7. Kapitel

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Auf dem Weg zu meinem zimmer schaut Flo mich fragend an
"Und das ist auch wirklich ok, dass wir hier sind und dich in Beschlag nehmen, obwohl dein Bruder wieder da ist?!"

Ich lehne mich im gehen an seinen Arm
"Ja klar ist das ok. Ich liebe meinen Bruder und ich habe ihn auch echt vermisst, aber wenn er mal Zuhause ist, dann für mehrere Wochen, da bleibt bestimmt noch genug zeit.
Nach zwei-drei Tagen werden wir eh wieder den normalen Geschwister-Alltag drauf haben und uns gegenseitig nur noch nerven. Das weiß ich jetzt schon! Außerdem hat er ja auch Besuch und es wäre echt eine Schande, wenn unser guter Ruf, als die besten Partygastgeber, aufeinmal futsch wäre, nur weil er jetzt alles abblasen würde. Verstehst du?!"
Sage ich traurig, doch mit einem leichten lächeln im Gesicht.

Florian schaut mich nur einmal an und scheint sofort zu wissen was los ist
"Ja ich verstehe dich. Du wärst jetzt gern allein mit ihm und würdest ihn am liebsten geschwisterlich mobben."

Wow, dieser junge verblüfft mich immer mehr.
Wir kennen uns einen tag, und es kommt mir vor wie Monate.
Dazu kommt, dass er mich so gut kennen zu scheint, er schaut mich nur einmal an und weiß wie es mir geht.
Das können nur wenige Menschen in meinem Umfeld, nur meine engsten Freunde, denn ich weiß meine Emotionen zu verbergen.
Das ist eine der wenigen Sachen die ich wirklich gut kann, denn ich musste es schon früh lernen, sonst hätte ich meine Kindheit nicht größtenteils unversehrt überstanden.

Damals konnte ich nur zu meinem Bruder gehen.
Robert war der einzige der für mich da war. Der einzige der weiß wie scheiße es war. Der einzige der zu mir gehalten hat. Der einzige der mich zu hundert Prozent versteht.

Und das ist auch jetzt noch so.
Jetzt habe ich zwar meine Freundinnen und ich rede mit ihnen auch wirklich viel. Doch wenn wirklich etwas ist, wo ich denke das meine Freunde es nicht verstehen würden, dann kann ich immer zu ihm kommen. Und egal was ist, er hilft mir und versteht mich.

Deswegen fällt es mir auch so schwer wenn er weg ist, und deswegen würde ich jetzt auch am liebsten mit meinem Bruder auf dem Sofa sitzen, einen Film schauen und mich mit ihm unterhalten.
Ihn fragen wie das Studium ist und nur spärliche antworten bekommen, während er mich aber mit Fragen bombardiert und sofort eingeschnappt ist wenn ich nicht antworte.

Und all das scheint Flo zu verstehen, und das nur anhand unseren Gespräches, meiner Stimme und meinr Gestik und Mimik.
Er ist einer der wenigen, die hinter meine Fassade blicken können und mein wahres Ich sehen.
Dabei kennt er mich nicht mal.

Ich schaue ihm direkt an
"Hm ... du hast wahrscheinlich recht, aber ich bin froh das ihr hier seid. Auch wenn ich gerne bei meinem Bruder sein würde. "

Ich lächel und er tut es auch, da er weiß das es die Wahrheit ist.

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