19. Don't forget

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"Du?" Sofort drückte ich mich von ihr weg.
"Ally...ich wollte dir nur zeigen das ich immer für dich da bin!"
Ich starrte sie an.
"Wo warst du dann vor einem Jahr. Ach stimmt ja." Ich fuhr wütend in meine Haare "Hatte völlig vergessen. Lass mich in Ruhr Mickayla. Ihr sollt mich alle einfach in Ruhe lassen!"
Ich wirbelte herum, funkelte Sean beim vorbeigehen noch einmal an und drängte mich dann durch die versammelten Leute.
Warum sind die Beiden zurückgekommen? Weshalb? Sie waren ein Jahr fort! Warum ausgerechnet jetzt!
Als ich durch die Menschenmasse durchlief hörte ich Sachen die mir überhaupt nicht gefielen. Deshalb drückte ich mich fester durch und rannte los Richtung Bahnhof. Ich musste den Kopf frei kriegen, mich beruhigen...und das konnte ich nur an diesem einen Ort.
Zwei Stationen weiter stieg ich aus.
Der kalte Winterwind blies mir ins Gesicht und ich bekam eine Gänsehaut.

Trotzdem stapfte ich weiter in einen Wald. Seid Tagen hatte es nur noch geschneit. Der Boden War mit Zentimeter hohem Schnee bedeckt und ich kam nur mühevoll mit meinen Stiefeln voran.
Als die Hütte in Sicht kam, begann ich zu rennen.
Ich schlug gegen die Tür. Bis meine kalten Hände zu brennen begannen.
"Matt! Ich weiß das du da drin bist! Bitte öffne die Tür! Bitte!"
Mein Klopfen wurde immer schwächer denn die Kraft in meinen Händen verließ mich. Erschöpft lehnte ich mich gegen die Tür.
"Ich weiß das du Sean angelogen hast. Du hast gesagt das das alles nur ein Spiel wäre. Aber ich kenne die Wahrheit. Du liebst mich! Und ich dich! Das wird sich niemals ändern auch wenn diese Tür nun verschlossen bleibt!"
Ich glitt an der Tür hinunter und setzte mich ins kalte Schnee.
Ich winkelte meine Beine an und schlang meine Arme darum.
"Sean und Mickayla sind wieder in der schule. Schon vom ersten Tag an haben sie die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. "
Ich legte meinen Kopf auf die Beine.

Es begann zu schneien.

"Matt...Bitte lass mich rein. Ich will dich sehen, dich küssen und dir durch deine Haare streichen." Meine Stimme wurde immer leise. Und Kälte bohrte sich durch meine Jacke bis in die Knochen hindurch.
Ich schloss meine Augen. "Wenn du nicht die Tür öffnest...werde ich hier wohl sterben."
Immer mehr Flocken fielen vom Himmel und ich beobachtete wie sie langsam auf die Erde fielen.
Einige blieben in meinem Haar hängen und auf meinen Schultern liegen.
Es war ruhig. Zu ruhig. Alles was ich bis jetzt erlebt hatte schwirrte mir durch den Kopf.
Wie ich Sean kennengelernt hatte. Wie er verschwand. Der Schmerz den ich hatte überwinden können, als Matt aufgetaucht ist. Dieses berauschende Gefühl, wenn Matt in meiner Nähe war.
Noels verrückte Liebe zu mir die Matt fast getötet hätte. Diese eine Nacht mit Matt im Krankenhaus. Sein Geständnis.
Einfach alles.
Auch wenn ich in diesem letzten Monat so viel geweint hatte. Ich glaube dennoch ich würde alles genauso machen wie jetzt.
Vor meinen Augen wurde es immer dunkler und ich spürte meine Beine und Arme wegen der Kälte kaum noch.
Selbst die Tränen die ich vergoss gefroren auf meiner Wange.
"Matt...ich liebe dich!" Brachte ich mit letzter Kraft hervor. Dann überkam mich die Müdigkeit und ich schloss endgültig die Augen.

Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich in meinem Zimmer wieder.
Was ist passiert? Ich müsste eigentlich Tod sein!
"Allyyy!" Mickayla sprang in meine Zimmer dicht gefolgt von Kate.
"Aufstehen! Hast du vergessen was heute für ein Tag ist?"
Ich sah sie fragend an.
"Oh mann!" Kate ließ sich neben mir aufs Bett fallen. "Sag mir nicht du hast dein eigenen Geburtstag vergessen!"
Meinen Geburtstag?
"Heute ist der 4 Juli?" Fragte ich. War es nicht Winter?
"Ja. Oh mann bist du im Schlaf vom Bett gefallen?" Lachend drückte Kate sich an mich.
"Na komm schon! Dein Geliebter wartet unten bereits auf dich!" Zwinkernd setzte sich Micki neben Kate.
Mein Geliebter? Matt! Sofort war ich auf den Beinen und rannte im Pyjama die Treppen runter.
Kyle und Ela wollten mich begrüßen doch ich stolperte an ihnen vorbei ins Wohnzimmer.
Enttäuschung krallte sich in meine Brust wie eine eisige Kralle als ich die braunblonden Locken von Sean erkannte.
"Guten morgen Ally."
"Morgen..." Lächelnd kam Sean auf mich zu und beugte sich vor um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Instinktiv zog ich mich zurück und sah ihn entsetzt an.
"Was ist denn los mein Engel? Ich weiß du musst dich noch an meine Rückkehr gewöhnen aber dein Vater und ich haben geredet und beschlossen, das wir heiraten."
Ich riss die Augen auf. Was labert der da! Ich werde seinen Bruder heiraten und nicht ihn!
"Wo ist Matt." Fragte ich mit ausdrucksloser Stimme.
Sean legte den Kopf schräg. "Wer ist Matt?"
"Matt Verdammt!" Schrie ich "Dein Bruder! Der Junge der mir geholfen hat über dich hinweg zu kommen! Der Matt den ich in Wahrheit liebe und heiraten will!"
Sean lachte verbittert und angespannt. "Du hattest wohl einen Albtraum. Ich habe gar keinen Bruder."
"Was?!"
Ich stieß mich von ihm weg und rannte die Treppen wieder hoch. Micki und Kate saßen immernoch in meinem Zimmer und lachten.
Als ich reinplatzte sahen sie mich erschrocken an.
"Was ist denn los?"
Ich atmete schwer und packte Micki dann an den Schultern "Wo ist Matt?"
"Matt?" Fragte Micki.
"Ja Matt! Der Onkel von Diana!"
"Diana?"
"Deine Tochter!"
Plötzlich prustete Mickayla los und hielt sich vor lachen bereits den Bauch. "War sie wenigstens süß?"
Ich sah sie an als wäre sie verrückt geworden. Dann wandte ich mich an Kate. "Was ist mit dir! Du hast Matt auch gesehen im Wald weißt du noch!"
"Was für ein Wald?"
Völlig irritiert setzte ich mich zwischen die Beiden. Micki strich mir ruhig über den Rücken. "Das war nur ein Traum Ally. Auch wenn ich zu gerne wüsste wie meine Tochter aussah."
Ich rieb mir den Kopf. War das alles nur ein Traum? War ich nie mit Noels verheiratet gewesen? Hatte ich Matt etwa nie kennengelernt? Das durfte nicht sein...Ich will wieder zurück!

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