Elijahs Miene hatte sich während der Fahrt zum besagten Lagerhaus immer mehr und mehr verhärtet und mittlerweile war jeder Muskel in seinem Körper angespannt. Der Weg von ihrem Familienanwesen zu diesem Ort war nicht weit und doch war er noch nie in seinem langen unsterblichen Leben so schnell von A nach B gekommen, denn sonst würde er niemals so extrem rasen.
Ihm waren die sorgenvolle Blicke von Hayley neben ihm auf dem Beifahrersitz natürlich nicht entgangen, doch sie hatte auch nichts gesagt. Sie konnte seine grenzenlose Wut vollkommen verstehen, auch wenn es ihr offenbar tatsächlich etwas Angst machte, dass er sie momentan völlig zu vergessen schien.
Nachdem der Sportwagen vor der Lagerhalle endlich abrupt zum Stehen gekommen war, wollte Elijah bereits aus dem Auto stürzen, doch Hayley hielt ihn zurück, indem sie ihm ihre Hand auf die seine legte und diese kurz drückte. Er hielt kurz inne und sah auf ihre Hand.
„Elijah, ich weiß, dass das gerade alles andere als leicht für dich ist, aber du musst versuchen ruhig zu bleiben, okay? Wenn du dich jetzt so gehen lässt, wird es womöglich noch viel schlimmer", sagte sie mit einer Stimme, in der starkes Mitgefühl mitschwang.
Nun hob Elijah seinen Blick und sah ihr direkt in die Augen. Auch wenn er permanent nur noch an Daria denken konnte, war er in diesem Moment unbeschreiblich dankbar, dass Hayley für ihn da war. Sie war tatsächlich zu einer guten Freundin geworden und das obwohl Wölfe und Vampire sich nach wie vor eigentlich nicht wirklich gut verstanden.
„Ich danke dir und ich verspreche dir, dass ich es versuchen werde", gab er schließlich zurück. Hayley nickte und lächelte schwach.
Schlussendlich stiegen sie aus und eilten auf das Lagerhaus zu.
„Klaus!", rief Elijah wütend, als sie sich in der weitläufigen Halle umgesehen hatten und nichts und niemanden hatten ausfindig machen können. Die Lagerhalle war vollkommen leer.
„Klaus, das ist alles andere als witzig! Hör auf mit deinen Spielchen! Das kannst du vielleicht mit sonst wem abziehen, aber nicht mit uns!", bekräftigte ihn Hayley, nachdem nicht das kleinste Geräusch zu hören war.
Hayley und Elijah verharrten reglos im Mittelpunkt der Halle und es wurde schnell klar, dass niemand hier zu sein schien.
Elijah dachte unwillkürlich an die vielen Male zurück, die er zuvor hier gewesen war. Diese Halle sah so normal und sauber aus, doch er wusste es besser. Die entstellten Körper der Hexen, die er nach dem Wüten seines Bruders hier herausgeschleppt hatte... Er hatte längst aufgehört zu zählen und doch war es nie leid geworden die Überreste von Klaus zu entsorgen, obwohl er alles andere als glücklich über seine Taten war.
Verzweifelt legte Elijah seine Hände an seine Schläfen und massierte sie nachdenklich. Er durfte jetzt nicht vollends den Verstand verlieren. Wo war nur Klaus und die viel wichtigere Frage: Wo war seine geliebte Daria? Wieso hatte er ihn hierher bestellt? Würde er es tatsächlich wagen seine dummen Spiele mit seinem eigenen Bruder zu spielen? Diese Frage konnte er weder überzeugend bejahen noch verneinen und das obwohl er ihn schon seit über tausend Jahren kannte...
Gerade wollte Elijah seine Begleiterin dazu auffordern, wieder zurück zu seinem Auto zu gehen und wie auch immer Klaus und Daria ausfindig zu machen, als ein sich schier überschlagender und unruhiger Herzschlag an seine sensiblen Vampirohren drang. Er stockte und konzentrierte sich vollkommen auf sein Gehör. Nun hörte er es ganz deutlich und er hatte sich das nicht eingebildet. In diesem Moment war er ausnahmsweise mal wirklich froh, dass er seine Vampirsinne besaß.
„Es ist doch jemand hier", sagte Elijah mit wieder zurückkehrender Hoffnung in der Stimme und folgte dem Geräusch des schlagenden Herzens, ohne darauf zu achten, ob Hayley ihm folgte oder nicht.
![](https://img.wattpad.com/cover/55873863-288-k996823.jpg)
DU LIEST GERADE
Ironie des schicksals
FanficDarias Leben ging momentan völlig den Bach runter. Sie hatten vor kurzem ihren Job verloren und ihr Freund hatte sie nach fast zwei Jahren Beziehung betrogen. Sie nahm sich vor, den Männern erst einmal abzuschwören. In den letzten Wochen hatte sie i...