Sie war glücklich bis zu dem Tag an dem das Mädchen starb.
Jessie war 28 gewesen, danach veränderte sich alles, sie konnte sich selbst nicht vergeben und ließ allen Frust und alle Trauer ohne es zu wollen an ihren Freunden aus, die es bis auf Meggie nicht lange aushielten.
Meggie blieb, doch ihr Verhältniss änderte sich, am meisten jedoch ließ sie es an Toni aus, der versuchte für sie da zu sein und alles stumm aushielt.
Ihre Wutanfälle, Panikattaken und Weinkrämpfe, er hielt sie im Arm und strich beruhigend über ihren Rücken, doch irgendwann konnte Jessie es nicht mehr annehmen. Sie ekelte sich so vor sich selbst, dass sie es nicht ertrug Trost anzunehmen. Wusste sie doch, dass Toni sich mit sicherheit genauso vor ihr ekeln musste, bei dem was sie getan hatte.
Dass sie ihren geliebten Beruf nicht mehr ausführen konnte, gab ihr schließlich den Rest und sie hielt es nicht lange aus.
Kurz vor ihrem 29sten Geburtstag packte sie erneut ihre wichtigsten Sachen zusammen und ging. Erschreckender Weise war es kaum mehr als bei dem ersten Mal, als sie die Forsters zurück ließ.
Toni war immernoch verständnissvoll gewesen, er wusste dass er sie nicht halten konnte egal wie sehr er es wollte und die trübe Traurigkeit in seinen sonst so hellen Augen brach Jessie beinah das Herz.
Sie hatte gehofft er würde wütend werden, würde ihr sagen, dass er sich freute, dass sie ging.
Doch er war so lieb wie er es immer gewesen war. Fast hätte sie nachgegeben, sich um gedreht wie sie es damals auch bei den Forsters hatte tun wollen.Doch sie ging trotzdem, mehr denje trug sie das Gefühl mit sich versagt zu haben. Sie ging weiter weg diesmal, nach Amerika. Wollte viele Kilometer zwischen sich und ihre Vergangenheit bringen.
Doch auch dort verfolgten sie die Albträume und die Ängste weiter. Jessie hatte kleinere Jobs angenommen um sich einen Schlafplatz leisten zu können, dieser Neuanfang war schlimmer als alles bisherige und sie schaffte es nicht mehr aus diesem Loch heraus.
Zwar versuchte sie wirklich sich über Wasser zu halten , einen Job zu finden der ihr vielleicht sogar Spaß machte und landete schließlich bei einer Marketing Firma, doch gut bezahlt wurde der Job nicht und sie hasste ihre Kollegen. Hasste den Arbeitsplatz, das Gebäude ja sie hasste sogar die kleinen Sticker auf den Gehaltsabrechnungen.
Seit sechs Jahren lebte sie einfach jeden Tag , versuchte morgens auf zu stehen, den Tag zu überstehen und am Abend wieder einzuschlafen.
Es hatte funktioniert, wenn auch nicht gut aber immerhin hatte sie ein Dach über dem Kopf, doch heute, an diesem kalten regnerischen Tag konnte sie nicht mehr .
So wieder in der Gegenwart angekommen, ich hoffe es hat euch gefallen :)
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Die Türen der Vergangenheit
FantasyJessie Baker ist 35, hat keinen festen Job, keine schöne Wohnung , keine Freunde oder Familie. Ihr ganzes Leben war nach dem Prinzip gelaufen, was schief gehen kann geht schief und als sie eines Tages aufwachte und sich die Frage stellte "wer würde...