1. Marta

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Es war Winter. Es war Sonntag. Und nichts war perfekt.

Ich lag in meinem Bett und dachte nach, über das Leben und alles wirkte melancholisch, wenn nicht gar melodramatisch. Die bunten Kringel auf der Bettdecke, das graue Licht, das durchs Fenster auf meinem Bildschirm spiegelte und der gerade ausgelaufene Song von Coldplay.

Und hier begann die Geschichte. Mein Name war Marta und ich war rothaarig, das sagte doch schon alles, oder nicht? Orange. Füchse, Sonnenaufgänge und Haare. Ich.

Bücherfanatikerin, Bleistiftliebhaberin, Morgenmensch und Teetrinkerin. Kaffeehasserin. Einzelgängerin. Doch bin das ich? Wenn ihr das jetzt gelesen habt, wisst ihr, wer ich bin?

Ich ging hinaus in die viel zu kalte Welt. Es war erst Ende November, doch es war so kalt und nass. Ich trug einen dicken Schal, einen grünen Parka und gefütterte Lederboots. Ein englisches Taschenbuch und eine Thermoskanne Kakao lagen in meinen Händen. Ich ging. Und ging, mein Atem bildete weiße Wölkchen, die in der bitterkalten Luft hängenblieben, wie meine Gedanken.

Dann, plötzlich, war ich mittendrin. Er nahm mich schützend in seine Arme, ich verstricke mich, doch lief, lief, lief. Es hörte nicht auf. Ich rannte und wusste nicht warum. Was war los?

Tränen in den Augen und schmerzende Füße. Egal. Dann blieb ich stehen. Alles drehte sich, doch ich wusste, dass ich da war. Und, dass er bald da sein würde. Ich ließ mich auf einen Felsen mitten in der Lichtung zwischen den kahlen, engstehenden Bäumen nieder und wartete.

„Hallo." Er stand am Waldrand, starrte mich an und prüfte, ob ich auch wirklich allein war. Das war ich, jedes Mal.


Of Foxes and FailureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt