18.Aussprache

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Als Elijah an die frische Luft trat, nachdem er die Haustür zu Darias Wohnhaus geschlossen hatte, fröstelte es ihn, da ein kühler Wind wehte, doch das störte ihn nicht weiter. Nichts und niemand konnte jetzt noch seine gute Laune trüben, denn er war seit vielen hundert Jahren einfach mal wieder wunschlos glücklich. Er hätte nicht gedacht, dass er jemals wieder in den Genuss dieses Gefühls kommen würde, doch scheinbar meinte es das Schicksal jetzt nur noch gut mit ihm und war gnädig.

So tief in seine Gedanken versunken und immer noch lächelnd, ging er zu seinem Auto und bemerkte zunächst gar nicht, dass jemand hinter ihm stand und auf ihn gewartet hatte.

„Hallo Elijah", sprach ihn eine Stimme hinter ihm an, die er ganz leicht Kate zuordnen konnte. Der Urvampir hielt inne und drehte sich zu Darias Mutter um.

„Kate! Ich habe nicht damit gerechnet dich hier zu sehen", gestand er und lächelte sie freundlich an.

„Wie ich sehe bist du glücklich", stellte Kate fest und erwiderte sein warmes Lächeln. Elijah nickte.

„Ja. Jetzt, wo ich Daria wieder habe, fühle ich mich wieder ganz", gestand er und hoffte, dass Kate das billigen würde. Zu seiner großen Erleichterung wurde ihr Lächeln augenblicklich breiter.

„Shila hat mir alles erzählt. Auf Grund ihres Berichts war mir eigentlich von Anfang an klar, dass ihr nicht mehr voneinander getrennt sein könnt. Es freut mich, dass ihr wieder zueinander gefunden habt. Natürlich mache ich mir auch nach wie vor Sorgen um sie, aber ich weiß ja, dass du auf sie aufpasst. Zudem war sie trotz deiner Manipulation in Gefahr und es ist wohl wirklich besser so", sagte Kate ruhig.

„Danke, Kate. Demnach hast du auch alles andere erfahren, was sich ereignet hat?", fragte er nach und musterte sie aufmerksam.

„Ja, habe ich. Ich habe sogar noch einmal mit Klaus gesprochen. Du wirst es nicht glauben, aber er hat sich sogar bei mir entschuldigt und mir alles Gute gewünscht, als ich mich verabschiedet habe. Ist das zu fassen? Ich habe ihn kaum mehr wiedererkannt", berichtete Kate Elijah und schüttelte ungläubig den Kopf, doch der Urvampir stutzte.

„Verabschiedet?", hakte er nach und verschränkte seine Arme nachdenklich vor der Brust. Kate seufzte.

„Ja, Elijah, verabschiedet. Ich habe lange darüber nachgedacht, vor allem nach den tragischen Ereignissen in den letzten Tagen, bei denen ich meine Tochter fast verloren hätte. Glücklicherweise hat sich ja aber alles zum Guten gewendet und ich... Naja... Ich habe beschlossen, die Stadt erst einmal wieder zu verlassen. So schwer es mir auch fällt, ich will Daria nicht zu viel auf einmal zumuten", erklärte sie ihm und er bemerkte, wie ihre Augen langsam etwas feucht wurden.

„Kate, du bist ihre Mutter, du mutest ihr doch nichts zu! Sie wäre bestimmt überglücklich, wenn sie auch wieder alles über dich erfahren würde", versuchte Elijah sie in ihrem Standpunkt zu erweichen, doch sie schüttelte nur entschieden den Kopf.

„Danke, Elijah, aber nein. Ich brauche einfach etwas Zeit und sie auch. Ich möchte ihr nichts aufdrängen. Es wäre einfach zu viel, verstehst du? Du musst mir versprechen, dass du ihr nichts von mir erzählst. Allen anderen habe ich dieses Versprechen auch abgerungen", fuhr sie fort und sah ihn nun bittend an. Elijah seufzte nur und zuckte unschlüssig mit den Schultern.

„Also schön. Wenn es das ist, was du möchtest, werde ich selbstverständlich deinem Wunsch entsprechen", antwortete Elijah und gab damit eines seiner berühmten Versprechen.

„Ich danke dir, Elijah. Pass gut auf meine Tochter auf, aber jetzt bin ich mir sicher, dass sie in guten Händen ist."

„Das werde ich. Bis hoffentlich bald, Kate", verabschiedete sich der Urvampir von ihr und kurz darauf war sie verschwunden.

Ironie des schicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt