Der Anfang

47 2 2
                                    

Nervös wartete Jessie baker auf den Bus, der schon wieder viel zu spät dran war. Sie schaute immer wieder gestresst auf ihr Handy, es war eins der neueren Modelle das sie sich geleistet hatte als ihr altes den Geist aufgegeben hatte, aber es war ein Fehlgriff gewesen.

Sobald sie jemanden anrief verstand der Gesprächspartner kein Wort oder sie hörte sich doppelt, bei Fotos gab es notorisch einfach den Geist auf und Apps löschten sich von Zeit zu Zeit einfach selbst.

Trotzdem liebte sie ihr Handy , es hatte seine Fehler und machte immer das Gegenteil von dem was man von ihm erwartete. so wie sie selbst.

Liebevoll hatte sie ihm den Namen Olaf gegeben , es war groß und etwas eigensinnig genauso wie ein Olaf eben.

Über ihr prasselte der Regen auf das dünne Plastik Dach des Wartehäuschens, es klang als hätte der Himmel einen wirklich schlechten Tag gehabt und sie konnte es ihm nicht verübeln ihrer war nicht besser verlaufen und sie schien auch weiterhin nicht auf eine Glückliche Wendung hoffen zu brauchen.

In dem Kleinen Wartehäuschen waren außer Jessie noch ein Mann ,Mitte 50 schätzte sie ,der alle 20 Sekunden nieste ohne sich die Hand vor den Mund zu halten.

Sie zählte leise mit 18,19 Hatschi 1,2,3,4.... . Ebenfalls Gesellschaft leisteten ihr eine müde wirkende Frau mit Kopftuch und ihre drei Kinder, ein Mädchen das Jessie dauernd die Zunge heraus streckte, und zwei Jungs von denen der kleinste in seinem Kinderwagen schrie als wäre es der schlimmste Tag in seinem jungen Leben .

Sein Schrei war so hoch und schrill das Jessies Ohren zu klingeln begonnen hatten und der Regen nur noch dumpf und weit entfernt klang, als wäre sie in Watte eingewickelt.

Die Mutter versuchte verzweifelt ihr Kind zu beruhigen aber der etwas größere Junge zupfte immer wieder an ihrem Rockzipfel und forderte lautstark,  dass er jetzt sofort ein Eis haben wollte.

Seufzend blickte Jessie auf die nasse Straße vor sich und sagte sich zum wiederholten Male, dass es besser werden würde, aber der Satz war zu einer leere Hülle geworden ,er hatte keine Bedeutung mehr. Ein Mantra das sie seit Jahren benutzte um sich davon zu überzeugen, dass ihr Leben irgendwann glücklich werden würde, dass sie irgendwann glücklich werden würde.

Aber jetzt war sie 35 und es war nie dazu gekommen. Trotzdem sagte sie sich den Satz immer wieder in ihrem Geist ,fast als wäre er ein alter Freund an den sie sich halten konnte wenn alles andere zusammen brach.

Es wird besser werden....die Worte hörten sich hohl an und ergaben keinen Sinn mehr, also gab sie es auf und schloss müde ihre Augen.

Jessie schlief schlecht, es gab Tage die besser waren und Tage die nicht so gut liefen , heute war einer der besonders üblen Sorte.

Schon vor den ersten Vögeln war Sie schweißgebadet aufgewacht, der Albtraum lastete schwer auf ihren Schultern und als sie so dalag, heftig atmend , den Blick an die rissige Decke ihres ein Zimmer Apartments gerichtet ,dachte sie zum ersten Mal „wer würde mich vermissen".

Danke fürs Lesen, ich weiß es ist ein etwas düsterer Anfang. Ein trauriges Thema aber ich verspreche, es ist ein positives Buch. Es geht um Heilung und es geht um das Gute im Leben.
Ich hoffe ihr hinterlasst einen Kommentar oder ein Sternchen :)

Die Türen der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt