Kuschelbär

40 5 0
                                    

Amelie's Sicht:

David hat mich direkt nach dem Geschehen zu ihm gefahren. Mittlerweile liegen wir zusammengekuschelt auf der Couch und sehen uns den Film 'das Schicksaal ist ein mieser Verräter' an.

Alle in meiner Umgebung schwärmten so sehr über diesen Film und ich wollte ihn umbedingt einmal gucken. Und glücklicherweise hatte ihn per Zufall David in seiner Filmsammlung.

David hatte einen Arm und mich geschlungen und mich ganz nah an sich herangezogen. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, während ich seinem regelmässigen Herzschlag lauschte.
Seine Brust war wie aus Stahl, doch dies störte mich nicht im geringsten. Irgendwie war es sogar bequem.
Naja. Er war halt mein Kuschelbär.

Während dem Film spielte er mit meinen Haaren und ich spürte ständig seine Blicke auf mir. Am unangenehmsten war es mir immer bei den romantischen Szenen. Es hat mich verrückt gemacht!

Gerade als eine Kussszene kam, spürte ich plötzlich seine weichen und warmen Lippen an meiner Stirn.

Es fühlte sich so an, als ob wir ein Paar währen, dass sich im Kino jedesmal abknutscht wenn eine Kussszene kommt. Der einzige Unterschied war, dass wir gar kein Paar sind.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn mit sanften Augen an.

"Du schaust ja gar nicht auf den Film?"

Er schmunzelte. "Keine Sorge, den hab' ich schonmal gesehen. Und auserdem bist du viel schöner und interessanter."

Ich sah ihn verblüfft an während ich errötete.
"Wieso siehst du ihn dir dann nochmal an? Du konntest mir das ja sagen, dann hätten wir einen anderen Film schauen können."

Er schrich mir die Haare hinters Ohr.
"Ja hätten wir. Aber ich will lieber, dass es ein Film ist den du noch nicht gesehen hast und der dir gefällt."

Ich lächelte.
"Danke."

"Gern geschehen, Engel."

***

Nein. Das darf nicht geschehen. ER DARF NICHT STERBEN! Wieso gehen immer die guten Menschen von uns? Das ist einfach nicht fair!

Ich fing an heftig zu schluchzen. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Film so packen könnte, doch das ist so traurig!

David wurde schon bei der ersten Träne aufmerksam, sah zu mir und drehte meinen Kopf in seine Richtung.

Sanft strich er mir meine Tränen weg.

"Wieso weinst du?", fragte er leicht panisch.

Ich schluchzte erneut auf.

"Der Film. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass es so endet?", fuhr ich ihn an.

Er drückte mich an seine Brust und schrich mir beruhigend über die Haare.

"Es tut mir so Leid, Prinzessin. Ich dachte nicht, dass der Film dich so fesseln wird."

Leise weinte ich in sein Shirt rein, während er mir über den Kopf strich und mir beruhigende Worte zuflüsterte und ständig wiederholte wie leid es ihm tut.

Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Er war ja gar nicht Schuld. Ich bin einfach ein wenig emotional geworden in dem Moment.

Als ich mich von ihm löse, blicke ich ihm in die Augen. Diese waren auf meine Lippen gerichtet. Ich tat es ihm nach. Mein Blick huschte nach unten auf seine Lippen und ich könnte schwören, dass ich ihm gleich verfallen werde wie ein hungriges Tier.

Seine Hand erhob sich und legte sich auf meiner Wange ab.

Ganz langsam kamen wir uns näher. Es kam mir wie Jahre vor und ich wollte endlich diese verdammte Lücke zwischen uns schliessen.

Das Wassermädchen *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt