Der Neuanfang

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Hallo Wattpader! Hier habt ihr das Lied, welches ich mir beim Schreiben anhörte. Es gehört eigentlich zu den "Hunger Games" aber ich finde es einfach schön ;)

Abraham's Daughter - Arcade Fire: http://www.youtube.com/watch?v=cbd5szUimQs

(extra für die, die Wattpad mit ihrem Handy durchstöbern)

Seit bereits drei Woche wohnen wir jetzt in Davis, West Virginia, nahe des Blackwater Falls State Park. Wir, das bedeutet Mam, Dad, Emmett und Rosalie, Carlisle und Esme, Alice und Jasper, Jacob und ich. Eigentlich bin ich verwundert darüber, dass Jake einmal mit, quer durch die USA kam, aber er schien meine Mutter noch sehr zu mögen. Ich hing im aber auch sehr am Herzen. Das weiß ich, weil er viel mit mir zusammen macht. Jeden zweiten Tag gingen wir gemeinsam jagen, er half mir beim einrichten meines Zimmers,... Unser Haus war die nächste Überraschung. Vor unserem Umzug hatte ich es nicht gesehen und jetzt war ich umso erstaunter. Es war in zwei Teile aufgeteilt, die ein Flur komplett aus Glas verband. Im linken wohnten Bella, Edward, Jake und ich, im anderen Teil Carlisle, Esme, Emmett, Rosalie, Alice und Jasper. Unsere Abteilung war auch um einiges kleiner und nicht ganz so dekoriert, wie die andere Hälfte, aber ich fand es hier gemütlicher. Mein Zimmer war hell, groß und weiß und grün gestrichen. "Grün passt so zu deinen Haaren", meinte Alice als sie mir mein Zimmer zeigte. Ich hatte zu dem neuen Zimmer neue Möbel bekommen und Alice schaffte mir auch noch einen komplett neu gefüllten Kleiderschrank an, und der war riesig! Alice eben...

Die Zimmer von Jake und mir waren im obersten Stock und unser Dach bestand zum Teil aus Massivglas, womit ich immer hinaus sehen konnte. Jakes Zimmer hatte keine Glasdecke und war auch sonst nicht so besonders wie meins. Großes Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Drehstuhl, eine Kommode und ein großes Regal, mehr brauchte er nicht. Oft schlief er sowieso im Wald, wenn er sich mit einem anderen Vampir gestritten hatte. Oder mit mir... Dies kam zwar nicht oft vor, aber wenn wir uns mal stritten, dann heftig. Erst gestern waren die Fetzten geflogen und das wegen dem gleichen Thema wie sonst auch: Blut. Er verabscheute es einfach, wenn ich Blut trank. Aber ich war damit aufgewachsen, es war wie meine Droge. Ich brauchte es einfach. "Das redest du dir nur ein!", sagte Jake dann immer. "Klar, ich kann nächste Woche ja auch einfach meine Mitschüler aussaugen!", gab ich bissig zurück, denn nächste Woche würde ich zum ersten Mal in die Schule gehen. "Deine Familie schafft es auch ohne dieses Gesöff!", meinte er nun und sah mich langsam wütend an. Doch das war nix im Gegensatz zu dem was jetzt kam. Ich nahm meine Flasche (in der sich Spenderblut befand) und trank sie in einem Schluck leer. Sie war noch relativ voll gewesen und durch die große Aufnahme sah man an meinen Augen nur etwas das rot rausblitzen. Ich zeigte ihm meinen spitzen Zähne und riss die Augen auf, wodurch das Rot besser zur Geltung kam. Dann knallte ich die Flasche vor ihn hin und sagte genüsslich: "Das ist so köstlich, möchtest du nicht auch etwas davon probieren? Ich liebe es nämlich!" Er sah mich unverständlich und enttäuscht an. Um ihn noch mehr zu reizen packte ich ihn am Arm und tat so als ob ich ihn beißen wollte. Er sprang von seinem Stuhl auf und riss sich dabei los. Ich wollte wieder nach seinem Arm greifen, doch schon stand der riesige rostrote Wolf vor mir. Bevor ich ihn noch mehr reizen konnte, rannte er auf allen Vieren aus der Küche, durch die geschlossen Balkontür hinaus, sprang den Balkon hinunter und rannte in den Wald.

Ich weiß nicht, wieso ich das immer wieder tat, obwohl ich mich danach total schlecht fühlte und mir wünschte, ich hätte es nicht getan.

Aber spätestens am nächsten Abend war er wieder da, und tat so, als wäre das alles nie passiert. Er konnte mir nie lange böse sein und das empfand ich auch als angenehm, denn so war es bei uns viel ruhiger. So oder so war es eigentlich immer ruhig, aus wenn wir uns zofften. Das hielt für 5 Minuten an, dann rannte er weg und es war wieder still. Auch im anderen Block hörte man nichts.

"Kring, Kring... Kring, Kri..." Ich schaltete meinen Wecker ab und drehte mich um. Zum ersten Mal seit meiner Geburt musste ich früh aufstehen, was ich dadurch nicht gewohnt war. Nach etwa weiteren zehn Minuten schleppte ich mich aus dem Bett und gähnte ausgiebig und streckte mich. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen und lugte nur etwas zwischen den Bäumen des Nationalparks hindurch. Müde ging ich hinunter in die Küche, wo bereits meine Eltern warteten. "Guten Morgen, Schatz", ertönte die Glockenstimme meiner Mutter, mein Vater lächelte mir zu. "Der Morgen ist nicht unbedingt gut...", murmelte ich schlaftrunken und setzte mich an meinen Platz. "Ach, an das Aufstehen gewöhnt man sich schon noch, keine Sorge, Liebling", kam es nun von meinem Vater. Dazu nickte ich nur. Während ich mein Brötchen mit Schokoaufstrich verdrückte, hörte ich Schritte vom Glasflur, der die zwei Häuserblocks verband. Ein paar Sekunden später huschte Alice in die Küche. "Na, Kleine? Schon wach?", neckte sie mich und ich nickte nur mit vollem Mund. Sie reichte mir dann eine Tüte und ich sah die Tasche unverständlich an. "Nun nimm schon!", drängte Alice mich. Zögernd griff ich nach der Tüte und guckte nach, was sich in der großen braunen Papptüte mit den schwarzen dünnen Henkeln verbarg, obwohl ich schon eine leichte Ahnung hatte. "Schon wieder neue Klamotten?", fragte ich Alice. Sie lächelte ihr Engelslächeln und nickte. "Davon hat man nie genug und außerdem ist das dein erster Schultag. Du sollst ja nicht so schlampig rüber kommen." Hinter mir hörte ich meine Mutter näher kommen. "Hol sie mal raus", sagte sie. Ich griff in die Tüte und holte eine schwarze Hose, ein helles grünes T-Shirt mit irgendeinem Schriftaufdruck und nagelneue Sneakers heraus. Dann drehte ich die Tasche und schaute mir den Namen des Geschäfts an. "Sara? Das war doch bestimmt total teuer!", sagte ich und betrachtete die neuen Klamotten. "Der Preis spielt keine Rolle! Und wie gesagt, es ist ein besonderer Tag und..." Da wurde sie plötzlich von Jake unterbrochen. "...Und Vampire müssen ja mit ihrem Geld um sich werfen und nur Klamotten kaufen auf denen steht 'Ich bin stinkreich und will dass es jeder sieht'." Ein Lachen konnte ich unterdrücken, aber das Lächeln konnte ich mir nicht verbieten. "Na und", meinte Alice darauf. "Sie soll ja nicht wie eine Bettlerin rumlaufen." Ich hatte das Gefühl, dass sie dabei auf Jakes Klamottenstil anspielte. meistens hatte er nur Shorts an, und jetzt nur eine schwarze Jogginghose. Er ging ohne ein weiteres Wort zu seinem Platz am Holztisch und holte sich aus dem Brotkorb einige Brötchen, machte Wurst drauf und aß alles auf. Wir waren fast gleichzeitig fertig und Alice zog mich hoch ins Badezimmer, mitsamt den neuen Klamotten. Ich zog die neuen Klamotten an, wusch mein pickelfreies Gesicht und schminkte mich, während Alice mir die bronzenen Haare richtete, die ganz zerzaust waren. "Was hast du denn mit denen angestellt?", fragte mich Alice während sie geschickt meine Haare entwirrte. "Ich habe gestern geduscht und bin mit nassen Haaren schlafen gegangen.", gab ich ihr zur Erklärung. 

Ein Blick auf meine Uhr (natürlich eins der teuersten IceWatch-Modelle) lies mich nach Luft schnappen. "Ich muss los!" Alice hatte meine Haare entwirrt und ich packte meine Sachen. Schnell rannte ich zu meinem Auto und wollte einsteigen, als ich Jake auf der Fahrerseite sah. Ich drehte um und ging zur Beifahrerseite. "Ich fahr dich hin", sagte er knapp. "Ich weiß.", antwortete ich. "Und wie kommst du zurück?" Er lachte und fuhr los. "Falls du es vergessen hast, ich bin ein Gestaltwandler und kann mich in einen zwei Meter großen Wolf verwandeln, der überaus schnell rennen kann", erklärte er und auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

Wir fuhren durch halb Davis in etwa 10 Minuten. Kurz vor der Schule wurde ich nervös. "Willst du nicht mitkommen?", fragte ich Jake und er spürte wohl meine Aufregung. "Reg dich ab, so schlimm wird's nicht. Außerdem kann ich mich ja schlecht als einen neuen Schüler vorstellen. Immerhin bin ich 24!" "Und ich bin 5. Du siehst aus wie 18 und ich auch, passt doch!" ich lächelte und er seufzte. "Aber ich bin  nicht angemeldet und wer soll ich denn sein? Dein Bruder vielleicht?", er seufzte wieder, aber grinste auch. "Naja, uns unterscheidet doch nur Hautfarbe, Haarfarbe, Größe... mehr nicht!", erwiderte ich. "Und du könntest auch ein guter Freund von mir sein." "Und deshalb bei dir wohnen?", entgegnete er. Inzwischen parkte er auf dem Parkplatz. Dieses Mal seufzte ich. Er stieg mit mir aus und umarmte mich kurz. "Du packst das schon, was können sie dir denn anhaben?", fragte er neckisch. Ich zuckte mit den Schultern. Er gab  mir einen Kuss auf die Wange und wir trennten uns. Er ging in den Wald um sich zu verwandeln und ich ging in die Schule. Allein und ohne zu wissen was auf mich, einen Halbvampir, zukommt...

Moonlight - Biss zur MitternachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt