Kapitel 16

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Ehe ich mich versah hatte man mir meine Waffe aus der Hand genommen und mir einen Schlag verpasst, der mich nicht bewusstlos machte, aber meinen Verstand vernebelte. Jemand packte mich am Arm und ich bekam noch mit, das auch Castle von der Heizung los gemacht wurde und aus den Raum geführt wurde. Vor der Lagerhalle wartete nicht der Van sondern ein Lastwagen und mittlerweile regnete es in Strömen, man konnte keine zwei Meter weit mehr sehen.

"Was haben Sie vor?", fragte ich in einem Anfall von Übermut. Petrovitsch, der direkt vor mir ging, drehte sich um und sein Blick brachte mich zum Schweigen. Er nickte einem der Russen zu, dieser teilte mir unwirsch mit: "Wenn Sie hier her gefunden haben, stehen die restlichen Cops bald auch auf der Matte, selbst wenn Sie nicht mehr mit denen zusammen arbeiten."

Es erschreckte mich, dass sie bereits von meiner Kündigung wussten und dem Grinsen nach, das sie alle aufgesetzt hatten, sollte es das auch.

"Was meinen die damit?", fragte Castle verwirrt. Er wurde zum Schweigen gebracht, indem man ihn in den Laderaum des Lasters stieß. Ich spürte, wie mir eine Waffe in die Seite gedrückt wurde und ließ mich in den Lastwagen bugsieren. Der Schlag mit dem Griff der Waffe auf meine Schläfe kam so schnell, dass ich absolut nichts machen konnte, um zu verhindern, dass mir schwarz vor Augen wurde.

Verlass mich nicht... Kate, ich liebe dich. Ich liebe dich, bleib bei mir...

"Kate? Kate, hören Sie mich?", die Stimme klang anders... realer als in meiner Erinnerung.

"Castle", seufzte ich.

"Beckett, Gott sei Dank, Sie leben!"

Dieses Mal konnte ich nicht verleugnen, dass es kein Traum, sondern die Realität war. Blinzelnd kam ich zu mir und das erste, das ich feststellte, war, dass der Boden sich bewegte. Das zweite, das ich feststellte war, dass ich meine rechte Hand nicht an mein Gesicht führen konnte. Ich öffnete die Augen ganz und hob den Kopf: "Castle, finden Sie das witzig?"

Er hob abwehrend eine Hand: "Das war ich nicht, die haben uns aneinander gekettet!"

Er deutete auf die Handschellen, die seine linke mit meiner linken Hand verbanden. Einen Augenblick später fügte er hinzu: "Eigentlich habe ich mir Fesselspiele mit Ihnen anders vorgestellt."

Ich bedachte ihn mit einem bösen Blick. Kurz darauf stöhnte ich auf und befühlte mit der freien Hand eine schmerzhaft pochende Beule an meiner Schläfe.

"Die haben Sie ganz schön ausgeknockt, für einen Moment dachte ich, Sie wären..."

"Sie sollten wissen, dass ich nicht so einfach tot zu kriegen bin", unterbrach ich ihn. Er antwortete nicht darauf.

"Wo sind wir?", fragte ich noch immer mit der Hand an der Stirn.

"In dem Lastwagen. Wir fahren seit etwa einer halben Stunde."

Ich sah mich um: An den Innenseiten der Plane liefen Wasserrinnsale herunter und ich konnte hören, wie der Laster durch Pfützen fuhr.

"Auf dem Highway sind wir nicht, dafür ist es zu leise..." stellte ich fest. Er nickte zustimmend.

"Ich denke es steht außer Frage, dass wir hier schnellstens raus müssen?"

Ich nickte.

"Ja, das müssen wir, sonst...", ich brach ab, ich wollte ihn nicht verschrecken, aber ich hätte es besser wissen müssen.

"Sie müssen mich nicht schonen, Beckett, das hier ist die russische Mafia, ich weiß, dass wir in wenigen Stunden mit Steinen an den Füßen auf dem Grund des East Rivers liegen, wenn wir hier nicht raus kommen."

Castle -Always or never- (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt