Der gefallene Engel

3

"Mhmm.", machte ich und drehte mich im Bett um. Es war so bequem.

Schade das ich auf der Erde bin, würde ich zu Hause sein, würde ich jetzt runter zu meinen Eltern... Moment mal, ein Bett? Was? Ich öffnete meine Augen, setzte mich auf und schaute mich um. "Wirklich...ein Bett... Wie bin ich, was ist...?", nuschelte ich und stand aufgebracht auf. Ich schlug mir, mit der flachen Hand, gegen den Kopf.
Und mir fiel sofort wieder alles ein. Also hat mich jemandgetragen...
Ich schaute mich weiter im Zimmer um. Ein Bett, ein Schrank und ein Tisch, mit zwei Stühle. Wo sind meine Koffer? Ich öffnete den Schrank und die Antwort auf meine vorher gestellte Frage, war gefunden. Die Koffer waren im Schrank... aber wieso? Wieso standen diese, nicht einfach in der Gegend herum? Wer macht sich schon diese mühe und wieso? Ist schon seltsam, dass man eine fremde einfach aufnimmt. Engel? Haben mich Engel aufgenommen? Erkannte sie mich? Hoffnung strahlte mein Gesicht aus, als ich einen kurzen Blick ins Spiegel machte, der an einer der Schranktüren hing.
Plötzlich klopfte es an der Tür, die gleich darauf aufging. Also benehmen und anstand konnte man ja noch lernen... wartet man hier nicht auf ein herein? Doch trotzdem, hüpfte ich schnell ins Bett und deckte mich ebenfalls schnell zu. Ich weiß selbst nicht wieso ich wieder ins Bett hüpfte, aber das war mir in diesem Moment egal, es fühlte sich einfach richtig an. Eigentlich um ehrlich zu sein, sah es dann nicht so aus, als würde ich herum schnüffeln... was eigentlich keinen Sinn machte, überlegte ich.

Ein älteres paar kam rein und schauten mich sorgenvoll an. „Dürfen wir?", fragte die Frau. Ich nickte, schließlich war es ihr zu Hause. "Wir haben dich gestern gesehen, wie du auf dem Boden lagst und dachten uns, wir geben dir für die Nacht ein warmes Bett.", sagte der Mann. Daraufhin sprach die Frau, "Damit du dich nicht erkältest. Hast du Hunger?"

Ich nickte. Sie sind Menschen... keine Engel, schade. Aber warum sind die so nett zu mir? Bei uns zuhause erzählt man sich das die Menschen uns öfter kennen können. Dass muss heißen, dass sie es nicht tun... die hätten mich wohl kaum sonst angenommen und würden sich darum sorgen, dass ich mich erkälte. Das ist gut. Das ist sehr gut, dass sie nicht wissen wer ich bin... denke ich jedenfalls. Es muss so sein. Die hätten mich sonst so einfach töten können und ich lebe ja noch. Lange kann ich hier aber nicht bleiben. Dieses nette ältere Paar könnte mir schnell auf die schliche kommen. Kleine Notitz an mich, Nimera, du darfst dich auf keinen Fall hier lange aufhalten. Am besten du gehst gleich.

"Oh Entschuldige, wir haben uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Cellene doch nenne mich einfach Cell und das ist mein Ehemann Floer.", sprach die Frau, von der ich nun ihren Namen wusste und der Cell lautet oder eher Cellene. Ich lächelte sie freundlich an. "Ich bin Nimera. Und ich danke euch vielmals für das warme Bett."

"Du kannst dich fertig machen, nebenan ist das Bad und den Flur entlang, findest du auch schon die Küche." Beide lächelten freundlich als sie das Zimmer verließen. Bevor die Frau die Tür zu machte streckte sie noch mal ihren Kopf durch. „Ach und deine Koffer sind im Schrank.", sagte sie und nickte zu diesem hin. Dann verschwand sie.

Also entweder, wissen sie nicht, dass ich ein Engel bin oder die sind einfach sehr liebenswerte Menschen, welches man jetzt schon sagen kann. Damit meine ich, dass es keinen zweifel daran gibt, das sie liebenswerte und zugleich Menschen sind. Liebenswerte Menschen eben... von denen man nicht geglaubt hatte, dass es welche gibt.

Ich setze mich für einen kurzen Moment, wieder auf das Bett. Nur kurz umein paar Minuten ruhe zu bekommen, bevor ich mich meinen Koffern widmete.

Als diese paar Minuten vorbei waren, stand ich, wie ich mir selbst versprochen habe, auf und ging zum Schrank, wo ich die Koffer hervorholte. Diesen legte ich anschließend auf das Bett und öffnete ihn, damit ich vorsichtig aber auch neugierig hinein schauen konnte.
Klamotten. Nur Klamotten. Nichtsweiter, erschien im ersten Koffer an die Luft.
Worauf ich den zweiten Koffer öffnete. Und es erschienen, ein paar weitere Klamotten... und ein Brief. Okay, damit widme ich mich später.Anschließend schloss ich getrübt, den zweiten Koffer wieder und holte mir, aus dem ersten, ein paar Klamotten raus und zog sie an. Dann ging ich ins Bad und wusch mein Gesicht und putzte die Zähne. Schließlich setze ich mir eine Art lächeln auf und ging in die Küche, wo ich das ältere Paar Cell und Floer am Tisch sitzend erblickte.