~~1~~ Bekanntgabe
Lycania's Sicht
Ich lief mit meiner, ein Jahr jüngeren, Schwester Sanja durch den angrenzenden Wald des Palastes. In einem hohlen Baumstamm hatten wir uns ein Versteck gebaut wo uns niemand finden konnte. Ich war das Älteste von insgesamt 11 Kindern und Mutter war schon wieder schwanger. Im Palast ertönte ein Gong und dann noch zwei weitere schnell hintereinander. Das Zeichen dafür, dass uns unsere hochwohlgeborenen Eltern sehen wollten. Wir hatten nach dem Gongs genau 10 Minuten Zeit um da zu sein, wenn einer fehlte dann wurden alle Bestraft. Und diese Strafe bestand nicht nur daraus dass wir vielleicht ohne Abendessen ins Bett gehen mussten, sie war heftiger. Für jede Sekunde die einer von uns zu spät kam gab es für jeden von uns genau so viele Schläge, meist waren es Peitschenhiebe, Rohrstockschläge oder Ohrfeigen.
Zum Glück waren Heute alle Pünktlich, trotzdem stimmte etwas ganz und gar nicht. Mein Eltern hatten so einen Blick drauf der mir eine Gänsehaut über den Rücke jagen ließ. Es war dieser geldgierige Blick, wenn sie mal wieder ein total lohnendes Geschäft gemacht hatten und damit ihren Reichtum noch mehr erhöhen konnten. Das schlimme war, sie sahen mich dabei an und was immer sie uns verkünden würden, ich hatte etwas damit zu tun.
Seit rund zwei Wochen war ich Volljährig geworden und meine Eltern hatten mir seitdem unmissverständlich klar gemacht, dass ich mir so schnell wie möglich einen reichen jungen adeligen Mann anlachen und heiraten sollte. Ansonsten würden sie mich an einen ihrer Geschäftspartner verheiraten.
Wir hatten uns alle in unserem großen Pompösen Wohnzimmer versammelt. Feierlich traten meine Eltern durch die reichlich mit Gold und grüne sowie dunkelrot leuchtende Edelsteinen verzierten Flügeltür ein.
„Sehr gut.." Mein Vater ließ den Blick schweifen er blieb auf mir hängen, was mich unbewußt zusammenzucken ließ, die feinen Häärchen in meinem Nacken richteten sich auf. "...es sind alle Versammelt." Redete er dann weiter.
"Meine lieben Kinder, wir haben wundervolle Nachrichten für euch. Lycania wir haben für dich einen Ehemann gefunden und wir werden uns in genau einer Woche mir ihnen Treffen um dich an ihn zu übergeben." Eröffnete dann mit einem zuckersüßem Lächeln auf dem Lippen und in einem fröhlichen lockerem Plauderton. Welcher mir schon schon alleine einen eisigen Schauer über den Rücken jadge, doch das was er sagte war mehr als ein eiskalter Schauer sondern ein Blizzard der über meinen Rücken lief.
„Du wirst dich die nächsten Tage nur noch innerhalb des Palastes aufhalten, damit du bis ihr euch trefft, keinen Schaden nimmst. Sicherlich kannst du dich noch an das Piratenpack erinnern, dass uns schon seit Monaten große Probleme bereit und unsere Handelsschiffe regelmäßig überfällt." Fuhr mein Vater dann mit ebenso einem fetten Grinsen auf dem Gesicht fort.
„Ja Vater, ihr wart nicht sonderlich erfreut dass sie die Handelsschiffe überfielen, da dies einen sehr hohen finanziellen Verlust für das Vermögen der Familie bedeutet." Sagte ich tonlos und mit versteinerter Miene. Sie wollten mich doch nicht etwa an diese Piraten verkaufen? Nein...nein.. .alles blos das nicht.
„Genau meine liebe Tochter, wir haben sie nun endlich erreicht und konnten ihnen einen Handel vorschlagen. Sie bekommen Zehn Prozent der Verkaufserlöse und einen einmaligen extra Bonus obendrauf. Und nun Rate mal worin der Bonus besteht." Flötete meine Mutter.
„Ich vermute mal, dass ich dieser Bonus sein werde." Sagte ich immer noch tonlos. In meinem Bauch schien sich gerade ein riesiger Eisklumpen zu bilden. Ich fing an zu frieren obwohl es Heute ein sehr heißer Tag war.
„Genau du hast die Ehre die Gefährtin des Oberhauptes der Piraten zu werden. Sein Name ist Rhoon Darim und du wirst dann bei ihnen Leben, eher gesagt du wirst im Dienen. Falls du dich wiedersetzen solltest oder sie dich zurückgeben, weil du seinen Ansprüchen nicht genügst, dann wirst du sterben. Verstanden?" Sagte mein Vater und sah mich dabei intensiv an. Dieser Blick sagte mir alles, ich hatte nicht mal den Ansatz einer Chance mich zu wiedersetzten. Doch ich
Mein Verstand raste ich wollte da nicht hin, Piraten war brutal und gewissenlos, da war das was meine Eltern mit uns veranstalteten nichts dagegen. Sie hielten sich an keine klaren Regeln und würden mich umbringen sobald ich nur aufmucken würde. Die Panik und Angst hatten die Oberhand gewonnen und ich lief an meinen Eltern und Geschwistern vorbei hinaus aus dem Wohnbereich, durch die Flure das Palastes und hinaus aus dem Schloss in Richtung des Waldes. Hinter mir hörte ich nur noch meinen Vater schreien, dass ich stehen bleiben sollte. Er hatte keine Kondition und blieb nach wenigen Metern atemlos stehen und hetzte mir stattdessen vier skrupellose Wachen des Palastes auf den Hals. Hinter mir hörte ich den Gleiter summen und rannte so schnell wie ich es noch nie in meinem Leben getan hatte. Ich musste den Wald erreichen, da konnte ich mich verstecken und ihnen entkommen.
Aber ich war trotzdem zu langsam und der Gleiter schwebte schon genau über mir. Plötzlich spürte ich einen harten Schlag in meinem Rücken, ich hatte das Gefühl meine Wirbelsäule bricht gleich durch. Ich segelte von dem Schwung des Tritts und meiner eigen Laufgeschwindigkeit mehrere Meter durch die Luft und landete schlussendlich auf dem Boden und überschlug mich da noch einige Male. Ich hatte kaum Zeit Luft zu hohlen oder mich aufzurappeln, da packte mich jemand an den Haaren und riss mich hoch. Ich schrie vor Schmerz auf und versucht mich verzweifelt aus dem Griff des Mannes zu befreien. Ich Biss, Kratze, Schlug wie eine Wilde um mich doch es war zwecklos. Er band mir die Hände auf den Rücken und die Füße ebenfalls zusammen, danach Band er nochmal um meine Arme und Oberkörper ein Seil. Ich war verschnürt wie ein Paket und konnte mich keine Zentimeter bewegen und je mehr ich es versucht desto enger schnürten sich die dünnen Kunststoff Seile um meine Körper und Gelenke.
Als die Wachen mich wieder zurück ins Schloss brachten und mich in den Saal vor die Füße meine Eltern warfen grinsten diese nur hämisch. Vater schlug mich an diesem Tag beinah zu Tode, leider nicht ganz. Sie brauchten mich ja noch, darum wurde ich anschließen zu unserem Familien eigenen Heiler gebracht und dieser musste mich wieder so schnell es ging zusammenflicken. Damit ich für das Treffen und die Übergabe wieder einigermaßen normal aussah.
Ich erinnerte mich an die nächsten Tage kaum an etwas, meine Augen waren zugeschwollen und ich sah kaum etwas daraus. Sie hatten mich mit Schmerzmitteln sowie Drogen vollgepumpt und mich dadurch ruhig gestellt. Mein Geschwister durften mich in dieser Zeit auch nochmal besuchen, wenigstens konnte ich mich von ihnen noch verabschieden. Ich sah die Angst in ihren Augen, sie hatten um mich und auch um sich selber Angst, dass ihnen auch so ein grausames Schicksal zugestanden war.
Morgen würde dann die Übergabe sein, dann würde ich meinem zukünftigen Gefährten gegenüber stehen und in begleiten. Zum Glück bekam ich nicht wirklich viel davon mit, da sie mir immer noch Drogen verabreichten. So sicherten sie sich ab, dass ich nicht noch einmal weglief und natürlich ebenfalls die Hand und Fußfesseln mit denen ich an mein Bett gefesselt war. Und selbst wenn ich diese irgendwie geschafft hätte abzubekommen hatte ich noch durch das mehrere Etagen tiefer Palastverlies gemusst.
In der Nacht vor der Übergabe besuchte mich Sanja, meine beste Freundin sowie Schwester, heimlich und schenkte mir eine Kette mit einem winzigen Anhänger daran. Dieser war nicht sonderlich Wertvoll, ein kleiner grüner Kieselstein aus dem Flußbett nicht weit des Waldes. Er würde mich immer an Zuhause erinnern und an meine Schwester.
An den manchen Tagen hatten wir Stundenlang in diesem Fluss gespielt und diese Steinchen gesucht. Ich versteckte die kleine dünnen Kette in meiner Unterwäsche, damit sie niemand fand.
Am nächsten Tag bekam ich dann meine Raumanzug-Kleid, es war quietscht gelb mit roten Verzierungen, dazu genauso gelbe Handschuhe, graue Stiefel und einen Blutroten Umhang. Meine langen wallenden sapirblauen Haare schnitten sie mir bis zur Schulter ab und nur zwei Strähnen blieben stehen, die man mir mit roten Bänder zu zwei seitlichen Zöpfen zusammen flocht. Die Krönung des Ganzen, bildete eine hässliche rote Schleife die sie mir noch in die Haar banden. So niedlich wie ich auch aussah, meine Schwellungen im Gesicht und die aufgeplatzten Lippen, waren immer noch deutlich Sichtbar.
Kurz vor der Übergabe bekam ich wieder ein Droge gespritzt, welche meine Laune erheblich hob und mich die ganze Zeit dümmlich grinsen ließ. Ich gab jetzt genau das Bild ab was meine Eltern wollten, ich sah aus wie ein liebes kleines Prinzesslein welches sich über alle Maße freute die Gefährten einen brutalen gewalttätigen Piraten zu werden.
DU LIEST GERADE
Immortal - Lycania ~1~
Science FictionWeltraum Piraten... Kalt! Gefühllos! Rücksichtslos! Gesetzlos! Brutal! Mordend! Gewissenlos! Sklavenhändler! Vergewaltiger! Kinderschänder! Das sind glaube ich nur einige wenige Worte mit den man solch eine Menschengruppe Beschreiben könn...