,,Hör auf so zu sein!"
,,Wie bin ich denn?" Wütend starre ich meine Mutter an und sie seufzt.
,,Unfreundlich."
,,Wie würdest du dich denn verhalten, wenn dein Freund mit dir Schluss macht?"
,,Teresa, das ganze ist schon ein paar Monate her. Und bald ist Weihnachten! Da sollst du nicht traurig sein. Schließ mit ihm ab!" Meine Mutter geht einen Schritt auf mich zu und legt ihre beiden Hände auf meine Schultern.
,,Weißt du, man kann nicht von dem einem Tag zum anderen wieder fröhlich sein! Ich muss das ganze noch verarbeiten, und mir ist Weihnachten so egal!" Ich riss mich los und stampfte in mein Zimmer.
'Das ist schon ein paar Monate her'
Ja und? Es könnte auch schon vor 10 Jahren passiert sein, trotzdem würde es wehtun.
Meine Eltern, meine Geschwister und Freunde verstehen mich einfach nicht.
Nehmen wir mal als Beispiel meine beste Freundin Johanna:
Sie war ungefähr nach zwei Wochen über ihren damaligen Freund hinweg, während ich hier nach 3 Monaten sitze und mir immer noch den Kopf über den Vollidioten Lukas zerbreche.
Wie auf Kommando fängt mein Handy an zu klingeln und gehe ran. ,,Ja?"
,,Lust auf den Weihnachtsmarkt zu gehen?", meldete sich meine beste Freundin am anderen Ende der Leitung.
,,Ehrlich gesagt eher nic-"
,,Super! Ich bin in 5 Minuten da!" Schon hatte Johanna aufgelegt und ich starrte verwirrt auf meinen Handybildschirm.
Seufzend stand ich dann doch auf und suchte mir Wintertaugliche Kleidung aus. Dann lief ich schnell die Treppe runter in den Flur und zog meine Schuhe, eine dicke Jacke und eine Mütze auf.
,,Mama, ich gehe auf den Weihnachtsmarkt mit Johanna.", rief ich meiner Mutter zu, die warscheinlich in der Küche war und ich hörte ein gedämpftes 'Komm nicht zu spät nach Hause', worauf ich mit einem genervten 'Ja' antwortete.
Ich öffnete die Tür und schon spürte ich den kalten Wind in meinem Gesicht.
,,Hey Teresa!" Eine dickangezogene Johanna stand vor mir und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht.
,,Hey!" Wir umarmten uns und liefen in Richtung Weihnachtsmarkt.
,,Hat meine Mutter dich angerufen oder wieso zwingst du mich mit dir zu kommen?", fragte ich etwas angesäuert und meine Freundin schüttelte augenverdrehend den Kopf.
,,Mensch Teresa, jetzt mal ehrlich: Kannst du es nicht einmal für normal halten, dass man dich fragt ob man etwas zusammen unternehmen möchte? Ganz ehrlich, deine Familie und ich können nichts dafür, dass Lukas dich sitzen gelassen hat, aber du brauchst deine schlechte Laune nicht an uns auszulassen! Wir wollen dir nur helfen und dich wieder aufbauen!"
Das hat gesessen.
,,Ja, ist gut. Ich versuche mich zu bemühen!", sage ich und vergrabe meine Hände tiefer in meiner Jackentasche.
,,Davon merkt man aber ziemlich wenig!"
,,Ich habe gesagt, ich versuche es, nicht dass es funktioniert."
,,Sorry. Ich wollte dich nicht so angreifen." Etwas verlegen sah mir Johanna in die Augen. ,,Aber es musste mal gesagt werden!"
,,Ich weiß. Ich werde mich bemühen, ehrlich! Aber jetzt lass uns erstmal einen Glühwein trinken gehen!" Ich harkte mich bei ihr unter und zusammen kamen wir endlich auf dem Weihnachtsmarkt an, wo wir einige Kinderglühweine tranken.