II

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Ich blickte auf die Uhr auf meinem Computer sie zeigte bereits kurz nach sechs. Es war schon ziemlich spät geworden, doch ich hatte bereits die ersten beiden Manuskripte durch und auch die dazugehörigen Texte lagen bereits frisch ausgedruckt in einem fein säuberlichen Stapel auf meinem Schreibtisch. Ich wollte jedoch meinen neuen Chef beeindrucken, indem ich auch noch das dritte Manuskript gelesen und nun den Bericht dazu schrieb. Das hatte aber auch seinen Preis, Niall ass nämlich jeden Tag um halb sieben zu Abend und bis dann würde ich nie und nimmer mit dem Bericht durch sein. Ich machte mir etwas Sorgen um meinen kleinen Kumpel, er war noch nie solange alleine in unserer Wohnung gewesen, hoffentlich ging es ihm gut. Ich griff kurzerhand zu meinem neuen Firmenhandy tippte die Nummer unserer Wohnung in das Gerät und wartete ungeduldig darauf, dass ich verbunden wurde. Es begann am anderen Ende der Leitung zu klingeln und ich wurde noch eine Spur ungeduldiger. 'Mach schon Niall, heb dieses blöde Telefon endlich ab' nach etwa zehnmaligen Klingeln vernahm ich endlich die tiefe Stimme meines irischen Freundes:

"Niall Horan hier." Ich hatte ganz vergessen, wie süss Niall durch das Telefon klang. Man hörte ihm seine 21 Jahre gar nicht an.

"Hey Niall, ich bin's Liam."

"Li, wo bist du? Kommst du bald, ich hab Hunger?" Ich seufzte innerlich auf, dieser kleine verfressene Leprechaun hat doch immer Hunger. Ich ertappte mich dabei wie ich dämlich vor mich hin grinste, als die Wand zu meinem Büro zur Seite geschoben wurde.

"LEYUM? BIST DU NOCH DA?", rief Niall in den Hörer, doch ich war nicht fähig zu antworten, da mein Boss gerade mein Büro betrat. Er hatte sein weisses Hemd an den obersten Knöpfen aufgeknöpft und man hatte einen wunderbaren Einblick auf seine muskulöse, etwas gebräunte Brust. Er sah aus, als ob er sich gerade die Haare gerauft hatte, denn sie standen in einem wilden Durcheinander auf alle Seiten ab, was ihn aber nur noch verwegener aussehen liess. Ich biss mir bei seinem Anblick unschicklich auf meine Unterlippen, als ich dies jedoch bemerkte, errötete ich sofort und senkte meinen Blick zum Schreibtisch. Mister Malik kam näher auf mich zugetreten und stoppte kurz vor meinem Sessel. Er war so nah, dass ich zu ihm aufschauen musste, um ihn seine wunderschönen braunen Augen zu sehen. Sein Blick fixierte meinen und ich verlor mich im Glanz seiner bezaubernden Ausstrahlung. Ich zog scharf die Luft ein und nahm seinen Duft war, er roch nach etwas das Lavendel glich und Aftershave. Er beugte sich vor und ich verspürte seinen Atem auf meiner Haut. Meine Kopfhaut begann zu kribbeln. Er kam mir weiter entgegen und ich wusste nicht was ich tun sollte, ich war komplett überfordert mit dieser Situation. 

Seine sehnige Hand entnahm mir mein Telefon, durch das noch immer Nialls verwirrte Stimme zu hören war. Mister Malik erhob sich wieder und sprach mit kalter Stimme, die mich zusammenzucken lies, in mein Handy: "Mister Payne wird heute später zu Hause eintreffen, er hat hier noch eine Menge zu tun" Ohne auf eine Antwort zu warten beendete er das Gespräch. Als er sich erneut mir zu wandte war sein Blick eisig, ich bekam Gänsehaut bei diesem Anblick. "War das ihr Freund?", herrschte er mich dann etwas verärgert an. Sofort schüttelte ich verneinend den Kopf "Nein, Sir, das war mein Kumpel, der mit mir in derselben Wohnung lebt", stotterte ich vor mich hin, plötzlich peinlich berührt. Ich wollte mich vor diesem gutaussehenden Mann rechtfertigen.

Bei meinen Worten hellte sich die Miene des jungen Mannes merklich auf, wieder mit ganzer freundlicher Stimme meinte er dann: "Nun gut, wie ich sehe haben Sie bereits, einige Berichte fertig." Er nahm den Stapel Papiere von meinem Schreibtisch und überflog die Seiten kurz. "Soweit ich sehe, arbeiten sie sehr engagiert Liam, solche Leute wie Sie, brauchen wir hier" Ich errötete bei seinem Kompliment und rang unbehaglich mit meinen Händen. Wieder wich ich seinem, nun mehr warmen Blick aus, um nicht noch mehr in Verlegenheit zu geraten. Was dachte ich mir eigentlich dabei, Mister Malik war mein Boss, er war unverkennbar sehr attraktiv, aber höchst wahrscheinlich eher an Frauen interessiert, genauso wie ich es auch sein müsste. Doch ich konnte mich von den Gedanken an diesen umwerfenden Mann einfach nicht losreissen. Warum hatte er so eine Macht über mich?

TornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt