sich das Shirt und die Hose aus und legt sich mit in mein Bett.
Er nimmt mich in den Arm und ich falle in einen Schlaf voller Alpträume.Am nächsten Morgen wache ich, wie nicht anders zu erwarten, neben Ethan auf. Ich liege mit dem Gesicht zu ihm, seine Augen sind noch geschlossen. Unwillkürlich muss ich bei seinem Anblick lächeln. Er sieht so süß und friedlich aus wenn er schläft.
Ich beschließe ihn nicht zu wecken und bleibe ruhig liegen. Allerdings muss ich mich nach einer Weile anders drehen, da mein Arm eingeschlafen ist. Natürlich wacht er daraufhin auf, er hat anscheinend einen leichten Schlaf.
"Guten Morgen", sagt er mit einer rauen Morgenstimme.
"Guten Morgen", antworte ich.
"Hast du gut geschlafen?", fragt er und lächelt mich an.
"Ja halbwegs und du?"
Das ist zwar nicht ganz die Wahrheit, ich hatte lauter Alpträume..
"Neben dir immer", sagt er und küsst mich.
In meinem Bauch explodieren tausende von Schmetterlingen."Hey, wegen gestern Abend... ", beginn er, doch ich unterbreche ihn."Bitte, lass gut sein, ich möchte im Moment nicht darüber reden."
"Okay, mein Angebot steht noch. Du kannst jederzeit mit mir reden, wenn du bereit bist."
"Danke", erwidere ich und kuschel mich in seine Arme.Nachdem wir gemeinsam aufgewacht sind, musste Ethan nach hause. Ich sitze jetzt alleine hier auf meinem Bett und frage mich, was das gestern war.
Ganz ehrlich, wenn ich diese Geschichte jemandem erzähle, der hält mich doch für verrückt. Wenn mir jemand so eine Geschichte erzählen würde, wär meine erste Frage ob er Drogen genommen hat. Ich kann das niemandem erzählen. Nicht mal Ethan. Er denkt garantiert das war nur schwachsinnige Einbildung und nimmt mich nicht Ernst...
Das klingeln meines Handys reißt mich aus den Gedanken. Amy hat geschrieben.
A: Hey wir haben uns für heute noch gar keine Zeit ausgemacht. Wann treffen wir uns? Mission Geheimprojekt kann starten :D
J: 13:00? Langsam langsam, wir brauchen erst mal die Sachen und dann sehen wir weiter :D
A: Alles klar, bin um 1 bei dir, hast du die Liste noch? :,D
J: Hast du das echt schon wieder vergessen? :,D Ja hab ich
A: Hm.. Möglicherweise :D
J: Also wir brauchen: Absperrband, Stifte, Zettel, Kostüme und ein Messer
A: Ach ja, das Messer :D gibs zu du bringst doch jmd um
J: wirst du ja dann merken :,D
A: Na toll :D bis nachher
J: Bis dann
Es ist jetzt 11:00 Uhr.
Hm, und was mache ich die 2 Stunden jetzt?
Tja, Jared nimmt mir die Entscheidung ab, indem er in mein Zimmer kommt, natürlich ohne anzuklopfen, und mich mit Fragen bombardiert."Guten Morgen Schwesterherz, wie geht's dir? Gut geschlafen? Wo wart ihr eigl gestern noch so lange? Du siehst fertig aus, ist alles ok? "
"Dir auch einen guten Morgen liebster Bruder. Schon mal was von Privatsphäre gehört? Mir geht's gut ich bin nur müde, also raus aus meinem Zimmer."
"Ow, ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden? Ich hab ja nur gefragt.", lacht er und macht Anstalten mein Zimmer zu verlassen. Kurz bevor er die Tür schließt hält er noch mal inne und sagt: "Hey Schwesterchen, wenn du reden möchtest.. Du weißt ich hör dir immer zu ok?"
Verdammt, warum wollen alle immer reden!?
"Danke.. Vielleicht komm ich mal darauf zurück."Die Tür schließt sich und ich bin wieder alleine.
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Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
TerrorFast jeder kennt sie - Horrorgames die angeblich ein Funken Wahrheit in sich haben. Aber wer glaubt denn schon an sowas? Tja, nur was würdest du machen, wenn du einer Horror Figur im echten Leben begegnest? Wärst du in der Lage Fiktion von Realit...