Kapitel 5

674 66 14
                                    

"Stimmt es, dass Peter sich von dir getrennt hat?", fragte Mechi mich abends, als wir auf meinem Bett lagen und einfach nur an die Decke starrten. "Woher weißt du das?" "Er hat auf eine Gala eine andere Frau geküsst. Na ja, sie haben eher rumgemacht", antwortete sie. "Aber er hat sich erst heute von mir getrennt", murmelte ich. "Ach, Süße. Er war es sowieso nicht wert. Er ist hässlich, behaart und sieht aus wie ein Gorilla", meinte sie. "Du hast recht... Außerdem fahren noch genug andere Männer auf mich ab." "Stimmt, hab' gehört, dass Bruno Mars an dir interessiert sein soll", scherzte sie. "Man Mechi! Du kannst es auch nicht lassen, oder?", lachte ich. "Außerdem hat Bruno was mit Lady Gaga gehabt. Da will ich garantiert nicht sein nächstes Opfer sein", fügte ich hinzu.
Ja, ich kannte solche Promis persönlich. Schließlich war ich ja auch einer von ihnen. Genau wie Mechi. Und diese Leute waren auf dem selben Niveau wie ich. Nicht solche Leute wie Jorge. Was hat der eigentlich? Denkt, er könnte sich wieder mit mir anfreunden. Never.
"Wo bist du mit deinen Gedanken?", fragte mich meine beste Freundin. "Ach, nicht so wichtig." "Es ist wegen Peter, oder? Hör zu, ja, er hatte was mit einer anderen, während ihr noch zusammen wart, aber das sollte dich nicht traurig machen", sprach sie mir zu. Ehrlich gesagt hatte mich die Sache mit Peter gar nicht so mitgenommen. Es war die Sache mit Jorge, die mich um einiges mehr mitnahm. Und das, obwohl zwischen mir und ihm rein gar nichts ist. "Du hast recht. Ich lösche Peter jetzt aus meinem Handy." Also nahm ich mein goldfarbenes iPhone heraus und löschte seinen Kontakt. Ebenso meine Foto mit ihm auf meinen sozialen Netzwerken. Der Typ kann mit gestohlen bleiben!
"Weißt du, was wir jetzt machen?", lachte sie. "Nein?" Sie holte die ganzen Magazine vom Boden auf mein Bett, dazu einen Edding. "Du malst ihm jetzt überall ein hässlicheres Gesicht, als er eh schon hat", befahl sie mir. Ich tat, was sie mir sagte und ich muss zugeben, dass es mir ziemlich viel Spaß machte. Auch wenn er so oder so schon hässlich war. "Mechi, wieso war ich jemals mit dem zusammen?" "Ehrlich gesagt stelle ich mir diese Frage schon länger", gab sie zu.

Beim Aufbau des Frühstücks am nächsten Morgen stellte ich meiner Familie Mechi erstmal richtig vor. Sie kannten sie nur von Erzählungen, wenn ich dann mal ausnahmsweise mit meiner Familie telefoniert hatte. "Mechi und ich lernten uns auf einer Premiere kennen. Wir hatten von dem anderen schon immer viel gehört und lernten uns dann kennen. Sie ist die beste Freundin, die man sich wünschen kann", erzählte ich. Plötzlich klingelte es an der Haustür. "Oh, ich hab' vergessen euch zu sagen, dass ich Jorge und seine Eltern zum Frühstück eingeladen habe", meinte Mama, als sie die Küche verließ um die Haustür zu öffnen. "Wer ist Jorge?", fragte Mechi flüsternd. "Ein dummer Typ", zischte ich zurück. Doch als er die Küche betrat flüsterte sie mir zu: "Ein gutaussehender, dummer Typ." Ok, er war gutaussehend. Zugegeben war er total heiß. Aber ich konnte nicht begreifen, wie so einer hier leben konnte. Dieses Kaff macht unattraktiv. Würde Jorge ein Star sein, hätte ich schon längst was mit ihm angefangen, da bin ich mir sicher.
"Hi, Martina", begrüßte er mich. "Hi. Das ist meine Freundin Mechi. Sie ist gestern aus den USA hergekommen", stellte ich sie vor. "Hallo!" "Kommt ihr frühstücken?", fragte meine Mutter.
Wir setzten uns alle an den Tisch und es musste ja so kommen, dass Jorge gegenüber von mir saß. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen. "Starr' nicht so auffällig hin", murmelte Mechi mir zu. Scheiße, war das zu auffällig? "Schon gut", gab ich zurück.
"Also, Jorge. Was hast du die letzten Jahre so gemacht? Ich hab gehört du warst ebenfalls in Nordamerika unterwegs?", fragte Papa. "Ja, das stimmt. Ich habe dort ein Auslandsjahr gemacht", antwortete Jorge. "Da haben Martina und du euch ja knapp verpasst", schlussfolgerte Mama. "Ja, das ist uns bereits aufgefallen", bemerkte ich. "Was machst du dort eigentlich, Martina?", fragte Jorges Mama.
Keiner antwortete auf die Frage. Gestern hatte ich Mechi noch verklickert, dass niemand davon erfahren sollte. Mama, Papa und Fran sagten nichts, weil sie nicht gerade stolz darauf waren. "Auch sowas wie Jorge", gab ich leise von mir.

Laangweilig, sorry

Frohe Weihnacht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt