Kapitel 5

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Ich hatte noch nie von dieser Adresse gehört.

Und das sollte hier in der Nähe sein? Wir fuhren schon seid fast zwei Stunden, hatten New York hinter uns gelassen und fuhren und fuhren. Es war mitlerweile stockfinster draußen (sehr ungewöhnlich für New York) und Straßenlaternen gab es auf den Straßen auf denen wir unterwegs waren auch nicht.

Wir hatten Emily abgeholt.

Dad war selbst zur Tür gegangen, hatte eine kurze, intensive Unterhaltung mit Em geführt, sie war im Haus verschwunden und kurz darauf wieder mit meinem Vater zum Auto gekommen.

Sie hatte mit mir Plätze getauscht, sich neben meinen Vater gesetzt, mit ihm über die geredet, die uns allen Anschein nach auf den Fersen waren (wer zu Hölle waren denn bloß die?!) und mich dabei grundlegend ignoriert.

Wahre Freundschaft.

Sie hatte nicht mal hallo gesagt, oder auch nur irgendetwas was in diese Richtung ging.

Also saß ich allein hinten auf dem Rücksitz starrte nach draußen in Nichts, sah abwechsungshalber mal nach Vorne und starrte in das Licht der Scheinwerfer auf die Straße.

Wir fuhren und fuhren und schwiegen.

Anfangs hatte ich versucht nach zu fragen, aber nie eine Antwort bekommen und nachdem ich wieder einmal fast laut geworden wäre, hatte ich sie dann doch in Ruhe gelassen.

Es wurde still in unserem Wagen.

Unruhig rutschte ich auf der Rückbank hin und her. Das Ereignis am Times Square wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Immer wieder dachte ich zurück an die sich wild drehenden Zeiger, das Ziehen in der Magen Gegend, die plötzliche Panik die aufkam und Dad, der noch blasser wurde als ich es jetzt war. Ganz nervös wirkte er und ängstlich.

Und dann war da noch Emily.

Anfangs hatte sie reagiert wie mein Vater. Ängstlich. Doch jetzt strahlte sie die Ruhe selbst aus und schien das alles hier ganz entspannt zu nehmen, während ich mir die Lippe zerkaute, nervös mit meinen Fingern spielte und aus dem Fenster starrte.

Und dann erreichten wir endlich unser Ziel.

Mein Vater lies den Wagen ausrollen.

Stille.

"Wir sind da", sagte Dad leise und schaltete die Scheinwerfer aus. Angestrengt starrte Ich nach draußen in die Dunkelheit und versuchte zu erkennen wo wir angekommen waren.

Ich sah nichts. Kein Haus. Keinen Schuppen oder ähnliches. Kein Gebäude. Nicht einmal eine heruntergekommene, gruselig erscheinende Hütte auf die Ich vielleicht gehofft hatte.

Nichts.

Ich sah auf meine Uhr. Kurz nach zwei Uhr nachts zeigte Sie. Wir mussten uns beeilen, denn Ich muss morgen doch wieder zur Schule.

Immer noch sagt niemand etwas.

"Und jetzt?", unterbrach Ich die Stille. Trotz all meiner Erwartungen drehten sich die beiden fast synchron zu mir um.

"Jam", fingen beide an.

Stockten, sahen sich an, schwiegen wieder.

"Hallo?", fragte Ich nachdem weiterhin nichts passierte. "Was ist denn jetzt los?".

Dann, endlich, schüttelte Em den Kopf, seufzte und stieg aus dem Auto. Sie öffnete den Kofferraum holte mein Gepäck  und kam dann endlich zu mir um mir die Tür aufzuhalten. Mein Dad rührte sich nicht.

"Okay, dann komm Jam. Willst du dich noch verabschieden?", fragte Emily und drückte mir meinen Koffer in die Hand. Sie wirkte irgendwie sehr nervös.

Percy Jackson FF - TIME (in ÜBERARBEITUNG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt