Alles um mich herum schien sich zu verlangsamen und ich hatte das Gefühl, dass die Geräusche durch Watte an mein Ohr drangen. Orientierungslos drehte ich mich im Kreis. Hörte dieser Wahnsinn denn überhaupt nicht mehr auf? Was war im Moment nur los? Von Anfang an hatte dieser Fall sein Eigenleben gegen mich entwickelt, aber jetzt wurde mir diese Tatsache erstmals klar. Es musste etwas geben, dass wir übersehen hatten oder noch nicht verstanden, anders konnte ich mir all die Geschehnisse nicht erklären. Erst der Angriff auf mich in meiner eigenen Wohnung und jetzt eine Bombendrohung? Ich bemerkte, dass der Captain mir eine Hand auf die Schulter gelegt hatte und mich eindringlich ansah.
"Beckett, Sie müssen hier weg!"
Wieder drehte ich mich von ihm weg und warum auch immer suchten meine Augen die Menge ab. Da! Ein Mann stand regungslos in Mitten der ganzen Hektik und sah in meine Richtung, ein Hut verdeckte sein halbes Gesicht. Ich erkannte den russischen Mafiaboss auf Anhieb. Ohne ein weiteres Wort riss ich mich los und sprintete auf ihn zu, doch als ich ihn fast erreicht hatte, lief jemand vor ihm vorbei und als mein Sichtfeld wieder uneingeschränkt war, war er verschwunden. Ungläubig sah ich mich um und tatsächlich! Kurz meinte ich einen Ärmel seines Mantels in einer Gasse verschwinden zu sehen und ohne zu zögern rannte ich hinter her. Als ich zwischen die beiden Gebäude trat, schlug mir der Gestank von Abfall entgegen, aber von Petrovitsch keine Spur. Atemlos blieb ich stehen, dann klingelte mein Handy.
"Beckett?", meldete ich mich. Am anderen Ende gab sich der Captain zu erkennen.
"Wo stecken Sie? Petrovitschs Männer haben unsere Leute überwältigt und konnten entkommen, machen Sie, dass Sie hier her kommen!"
Ich wollte gerade antworten, als ich hörte, wie hinter mir eine Waffe entsichert wurde.
"Legen sie das Handy auf den Boden und heben Sie die Hände über den Kopf!", es war ohne Zweifel Pietro Nowak, der da sprach. Langsam ging ich in die Hocke und legte das Handy auf den Boden. Unauffällig griff ich an meine Seite nach meiner Waffe und erstarrte: Das Holster war leer. Natürlich! Ich hatte sie, nach dem Vorfall im Club, noch nicht bei der Spurensicherung abgeholt. Mein Herzschlag beschleunigte sich.
"Hände über den Kopf und umdrehen!"
Ich tat wie mir geheißen und versuchte ruhig zu bleiben. Nowak grinste mich an: "Jetzt sind Sie wohl nicht mehr so mutig oder?"
Ich öffnete meinen Mund einen Spalt breit um freier atmen zu können.
"Warum?", flüsterte ich, "Was ist so anders an diesem verdammten Mord? Sie haben gesagt, dass Sie Turner nicht umgebracht haben und ich bin bereit das zu glauben, aber was hatte er dann mit Ihnen zu tun?"
Ich sah, wie Nowak seine Waffe fester packte, aber sein Blick zuckte wie auch im Verhör unruhig hin und her.
"Er...", er wurde von näher kommenden Schritten unterbrochen kurz warf er einen Blick über seine Schulter und ließ seine Waffe dabei ein Stück sinken. Als Detective Jordan mit gezückter Waffe um die Ecke kam, riss er sie allerdings wieder hoch und ich sah, wie sich sein Finger am Abzug anspannte und er einen Schritt auf mich zu machte. Castle. Im nächsten Moment ertönte ein Schuss und das zweite Mal an diesem Tag blickte ich auf meine blutverschmierten Hände hinunter. Wieder war es nicht mein eigenes Blut. Nowak lag mit weit aufgerissenen Augen auf dem Boden und röchelte vergeblich, in dem Versuch ein bisschen Sauerstoff zu bekommen. Sofort ging ich neben ihm in die Knie und presste meine Hand auf seine Brust.
"Hey. Hey! Bleiben Sie wach! Schauen Sie mich an!", rief ich, während seine Lider flatterten. Louis stand wie versteinert am Anfang der Gasse.
"Pietro, durchhalten!", ich drehte mich um, "Jetzt rufen Sie einen Krankenwagen!"
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Castle -Always or never- (Fanfiction)
FanfictionEin Rechtsanwalt wird unter mysteriösen Umständen ermordet aufgefunden. Richard Castle, der erfolgreiche Krimiautor, ermittelt an der Seite der attraktiven Detective Kate Beckett und treibt sie damit in den Wahnsinn. Schlagfertige Wortgefechte und s...