Kapitel 21

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Während Ryan und Espo schon wieder dabei waren zu telefonieren, um das Neuste über Louis Jordans Flucht herauszufinden, war ich einfach kraftlos auf meinem Stuhl zusammen gesunken. Castle saß still neben mir und sein Blick drückte seine Besorgnis aus, aber trotz dem gelegentlichen Zucken seiner Finger griff er nicht nach meiner Hand, aus Rücksicht darauf, wo wir uns befanden. Captain Gates hatte ihm sein Handy mit einem finsteren Blick zurück gegeben und knapp erklärt, dass er vorerst weiterhin im Rahmen seiner Recherchen begleiten durfte. Jetzt stand sie neben Javier und verfolgte das Telefonat, das er mit einem FBI Agent führte. Meine Gedanken überschlugen sich: Ich hatte gedacht, dass es vorbei wäre... allem Anschein nach war dem nicht so. Jordan hatte es tatsächlich geschafft das Spiel nach seinen Regeln fort zu setzen. Bei dem Gedanken an das Grinsen, mit dem er mich im Gerichtssaal bedacht hatte, wurde mir schlecht. Ich sprang auf und ging eilig in Richtung der Toiletten. Am Rande nahm ich war, das Castle meinen Namen rief, aber mit Tunnelblick ignorierte ich alles um mich herum. Ich stieß die Tür auf und wusch mir am Waschbecken das Gesicht mit dem eiskalten Wasser, das dort aus den Leitungen kam. Ich blickte nach oben und sah mein eigenes Gesicht im Spiegel: Die Wassertropfen perlten von meiner Haut ab und meine Schminke war verlaufen. Ich stützte mich mit den Händen links und rechts am Waschbecken ab und sah fest in meine eigenen grün braunen Augen. Es dauerte eine ganze Weile, bis meine Gedanken nicht mehr wie wild in meinem Kopf umher tanzten. Reiß dich zusammen!, ermahnte ich mich innerlich. Mit Papiertüchern und noch mehr Wasser beseitigte ich den Make up-Schaden in meinem Gesicht, bevor ich die Tür wieder öffnete und den Hauptraum betrat. Castle sprang sofort von seinem Stuhl auf, als er mich kommen sah, aber mit einem Blick brachte ich ihn dazu, sich wieder hin zu setzen. Espo und Ryan nahmen es wortlos hin, dass ich mich einfach wieder an meinen Schreibtisch setzte, aber Castle griff unter dem Schreibtisch nach meiner Hand.

"Ich würde dich jetzt wahnsinnig gerne küssen", flüsterte er ganz, ganz leise. Ich strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken, bevor ich meine Hand sanft seinem Griff entzog.

"Ich weiß", flüsterte ich genauso leise. Etwas lauter sagte ich: "Es geht mir gut."

Sein Blick zeigte mir, dass er mir kein Wort glaubte, aber in diesem Moment meldete Espo sich zu Wort, sodass Castle mir nicht mehr widersprechen konnte: "Das FBI schickt uns Agent Sorenson vorbei, um uns auf den neusten Stand zu bringen."

Ich schloss die Augen: Einen Exfreund, der versuchen würde mich zurück zu gewinnen, konnte ich bei dem Chaos, das im Moment in meinem Leben herrschte, ganz sicher nicht gebrauchen. Dann war da noch die Tatsache, dass ich momentan keine Lust hatte Castle zu erzählen, dass der FBI Agent, mit dem wir in nächster Zeit eng zusammenarbeiten würden, ganze sechs Monate lang mit mir zusammen gewohnt und mein Leben geteilt hatte. Ihn würde das ganze nur unnötig verrückt machen... Außer Montgomery wusste niemand, dass ich mal was mit Will hatte und der Captain konnte es nun auch niemandem mehr verraten. Ich konnte ihn beinahe vor mir sehen, wie er schmunzelte, weil ich mich so schwer tat mich jemandem zu öffnen und wie er mir kopfschüttelnd seinen Flachmann hin hielt. Ein kleines trauriges Lächeln erschien auf meinen Lippen. Ob Will wusste, dass Montgomery tot war?

"Okay", sagte ich zu Esposito. Captain Gates kam auf mich zu: "Detective, noch haben Sie die Möglichkeit aus dem Fall auszutreten, ich bin mir sicher, dass die Detectives Ryan und Esposito das auch ohne Sie hinbekommen."

Klang sie tatsächlich besorgt?

"Nein Sir, ich komme nicht mehr raus. Das hat Louis Jordan mir mitgeteilt, als er seinem Bruder befohlen hat auf mich zu schießen."

Gates nickte: "In Ordnung, aber ich postiere einen Streifenwagen vor Ihrer Wohnung."

Panik ergriff von mir Besitz, als mir klar wurde, was das für meine Liebschaft mit Castle bedeutete. Die Cops im Streifenwagen würden unwillkürlich mitbekommen, dass da was lief.

Castle -Always or never- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt