..~Kapitel 46~..

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.....Dalaquiel's Pov.....

Mit einem Affenzahn bewegten wir uns durch den Wald der uns nur noch von diesem alten Anwesen des Rates trennte. Seit Jahrhunderten war ich nicht mehr dort gewesen. Das glaube ich zumindest. Denn ich weiß wirklich im Moment gerade nicht welches Anwesen das sein soll. Zu vieles habe ich aus meinen Erinnerungen gestrichen. Ich wollte mich nicht an meine grausame Vergangenheit und an meine Taten erinnern. Aber selbst Leandro schien den Weg zu kennen, so vertraute ich ihm und folgte ihm, denn er lief voller Zorn seinen Weg. Wir hetzten wie schon eine Ewigkeit nicht mehr, alles was uns im Weg stand wurde gnadenlos zermalmt, Bäume knackten hinter uns um und fielen auf den feuchten Waldboden. Wir hinterließen eine Schneise der Verwüstung. Ich musste meine leichte Müdigkeit und mein Schwindelgefühl was ich schon seit einiger Zeit hatte vor den beiden verbergen, sie würden mich nur für schwach halten und als das wollte ich gerade jetzt als letztes gelten, denn wir waren auf dem Weg und für das zu kämpfen was uns am wichtigsten ist. Eine Kälte breitete sich von meinem rechten Arm aus, die sich direkt durch meinen Körper schlich, ich wusste nicht was los war, ich kann mich ja nicht bei Diannah angesteckt haben, denn dafür war ich noch nie anfällig, doch irgendetwas stimmt einfach nicht mit mir. Schon so lange spüre ich etwas, weiß jedoch nicht was mit mir los ist. Immer war es ein leichtes brennen, Wärme die von diesem Punkt durch meinen Körper strömte. Jetzt aber ist es eisig kalt.

Leandro's und Fess Aura ist erschreckend, sie gleicht meiner, doch sie sollten nicht einfach so in das Anwesen hinein stürmen, es ist zwar keine Falle da ich weiß das wir erwartet werden, aber mit Sicherheit wird es dort von Vampiren nur so wimmeln. „Du brauchst gar nichts sagen, wir werden so oder so nicht auf dich hören, wir machen was wir wollen und das weißt du auch" fauchte mich Leandro an ehe ich auch nur ein Wort sagen konnte. „Sagte Fess vorhin nicht irgendetwas von nachdenken bevor man handelt, das wäre hier auch angebracht, denn sonst kommen wir nie zu den Mädchen" antwortete ich gehetzt. Wir ließen den Wald hinter uns und vom weiten konnte ich das Anwesen das sich auf einer freien Fläche befand entdecken, hier sah es Öd und karg aus, es wurde nur von einigen Bäumen umringt, ansonsten war hier schon seit mehreren Jahren nichts mehr gemacht worden, so sah das Anwesen selbst auch aus. Es scheint mir ein Haus aus dem 16. Jahrhundert zu sein, irgendetwas sagt mir ich war schon einmal hier. Ich kann mich an so viele Abschnitte meines Lebens nicht mehr erinnern da ich sie aus meinem Gedächtnis verbannt und gelöscht habe, ich will mich an die grausamen Zeiten meines bisherigen Lebens nicht erinnern. Ich habe viel schreckliches im Dienste von Dragor Valadria getan und an so etwas will man sich nicht erinnern. Meine Atmung wurde plötzlich rasend, ich fühlte zuerst eine ansteigende Hitze in meinem rechten Arm, dann wieder diese Kälte als es mich von den Beinen riss und mich auf den Boden drückte, ich sah nur noch Leandro und Fess die über mir gebeugt waren bevor mir so schwindelig wurde das es mir mein Bewusstsein raubte.


„Dalaquiel, ich habe dich in das Ratsanwesen der Blutrose gebeten um mit dir zu sprechen" sagte Dragor ungewohnt ruhig zu mir und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich sah ihn skeptisch an, er hatte nun schon länger keinen Auftrag mehr für mich gehabt, ich würde so einen Auftrag sowieso nicht noch einmal erledigen können, denn selbst ich habe mich verändert und ich kann mir diese Qualvollen Blicke nicht mehr mit ansehen, also was will er von mir?? Hingegen seiner Natur lächelt er ein wenig als er vor mir stand und mir in die Augen schaute. Seine Augen waren so dunkel, ein tiefes dunkles grün was wohl einmalig auf dieser Welt zu sein scheint. „Was willst du" fragte ich gefasst, obwohl ich in seiner Gegenwart alles andere als gefasst bin. Er strahlt eine Grausamkeit aus wie kein zweiter, seine Aura ist erdrückend und Autoritär wie immer, sein Blick geht aus dem Fenster neben mir. Wir befinden uns in einem der vielen kleinen Schlafräume dieses Anwesens das zum Rat der Vampire gehört. „Ich gebe dich frei Dalaquiel, ich kann mir deine gequälten Blicke nicht mehr mit anschauen, du leidest wie kein zweiter" sagte er und ich glaubte mich verhört zu haben. „Warum auf einmal" fragte ich. Wieder sah er mich kalt an „Du sehnst dich nach etwas was du in meinen Diensten nicht finden und bekommen wirst. Glaube nicht das du es in der nächsten Zeit bekommst, dazu ist die Zeit noch nicht fortgeschritten genug, vor allem nicht für einen schmutzigen, es wird lange dauern bist du das bekommst wonach dein Herz sich sehnt. Ich lasse dich aber nicht gehen bevor ich dich nicht an mich gebunden habe" meinte er berechnend, ich wusste es, darum war ich im Anwesen der Blutrose. Einige Zeit später fand ich mich angekettet auf einem Podest im Altar Saal wieder, Dragor war über mich gebeugt, in seiner Hand hielt er ein glühendes Eisen in Form einer Rose „Wenn ich deine Dienste eines Tages wieder benötige wirst du zu mir kommen und deinen Auftrag erledigen, dafür binde ich dich mit dem Seelenbrandmal an die Valadria. Das beweist deine Zugehörigkeit zu uns, du wirst keinem Valadria etwas anhaben können solange dieses Brandmal unter deiner Haut prangert, deine Seele gehört dem Clan. Allerdings könnte deine Seele gerettet werden, doch ich bezweifle das aus dieser glühenden Rose jemals eine Blutrose wird und nach außen dringt" sagte er dunkel, danach drückte er mir das heiße Eisen auf meinen rechten Oberarm. Ein unvorstellbarer Schmerz durchbohrte mich und es stank nach verbranntem Fleisch, ich schrie auf.

Bittersweet Desire (Soulmate for Eternity)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt