Wasserbändigen ~ 1. Lektion

124 7 0
                                    

Es ist warm, der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Ich denke das ist der perfekte Zeitpunkt, um mir das mit dem Wasser mal genau anzuschauen.

Nach dem ich mich entschieden habe, machte ich mich fertig, nahm die Rolle und ging raus in den Garten. Ich hoffe mal, dass mich niemand sehen wird. Nein, bestimmt nicht.

Ich ging raus in die Natur und liess mir das Wasser in einen Eimer ein.
Als der Eimer schliesslich voll war, ging ich mir die Rolle einmal genau durch.
Okay, die erste Zeile.

Die Haltung ist gerade. Dann muss ich versuchen das Wasser hinauf zu heben.

Ich stellte mich gerade hin. Jetzt das Wasser hinaufschweben lassen.
Okay... konzentrazion.

Ich machte der Figur auf der Rolle nach und was passiert? Ganz genau. Gar nichts!

Okee... nochmal.

Nichts.

Aaaaah, jetzt reichts!
Ich sammelte meine ganze Kraft zusammen, die ich noch habe und versuchte das ganze noch einmal. Vergebens.

Langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass ich das schaffen werde.

Noch ein letztes Mal.

"Amelie? Was machst du da?"
Mein Blick schnellte hoch und ich sah einen verwirrten Blick.

David.

Shit! Was mache ich jetzt?

"Ehmm...gar nichts, ich habe gehört, wenn man einen Eimer voll Wasser in den Garten stellt, 'vertreibt' man die Fliegen." Aaah, ich Dummheit! Vertreibt die Fliegen? Wasser?! Du Holzkopf.

"Amelie, rede keinen Schwachsinn! Du weisst, du kannst mich nicht anlügen. Sag mir sofort was los ist!"
, schrie er mich zornig an und zog die Augenbrauen zusammen.

"Ich muss dir gar nichts sagen! Hör auf mich zu stalken! Raus mit der Sprache. Was machst du hier?", sagte ich und verschränkte meine Arme.

"Versuche nicht vom eigentlichen Thema abzulenken! Aber wenn du schon fragst... ich bin hier, weil ich dich die ganze Woche lang schon nicht gesehen habe und ich dich vermisse. Ich wollte nur nachsehen ob es dir gut geht."

Er hat mich vermisst? Wow. Das hätte ich nie gedacht. Ich weiss nicht was ich sagen soll.

"Ich umm... nein! Lass das!", ich riss ihm die Rolle aus der Hand die er zuweil mit stummen Blick musterte.

"D..d..du.... Wie hast du das gestohlen?! Von wo? Huh?", er kam mir immer näher und zog seine Augenbrauen zu einer Linie.

"Was?! Ich habs gestohlen? Ist das dein voller Ernst?! Nein!", brüllte nun auch ich. Wie kann er es nur wagen, mich eine Diebin zu nennen?!

"Von wo hast du das?", er blieb stehen und wir standen uns noch nie zuvor so nahe wie jetzt. Ich konnte seinen warmen Atem auf mir spüren.

"Von niemandem! Lass mich einfach in Ruhe! Ich will üben."
Habe ich das jetzt wirklich gesagt? Oups... Ich hätte mir dafür eine reinhauen können.

"Mhm... du hast dich gerade selber verraten. Aber jetzt erklärst du mir alles von Anfang bis Ende. Keine Stelle wird ausgelassen!", erklärte er mir kurz und ich fing ihm an zu erzählen. Von A-Z. Ich habe das Gefühl, mit jedem Wort das ich sage, wird er noch geschockter als sonst. Wenn das überhaupt noch geht.
Er sah sich die Schriftrolle noch einmal genauer an.

"Und du versuchst das jetzt zu...kontrollieren?", nun schaute er zu mir hoch.

"Ja, aber du musst mir versprechen, dass du es niemandem verratest!"
Ich will echt nicht, dass es jemand herausfindet. Der Idiot soll schweigen wie ein Grab.

"Ja ja ja, mach ich schon nicht.", sagte er, als ob es das normalste auf dieser Welt wäre.

"Nein! Da gibts kein ja ja ja. Schwöre es!", forderte ich ihn auf und äffte ihm das ja ja ja nach. Und zeigte mit meinem Zeigefinger auf ihn.
Er hielt an meinen Wangen und sah mir fest entschlossen in meine Augen. Ich könnte schwören, dass ich rot wie eine Tomate geworden bin.

"Ich schwöre es. Dein Geheimniss ist bei mir sicher.", und liess seine Hand sinken.

"Aber... unter einer Bedingung"
Nein, kein aber. Bitte nicht ein aber!

"Ich darf dir helfen!"

"Was? Nein!"
Ich will echt nicht, dass er mir hilft. Er wird dann jeden Tag bei mir sein.

"Gut, dann zeig mir mal was du so kannst.", forderte er.
Das ist doch Erpressung!

"Na gut du kannst mir helfen. Aber nur manchmal!", er kam neben mich und zeigte mir, dass ich anfangen solle. Dies versuchte ich auch. Doch bevor ich den ersten Schritt machen konnte, umgab mich eine angenehme Wärme auf meinen Schultern. Von hinten, drückte er meinen Körper gegen seinen. Er legte seine Arme auf meinen, als wollte er genau dieselben Bewegungen nachmachen wollen.

"Du bist zu angespannt.", flüsterte er mir ins Ohr. Dies löste eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Er drückte sanft meine Schultern runter und im Handumdrehen war ich total entspannt. Ich fühle mich wohl in seiner Nähe. Vielleicht ist es ja gar nicht mal so übel, dass er mir helfen will.
Mit dem kann ich arbeiten.
Ich versuchte es erneut und siehe da. Ein grosser Tropfen ging unsicher in die Höhe. Ich habe es geschafft!
Vor Freude liess ich den Wassertropfen fallen.

"David, ich habe es geschafft!", quikste ich vor Freude auf. Ich fing an zu zappeln und befreie mich von David's Griff. Ich vermisse seine Wärme jetzt schon.
So schnell sie mich auch verlassen hat, kam sie auch wieder, denn David drehte mich zu sich um, platzierte seinen Daumen und Zeigefinger unter meinem Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Ah, diese Augen. Jedesmal wenn ich in sie hineinsehe, verliere ich mich in ihnen.

"Ja, das hast du", flüsterte er halblaut.

Er kam meinem Gesicht immer näher und näher. Will er mich jetzt küssen?
Sein Blick schweifte von meinen Augen, bis hin zurück zu meinen Lippen. Und das wiederholte sich ein paar Mal.

Als unsere Lippen nur noch einen kleinen Abstand zwischen ihnen hatten, ging auch schon die Häustüre auf.

***

Hey

Sorry, dass es soo spät kommt aber ja. Ist ja immerhin das 3. Kapi am Tag.
Was denkt ihr, wer steht vor der Tür? Was wird passieren?
Liest einfach weiter.

Hoffe es hat euch gefallen!









Das Wassermädchen *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt