Kapitel 7

651 62 15
                                        

Ein paar Tage später saß ich mit Mechi in meinem Zimmer und wir redeten über Weihnachten. Ich hatte Weihnachten bisher nie in LA gefeiert. "Ehrlich gesagt ist das Weihnachten hier viel schöner", gab sie zu. "Wieso das?" "Hier schenken sich die Leute nicht nur materielles, wie das neuste Handy oder Kleider. Hier verschenkt man Liebe, Freundschaft und das ist viel mehr wert als alles andere." Die Aussage aus ihrem Mund war echt verwunderlich. Mechi war das typische Mädchen aus der Großstadt. Aber vielleicht spricht ihr genau deswegen unser Weihnachten so zu. Es ist etwas komplett anderes. "Also willst du kein Geschenk von mir?", scherzte ich. "Ich dachte du hättest schon was für mich", rief sie empört aus. "Schon gut, du bekommst es so oder so", lachte ich.
"Tini? Hier ist jemand, der meint zu dir zu müssen!", rief Fran von unten. "Wer das wohl sein mag?", fragte ich Mechi. "Vielleicht ist es Jorge, dein Verehrer", lachte sie. Ich verdrehte nur die Augen. Seitdem sie mich und Jorge bei der Schneeballschlacht gesehen hatte, hörte sie nicht auf, davon zu reden. Wir würden anscheinend ja perfekt zusammen passen.

Unten angekommen, fand ich Peter vor unserer Haustür. "Was zur Hölle willst du denn hier?", fragte ich schockiert. "Ich wollte mich endschuldigen. Wir sind doch Hollywoods Traumpaar. Das darf man nicht wegwerfen", meinte er und machte irgendeine komische Geste mit seinen Händen. "Du meinst, wir waren Hollywoods Traumpaar. Ich kann nicht wieder mit dir zusammenkommen, Peter. Ich wäre nicht glücklich an deiner Seite!" "Ich werde nicht aufgeben", meinte er und ging die Treppe hinunter zum Bürgersteig. "Setz' dich lieber in den nächsten Flieger nach Kalifornien. Ich brauche dich hier nicht!", rief ihm noch hinterher, bevor ich die Tür ins Schloss schmiss.

"Und?", fragte Mechi, als ich wieder mein Zimmer betrat. "Das genaue Gegenteil von Jorge", antwortete ich. "Peter?" Ich nickte. "Ich mach' den kalt", verkündete sich zwischen zusammengepressten Zähnen. "Egal. Er wird nicht mehr hier aufkreuzen, das habe ich ihm klipp und klar gesagt", erklärte ich. "Dann taucht der gerade auf, wenn es zwischen dir und Jorgiiii so toll läuft und..." "Halt! Zwischen uns läuft doch gar nichts!" "Neeeeein", lachte sie ironisch. "Mechi, er findet mich arrogant und zickig", erzählte ich. "Der erste Eindruck trübt", verteidigte sie sich. Keine Ahnung, was in ihrem Gehirn abgeht.

"Ich verstehe Peter nicht", flüsterte ich nachts, als Mechi und ich eigentlich schlafen wollten. "Erst macht er per Nachricht Schluss und dann meint er, er will wieder mit mir zusammen sein. Nur, weil wir Hollywoods Traumpärchen sind." "Komm' erstmal mit Jorge zusammen, denn Hollywood hat euch noch nicht gesehen." Ich bewarf sie mit einem Kissen. "Hörst du jemals damit auf?" "Nö." "Ach Mechi. Ich kann niemals mit Jorge zusammenkommen. Wir stammen aus verschiedenen Welten. Außerdem bin ich nicht so wie er. Ich bin berühmt und sollte mich nicht mit jemandem wie ihm abgeben." "Dann verstehe ich nicht, wieso du Peter abweist. Klar, er hat einen Fehler gemacht, als er per Nachricht mit dir Schluss gemacht hat. Aber so langsam solltest du mal eine Entscheidung treffen." riet sie mir. "Das Problem ist, dass ich Peter nicht mehr liebe, falls ich das jemals getan habe." antwortete ich. "Und Jorge?" "Den liebe ich auch nicht."

Ich wusste, dass meine Welt ein einziges Chaos war. Aber ich konnte mein Leben in den USA als Berühmtheit nicht einfach so wegwerfen, nur weil ich Jorge kennengelernt habe. Er wäre es sowieso nicht wert. Natürlich ist er nett und so, aber ich darf mich nicht in dieses Arschloch verlieben.

Frohe Weihnacht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt