Wahrheit oder Pflicht

2.7K 139 33
                                    

Zusammen saßen Wir am Lagerfeuer und genossen die wohlige Wärme. Genüsslich hatte Ich meine Augen geschlossen und lauschte Hicks, der leise auf seiner Gitarre spielte. Seine Finger glitten federleicht über die Saiten. Elsa schaukelte im Takt hin und her, während Anna leise vor sich hin summte. Rapunzel kämmte ihre langen Haare und lächelte entspannt, doch natürlich musste jemand die wundervolle Stille zerstören! "Kommt schon Leute, lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen!" rief Jack schelmisch.

Ich stöhnte genervt auf. Dieses Spiel war die pure Hölle, allerdings wollte ich nicht die Einzige sein, die nicht spielte. Deshalb setzte Ich mich auf und gesellte mich zu den Anderen, die sich mittlerweile in einen Kreis gesetzt hatten.

Der weißhaarige Junge erklärte:"Ich hab den Vorschlag gemacht, darum darf Ich auch anfangen!" Zuerst gab es leichten Protest, doch am Ende bekam Jack doch seinen Willen! Sein Blick schweifte über uns hinweg und blieb bei Merida hängen:"Merida, Wahrheit oder Pflicht?" Die Zicke setzte ein falsches Lächeln auf und kicherte:"Natürlich... Wahrheit!" Jack überlegte kurz:"Welchen Jungen aus der Klasse findest Du am... hässlichsten?!" Merida zuckte mit den Schultern:"Rotzbacke!" Dieser sprang empört auf und wollte sich auf Merida stürzten, doch Fischbein hielt ihn zurück. Wütend knurrend setzte Er sich wieder. "Jetzt bin Ich!" rief die Rothaarige begeistert und klatschte in die Hände. Ihr stechender Blick legte sich auf Elsa. Die Beiden konnten sich noch nie leiden und gingen auf so viel Abstand wie es nur ging. "Elsa, Wahrheit oder Pflicht?" Elsa kniff ihre Augen zusammen und murrte:"...Pflicht!" Merida kicherte geheimnisvoll. "Ich verpflichte dich dazu... in das eiskalte Wasser zu gehen!" Elsa schnaubte nur und wattete in das eiskalte Wasser. Ohne mit der Wimper zu zucken ging sie immer tiefer und sah Merida herausfordernd an. Diese fluchte leise und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Elsa kam pitschnass wieder nach draußen und warf ihre Haare nach hinten:"Tja, die Kälte hat mich noch nie gestört!" Merida setzte sich weider und nun war Elsa dran! Zuerst sah Sie zu Raffnuss, dann zu Anna und dann zu mir. Ich erstarrte und schluckte. "Wahrheit oder Pflicht... Raffnuss?" Erleichtert atmete Ich aus und sank zusammen. Rapunzel kicherte leise und blickte zu Raffnuss, die in ein Brennesselfeld rennen musste. Alle fingen an zu lachen und den meisten liefen Tränen die Wangen runter. Raffnuss krazte sich wild an den Beinen und keuchte atemlos.

Somit vergingen noch mehrere Runden.

Fischbein musste einen Regenwurm essen.

Mavis erzählte uns, dass ihr Vater angeblich ein Vampir sei.

Rotzbacke wurde von uns geschminkt.

Rapunzel musste eine Strähne ihrer langen Haare abschneiden.

Aurora erzählte uns wie sie mit Phillip zusammen kam.

Jack musste seine Klamotten mit Phillip tauschen.

Taffnuss erzählte uns das er in sein Haushuhn Henriette verliebt sei.

Wir hatten so viel Spaß und das Glück schien auf meiner Seite zu sein. Bis jetzt war Ich nicht einmal dran! Flynn tanzte gerade wie ein einbeiniger Pirat und stieß sich den Kopf an einem tiefhängenden Ast. Nachdem Er sich wieder abgeregt hatte, starrte er mich an. "Astrid, Wahrheit oder Pflicht?" Ich holte tief Luft:"W-Wahrheit!" Flynn grinste:"Wer findest Du ist der beste Spieler bei den Wild Cats?" Ich hustete erschrocken und spührte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Alle starrten mich neugierig an und ich riss meine Augen auf. Nervös spielte Ich mit meinen Fingern und murmelte:"H-Hicks.." Flynn's Grinsen wurde noch breiter, als plötzlich ein Plastikbecher in sein Gesicht knallte. Rapunzel war aufgesprungen und fauchte:"Wisch dir dein dreckiges Grinsen aus dem Gesicht!" Flynn knurrte:"Was hast du den jetzt für ein Problem?!" Ich hob beschwichtigend meine Hände:"Kommt runter! Es ist alles in Ordnung!" Rapunzel setzte sich und murmelte:"Idiot!" Flynn sah Sie immer noch geschockt an und setzte sich auch. "Du bist dran, Astrid!" meinte Anna und sah mich aufmunternd an. Ich nickte und mein Blick fiel auf Jack. "Jack, Wahrheit oder Pflicht?" Er blinzelte und meinte:"Pflicht!" Ich kicherte:"Ich verpflichte dich dazu, das du dem deiner Meinung nach süßestem Mädchen einen Kuss auf die Wange gibst!" Er sah mich entgeistert an und stotterte:"W-Was?!" Ich hob meine Augenbrauen:"Na los!" Zögernd stand er auf und ging unsicher auf Elsa zu. Diese erstarrte förmlich zu Eis, als seine Lippen sich sanft auf ihre Wange legten. Sofort fingen Alle an zu tuscheln und Jack setzte sich schnell wieder. Er atmete tief durch und aus seinem Mund schoss:"Hicks!" Alle Köpfe schwangen herum. Hicks, der bis jetzt keinen Ton von sich gegeben hatte, sah seinen besten Freund erschrocken an. "Wahrheit oder Pflicht?" "Pflicht!" "Ich verpflichte dich dazu, Astrid 1 Minute auf den Mund zu küssen!" Meine Augen wurden groß und die Röte schoss in mein Gesicht. Zum Glück war es dunkel, denn ich war garantiert rot wie eine überreife Tomate. Hicks zögerte kurz und schritt dann auf mich zu. Ich wich zurück:"H-Hicks... ich, doch da legten sich schon seine Lippen auf meine und ich sog seinen wundervollen Duft ein. Er roch nach Vanille und Minze, außerdem schwang ein leichter Hauch Schokolade mit. Ich vertiefte vorsichtig unseren Kuss udn er legte seine Hände auf meine. Ein warmes Prickeln durchfuhr mich. Seine Zunge strich zögernd über meine Lippen und ich öffnete ihn leicht. Vorsichtig betasteten sich unsere Zungen. "Die Zeit ist um!" rief Jack und blitzschnell lösten Wir uns voneinander, trotzdem konnten wir nicht aufhören uns anzustarren. Mein Herz schlug so stark gegen meine Brust das es schmerzte und ich holte schnappend Luft. Er schluckte und stolperte zurück. Jack sah zwischen uns hin und her. Hicks setzte sich erschöpfte und atmete angestrengt. Seine Wangen waren, trotz des Feuerscheins, stark gerötet und seine Augen wirkten fiebrig. Jack schlug ihm kumpelhaft auf die Schultern. Stille legte sich, bis Madame René und Herr Block kamen um uns mitzuteilen, dass wir jetzt nach Hause fahren würden. Während der ganzen Busfahrt starrten Hicks und ich uns an ohne ein Wort zu wechseln. Der Druck seiner Lippen lag immer noch auf meinen und seine Wärme umhüllte mich immer noch wie ein schützender Mantel.

HarmonyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt