Als ich aufwachte, war es bereits später Nachmittag. Neben dem Bett saßen Irisviel und Lancer. "Du bist ja schon wieder wach," sagte ich verwundert zu Irisviel. "Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es gleich soweit ist," sagte sie und senkte den Blick. Ich stand auf und legte ihr sanft meine Hand auf die Schulter. "Das wird schon, ich ja für dich da," sagte ich. Irisviel lächelte und Tränen liefen ihre Wangen runter. "Habt ihr schon was gegessen," fragte ich. Beide schüttelten den Kopf. "Na dann können wir ja jetzt was essen," rief ich und versuchte Iri aufzuheitern. Doch irgendwie funktionierte es nicht so wie ich wollte. "Esst ihr nur was, ich brauche jetzt sowieso nichts mehr," sagte sie traurig. "Sag so etwas nicht," rief ich und nahm sie in den Arm. Ihre Tränen tropften auf meine Schulter durchnässten mein T-shirt. Ich drückte sie fest an mich und strich ihr liebevoll über den Rücken. Als sie sich wieder von mir löste, gab ich ihr ein Taschentuch und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Komm, ich mach dir jetzt was leckeres zu essen," sagte ich und nahm ihre Hand.
Nach dem Essen unterhielten wir uns viel über Ilia. Irisviel sah so glücklich aus, als sie von ihr erzählte. Ich freute mich so für sie, dass sie eine so tolle Tochter hatte.
Nach einer Weile, standen wir auf und gingen in Iri's Schlafzimmer. Doch mitten auf dem gang fiel sie plötzlich zu Boden. "Irisviel," schrie ich und rüttelte an ihr, doch sie bewegte sich nicht. "Lancer, ich brauche deine Hilfe, kannst du sie bitte in den Zeremoniesaal tragen," fragte ich. Lancer nahm Irisviel auf die Arme und trug sie in den Zeremoniesaal. Er legte sie in die Mitte des aufgezeichneten Kreises. Nach einer Weile begann dieser zu leuchten und aus Irisviel kam ein helles goldenes Licht. Sie machte die Augen auf und begann zu weinen. "Halt meine Hand," sagte sie. Ich betrat den magischn Kreis, setzte mich neben sie und hielt ihre Hand. Ich konnte fühlen wie ihr Herz raste. "Es tut weh," flüsterte sie und sah mich verzweifelt an. "Es wird alles gut," war das Einzige was ich sagen konnte. Sie lächelte mich an und schloss die Augen. Das Licht wurde heller und breitete sich aus. Irisviel begann zu schweben. Das Licht wurde immer heller, bis ich Iri irgendwann nicht mehr sehen konnte. "Sag Ilia, dass Mama sie lieb hat," hörte ich sie flüstern. Ich nickte und begann zu schluchzen. Und mit der ersten Träne die auf den Boden tropfte wurde es wieder dunkel. Ich sah nur noch den goldenen Staub zum Fenster raus fliegen. "Irisviel," fragte ich leise. "Ich werde immer bei dir sein," hallte es durch den Saal. Ich begann zu schreien und schmiss mich auf den Boden. Lancer kam zu mir gerannt und hielt mich fest. "Tetsuna, es wird alles wieder gut," flüsterte er und drückte mich fest an sich. Ich krallte mich in seinen Rücken und weinte in seine Schulter. "Es wird alles wieder gut," flüsterte er erneut. Ich nickte und krallte mich noch fester in seinen Rücken. Eine ganze Weile blieben wir so auf dem Boden hocken. Und in dieser Zeit muss ich eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, lag ich im Gästebett und neben mir lag Lancer. Er hatte seine Arme fest um meine Hüfte geschlungen und drückte mich fest an sich. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und legte meine Lippen langsam auf seine. Als ich mich wieder von ihm löste, öffnete er die Augen und starrte mich etwas verwuntert an. "Meine Königin," sagte er und schaute mich mit weit geöffneten Augen an. "Ich weiß, wenn du das nicht möchtest dann sag es mir einfach," sagte ich und entfernte mich etwas von ihm. "Nein, so ist es nicht, es kam nur irgendwie so plötzlich," sagte er darauf hin. Ich sah ihn verunsert an und lächelte. "Vielleicht bin ich ja doch eine Nachfahrin deiner Königin, schließlich habe ich mich auch in dich verliebt," sagte ich und lachte. "Ihr seid es bestimmt," sagte Lancer und zog mich wieder zu sich. Ich kuschelte mich an seine warme Brust und hörte seinem Herzschlag zu. "Können wir heute nach Deutschland fliegen und Ilia abholen," fragte ich nach einer Weile. Lancer nickte und stand auf. "Dann packen wir jetzt besser mal ein paar Sachen," sagte er und machte sich an die Arbeit. Ich half ihm, und als wir fertig waren fuhren wir zum Flughafen. Dort kauften wir uns zwei Flugtickets nach Deutschland und setzten uns in den Flieger. "Das ist das erste Mal, dass ich Japan verlasse," sagte ich und lächelte. Diamot lächelte zurück und legte seinen Arm um meine Schulter.Als wir gelandet waren, nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zum Schloss der Einzbern's. Es lag tief im Schnee verborgen und war riesig groß. Ich klopfte an der Tür und ein Butler öffnete sie. "So tretet doch ein, Lady
Amano," sagte er höflich und nahm Lancer das Gepäck ab. "Lady Einzber erwartet euch bereits im großen Saal," sagte rr dann und führte uns zu ihr. Er öffnete die Tür und wir durften eintreten. Lady Einzbern begrüßte und freundlich und bat uns etwas zu trinken an. Ich übergab ihr den Brief und erklärte ihr die Situation. "Ilia, Schatz kommst du bitte mal kurz," rief sie. Die Tür ging auf und ein kleines Mädchen kam rein. Sie sah genau so aus wie ihre Mutter. "Diese Frau wird dich mit nach Japan nehmen," sagte Lady Einzbern. "Zu Mama und Papa," fragte die Kleine fröhlich. "Nein, Mama und Papa... sind nicht mehr dort," sagte ich. "Aber wo sind sie denn dann," fragte Ilia. "Sie sind oben im Himmel und passen auf dich auf," sagte ich. Das Mädchen lachte und kam auf mich zu. "Das heißt Mama und Papa können fliegen," fragte sie. "Ja, aber sie kommen nicht mehr zurück," sagte ich darauf hin. Ilia kam zu mir und nahm meine Hand. "Dann können wir ja jetzt gehen," sagte sie, wie als wäre nichts passiert. "Ja, aber du musst noch ein paar Sachen packen," sagte ich.Als Ilia mit dem Packen fertig war gingen wir zum Ausgang. "Pass gut auf Ilia auf, sie ist ein ganz besonderes Mädchen," sagte Lady Einzbern. "Das werde ich ganz sicher tun," versicherte ich ihr. Jetzt verabschiedeten wir und von Lady Einzbern und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Als wir im Flieger saßen, sagte Ilia:"Das ist das erste Mal, dass ich Deutschland verlasse."
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